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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Ordensprüfungen einmischen, aber ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es – auch wenn die Prüfungen natürlich angemessen schwer sein sollen – immer noch gewisse Regeln gibt, die eingehalten werden müssen“, meldete sich der Rektor zu Wort.
    „Wenn das nicht gewährleistet ist, dann ist es nur recht und billig, wenn du dich bei der Prüfungskommission meldest“, ergänzte die Inderin Fowlers Rede.
    „So ist es“, bestätigte er.
    Flint saß zusammengesunken in seinem Sessel und ließ die zwei Erwachsenen einfach reden. Er hatte nicht das Gefühl, dass seine Meinung überhaupt gefragt war. Sie waren beide darauf eingestellt, für ihn in die Bresche zu springen. Auf der einen Seite war er dankbar dafür, auf der anderen Seite war er kein Kind mehr. Er wollte nicht ständig beschützt werden. Er hatte sich selbst für den harten Weg in seiner Prüfung entschieden. Und obwohl er gestern noch gejammert hatte, war er froh darüber, dass Desmondo ihm nachgegeben hatte. Nichts wäre schlimmer, als die Prüfung ins Unerträgliche zu ziehen.
    Die zwei hatten aufgehört zu reden und sahen ihn nun abwartend an.
    Aha, bin ich demnach wieder dran. Sehr schön.
    Als er das Wort ergriff, bemühte er sich, so überzeugend wie möglich zu klingen: „Ich danke Ihnen sehr für Ihre Anteilnahme und Ihre Sorge. Doch ich möchte Ihnen nochmals versichern, dass sowohl das eine als auch das andere unbegründet ist. Ich gebe zu, dass die Prüfung hart ist. Sehr hart. Aber ich wusste, was auf mich zukommen würde, und ich habe selbst eingewilligt, das Tempo zu erhöhen. Es ist mir sogar lieber so. Ich weiß, dass ich es mir leichter machen könnte und dass Professor Desmondo eine langsamere Gangart bevorzugen würde. Doch es war meine Entscheidung und ich bin froh, dass er das respektiert. Ich weiß, Sie wollen mir nur helfen, und das finde ich nett von Ihnen. Aber diese Prüfung wird nicht leichter für mich, wenn sich alle um mich sorgen. Dann brauche ich nicht nur meine Kraft für die Prüfung, sondern obendrein dafür, mein Umfeld zu beruhigen. Ich hoffe, Sie verstehen, was ich meine …“
    Die anderen warfen sich zweifelnde Blicke zu.
    „Es tut mir leid, wenn ich so offen spreche, aber es liegt mir viel daran, mich Ihnen so verständlich wie möglich zu machen. Ich bin nicht glücklich mit der Prüfung, aber ich werde sie bestehen. Davon bin ich fest überzeugt. Und ja, es wird mich viel Energie kosten. Und ja, es … es tut auch weh. Aber ich wusste, dass es so sein würde, und ich glaube, dass Professor Desmondo nichts tun würde, was mir schaden könnte. Ich hoffe, dass Sie meine Entscheidung respektieren.“
    Als Valerian das zweite Mal erwachte, wünschte er sich, bereits im Jenseits angekommen zu sein. Alles um ihn herum war so unwirklich. Er lag bewegungslos da und konnte sich nicht erinnern, jemals solche Qualen durchgestanden zu haben.
    Wenn es irgendeine höhere Macht gibt, dann bitte … lass mich sterben , flüsterte sein Innerstes.
    Plötzlich aber drang durch sein vernebeltes Bewusstsein eine leise Stimme. Sie sprach zu ihm, doch er konnte sie nicht verstehen. Sie klang besorgt und rief seinen Namen. Doch schon legte sich erneut der Schleier des Vergessens über ihn und er versank in tiefen, traumerfüllten Schlaf.
    „Songan, tanz mit mir!“, bat ihn die wunderschöne Frau an seiner Seite.
    Sie hatte glattes schwarzes Haar und einen warmen hellbraunen Hautton.
    „Ich kann nicht tanzen, das weißt du doch“, hörte er sich selbst antworten.
    Es war nicht die ganze Wahrheit. Er hatte sehr wohl tanzen gelernt. Doch er war nicht besonders gut darin und er wollte sich nicht vor den anderen lächerlich machen.
    „Natürlich kannst du tanzen!“, widersprach ihm seine Gefährtin und lachte.
    Ebenmäßige, weiße Zähne blitzten in der Sonne. Sie standen in einem starken Kontrast zu den vollen, weichen Lippen, die sie umrandeten. Er liebte es, diesen perfekten Mund zu küssen. Doch hier waren sie nicht alleine. Alle beobachteten sie.
    Was hätte er dafür gegeben, an einem anderen Ort zu sein. Aber er wusste, dass er sich den Feierlichkeiten nicht einfach entziehen konnte. Sie hatten lange für diesen Moment gekämpft. Es war Sitte, ihn gebührend zu feiern. Alle waren zusammengekommen. Auch seine Familie und Freunde waren hier.
    „Ich werde dir auf die Füße treten“, warnte er die Schönheit und erhob sich, ebenfalls lachend.
    Für sie würde er sich gerne zum Narren machen, denn bald würde sie die

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