Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
anderen.
    Vermutlich ist es ihr peinlich, dass wir sie so sehen. Der größte Gefallen, den ich ihr tun kann, ist, sie einfach zu ignorieren.
    Er beschleunigte seine Schritte und schon hatten sie die weinende Studentin hinter sich gelassen.
    „Hier entlang!“, wies Reichmann den Weg und deutete auf eine Tür vor sich.
    Die sehen alle gleich aus. Wie unterscheiden die Prüfer sie überhaupt?
    Als Cendrick über die Prüfer nachdachte, fiel ihm erneut auf, dass er bisher an jedem Tag hier einen anderen von ihnen gehabt hatte.
    Aber nie eine Frau , wunderte er sich. Warum keine Frau? Habe ich so einen schlechten Ruf?
    Er trat strammen Schrittes in den Raum und sah sich um.
    Endlich!
    Das Zimmer sah genau so aus, wie Cendrick sich einen Prüfungsraum der Magier vorgestellt hatte. Mehrere hell erleuchtete Beschwörungskreise waren mit Farbe auf den Boden gezeichnet worden. Darunter befand sich auch ein von Hand gemalter Kreis. Die Zeichnung des Pentagramms war mit weniger Präzision durchgeführt worden. Man hatte rote Kreide verwendet. Doch selbstverständlich handelte es sich dabei nicht um normale Kreide.
    Wow, das ist Kristallkreide. Irrsinnig teuer! Feine Kristallpartikel in gebundener Form. Faszinierend!
    Cendrick und Cat hatten für ihre Ritualkreise ausschließlich Salz verwendet. Das Ergebnis war nicht wirklich stylish, aber es funktionierte. Kristalle vermochten Essenz zu speichern und zu leiten.
    Als Mitglied des Geheimbunds des Magus verwendete man jedoch selbstverständlich kein schnödes Speisesalz. Die Magier hatten sich in den letzten Jahrhunderten die sich ständig weiterentwickelnde Technik zunutze gemacht. Ein Ergebnis ihres technischen Fortschritts war die Kristallkreide.
    Hightech-Magie sozusagen …
    Bei dem Gedanken musste der junge Magier kurz schmunzeln.
    Erst die Worte seines Prüfers holten ihn zurück in die Realität.
    „Wie ich sehe, haben Sie den für Sie bestimmten Ritualkreis zielsicher ausfindig gemacht. Sehr gut! Wir haben im Vorfeld eine Beschwörung durchgeführt. Das beschworene Wesen befindet sich im Bannkreis. Ihr Auftrag ist, es zu vernichten. Bitte beschreiben Sie mir Ihre nächsten Schritte. Wie werden Sie vorgehen?“
    Cendrick warf Vincent Reichmann einen kurzen Blick zu und deutete an, dass er verstanden hatte. Die Studenten hatten den Beschwörungskurs bei Professor Lichtenfels gehabt. Dementsprechend gut vorbereitet war Cendrick nun. Er wandte den Blick wieder zur anderen Seite und konzentrierte sich auf den Ritualkreis.
    „Ich werde das Wesen zwingen, sich zu zeigen. Dadurch wird es mir verraten, um welche Wesenheit es sich handelt. Sollte dies nicht funktionieren oder ist zu vermuten, dass das Wesen sich tarnt, werde ich auf die Essenzsicht wechseln, um seine wahre Form auszumachen.“
    Der Prüfer nickte wohlwollend. Offenkundig war er zufrieden mit dieser Antwort.
    Endlich ein halbwegs vernünftiger Mensch. Bisher waren die Prüfer alle sehr … speziell. Der hier versteht wenigstens sein Handwerk.
    Die schlechteste Meinung von allen hatte Cendrick natürlich von Daniel Blumental. Galdor war ein Spezialfall. Er verstand sein Handwerk fast zu gut. Der Student hatte nicht mehr erfahren, wie er beim Lügendetektortest abgeschnitten hatte. Die Ergebnisse waren zu keinem Zeitpunkt diskutiert worden. Er fragte sich, was er davon halten sollte. Zum einen störte es ihn zwar, dass niemand etwas sagte. Zum anderen war er sich aber fast sicher, dass er miserable Resultate erzielt hatte. Deshalb war es ihm beinahe willkommen, über die Auswertung im Dunkeln gelassen zu werden.
    „Sie können beginnen, wenn Sie so weit sind“, hörte er seinen Prüfer sagen.
    Mist, ich muss mich mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren! Also los!
    „APPARE!“, rief er und schleuderte seinen Zauber Richtung Beschwörungskreis.
    Sofort spürte Cendrick, wie die gebundene Magie des Kreises seinen Zauber an sich zog, gleich einem starken Magneten. Es war leicht, eine Kreatur zu beherrschen, die sich in einem Beschwörungskreis befand. Die Kristalle und die magischen Symbole unterstützten die Zauberkraft des Magiers. Außerdem kanalisierten und bündelten die Linien den Fluss der eigenen Essenz. Beim Umgang mit der Magie war deren Kontrolle am anspruchsvollsten. Essenz war etwas Chaotisches, Unberechenbares. Die Magie floss zwar in ihrem eigenen Netz, jedoch konnte man sich das Geflecht nicht wie eine geografische Matrix vorstellen.
    Eher wie einen grob gewobenen Teppich. Manche Stellen sind

Weitere Kostenlose Bücher