Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)
kennen Ihren Duellpartner bereits“, erklang hinter ihm die kühle Stimme der Secunda Maga.
Ja, allerdings …
Vor ihm stand niemand anderer als Daniel Blumental. Er trug ein selbstgerechtes Lächeln zur Schau.
Ich hätte es wissen müssen. Wie konnte ich auch erwarten, dass sie mir noch ein Erfolgserlebnis gönnen. Ausgerechnet dieser Kerl!
„Bitte nehmen Sie eine Position in fünf Metern Abstand ein“, gab die Prüferin ihre nächste Anweisung an die konkurrierenden Magier.
Schwerfällig setzte sich Cendrick in Bewegung. Mit schmalen Augen fixierte er seinen Gegner.
„Wir erwarten einen fairen Kampf und einen eindeutigen Sieger. Bitte verzichten Sie darauf, einander zu töten. Möge der Bessere gewinnen.“
Samantha Bachmann verließ die zwei Kontrahenten und die Tür schloss sich mit einem leisen Klacken.
Katharina öffnete die Augen und sah sich um.
Nanu? , wunderte sie sich. Sie befand sich etwas außerhalb von Delphi und Gesthimaní war nicht zugegen.
„GESTHIMANÍ?“, rief sie laut.
Von weiter Ferne schien ein Ruf zu erschallen, doch die junge Frau konnte ihn nicht richtig verstehen.
Vielleicht ist sie wieder im Tempel und wollte, dass ich diesmal den Weg alleine finde , mutmaßte die Studentin.
Cat machte sich auf den Weg und näherte sich der Stadt. Am heutigen Tag schaute alles so anders aus. Hier und da waren zwar Menschen zu sehen, aber die waren schmuckloser gekleidet als am Tag zuvor. Außerdem schien jeder mit einer Arbeit beschäftigt zu sein.
So sieht also der delphische Alltag aus.
Das Medium musste unweigerlich schmunzeln. Sie konnte sich immer noch nicht an den fremden Anblick und die merkwürdigen Sitten des antiken Griechenland gewöhnen. Den Tempel zu finden, war eine leichte Übung. Er war das größte Gebäude in Delphi. Weitaus schwieriger war es jedoch, hineinzukommen: Die riesigen Türen direkt am Eingang waren geschlossen.
Hm … Das ist nicht gut.
Für einen Moment überlegte sie, ob sie an einem anderen Ort nach ihrer Mentorin suchen sollte.
Schließlich wäre es Zeitverschwendung, wenn ich hier auf sie warte und dann steckt sie ganz woanders.
„GESTHIMANÍ?“, rief sie noch einmal.
Diesmal schien die leise Antwort direkt aus dem Inneren des Apollon-Tempels zu kommen.
Also bin ich doch richtig. Aber wie komme ich rein?
Katharina umrundete das Gebäude und suchte nach einem zweiten Eingang. Auf der Rückseite wurde sie fündig. Ein alter Priester verließ gerade durch eine kleine Pforte das Gebäude. Schnell huschte Cat hinein und machte sich auf die Suche.
Kapitel 53
Nach dem Funkgespräch mit Britta machte sich Tamara auf, den Hügel im Süden zu erklimmen. Sie hatte gestern bei dem Gespräch mit dem Elementar Lunte gerochen. Heute wollte sie sehen, ob es sich bei diesen Essenz-Verschiebungen, von denen der Winzling gesprochen hatte, um die Quelle des Übels handelte.
Sie kam jedoch nicht weit, da tauchte auch schon Joe auf.
„Hey, Joe, du hast wirklich einen Riecher dafür, wo ich gerade bin“, grüßte die Hexe fröhlich den Neuankömmling.
Dieser lächelte und in seinen Zügen tauchte für einen Moment ein Hauch von Nervosität auf. „Guten Morgen, Tamara. Ich hätte nicht gedacht, dass du schon so früh unterwegs bist“, antwortete er.
„Ich war gestern nicht so lange auf.“
„Hör zu, ich dachte, ich könnte dich vielleicht zum Frühstück einladen. Wie wäre das? Hast du Hunger?“
„Ich habe immer Hunger und lasse mich gerne einladen.“
„Großartig!“, freute er sich.
Täusche ich mich oder wirkt er auf einmal erleichtert?
„Komm doch später vorbei. Ich möchte heute Morgen erst noch den Hügel erklimmen“, ergänzte Tamara geschäftig.
Sofort verschwand das Lächeln auf Joes Gesicht.
„Oh … verstehe. Keine Verzögerungen mehr, hm?“
„Ja, so ungefähr“, sagte die Hexe und wunderte sich.
Was ist nur los mit ihm?
„Wie gesagt, danach können wir gerne etwas essen. Vielleicht eher zu Mittag – aber das muss ja nicht schlechter sein“, scherzte sie.
Er lächelte matt und nickte. „Ja, natürlich.“
Beide standen etwas unbeholfen da. Und auch wenn Tamara es nicht wollte, so schaltete sich trotzdem ihr Misstrauenssensor ein. Es piepte laut in ihrem Unterbewusstsein.
Irre ich mich oder ist das gerade mehr als komisch?
„Also, ich gehe dann mal“, verabschiedete sie sich.
„Oh, darf ich dich begleiten? Natürlich nur, wenn es dich nicht stört.“
„Nein, es stört mich nicht. Komm ruhig mit“, stimmte
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