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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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tief Luft (oder was Geister auch immer atmeten) holen, als ihn der Große streng unterbrach: „Vater, bitte unterstehe dich, ihm auch noch dabei zu helfen, diese Farce der Schwerhörigkeit aufrechtzuerhalten.“
    „Höflichkeit ist eine der größten Tugenden der Fowlers, mein Sohn“, entgegnete der dünne Mann ruhig.
    „Äh …“, suchte Valerian erneut hörbar nach einem Satz, der sich einfach nicht in seinem Kopf bilden wollte.
    „Höflichkeit hin oder her, dieses Grundstück hat uns eine ziemliche Stange Geld gekostet. Ach, Sir Richard, nun beruhigen Sie sich doch! Ich bin sicher, dass die Wachsflecken kaum zu sehen sind. Womöglich könnte man einen Steinsarg als Dekoration darauf stellen. Es würde sich gut in diesem Raum machen. Dies ist schließlich eine Gruft, meine Herren“, versuchte nun auch der große Geist, den bekümmerten Dicken zu beruhigen.
    „Äh … Sorry, wenn ich störe.“
    Acht durchscheinende Augen wandten sich Valerian zu, der sich nun bedeutend unwohl fühlte.
    „Es spricht!“, bemerkte der Hagere überrascht.
    „Natürlich spricht es, Vater. Es … nein … er … ist schließlich ein junger Mann“, erklärte der große Geist das Offensichtliche.
    „What does he say?“, quäkte der gebrechliche Alte und zog nun zu dem veralteten Hörgerät auch noch ein Monokel aus seiner Westentasche, das er sich in sein linkes Auge klemmte. Sein Äußeres spiegelte nun den perfekten englischen Gentleman aus einem vergangenen Jahrhundert wider.
    „Er sagt, dass dies ein junger MANN ist“, wiederholte der dünne Geist.
    „One thinks, it is thin and ugly. It should leave immediately!“
    Valerians Englisch war zwar nur durchschnittlich gut, aber selbst er begriff, dass der Alte ihn gerade beleidigt hatte.
    Ugly? Dem wirst du zeigen, wer hier hässlich ist .
    Doch bevor er den Geist verbal zurechtstutzen konnte, meldete sich der Große wieder zu Wort: „Ach, seien Sie doch einfach still, Sir Reginald!“ Dann wandte er sich an Valerian: „Gestatten? Sir Lloyd Christopher Fowler VI. Es ist mir eine Freude, einen Gast in unserem bescheidenen … Heim … begrüßen zu dürfen.“
    Der Geist grinste schief und deutete dann auf die Herren neben sich.
    „Wenn ich bekannt machen dürfte? Das hier ist Sir Lloyd Geoffrey Fowler V., mein Vater.“
    Der hagere Geist verneigte sich würdevoll und lächelte höflich.
    „Mein Großvater, Sir Lloyd Richard Fowler VI.“
    Der dickliche Geist nickte etwas verschämt und sah dann schnell zur Seite.
    „Und mein Urgroßvater, Sir Lloyd Reginald Fowler III.“
    Das alte Männchen kniff die Augen zusammen und keifte giftig: „What does he say?“
    „Äh …“
    „Kümmern Sie sich nicht um die angebliche Taubheit meines Ahnen. Er benutzt sie, wann immer es ihm gelegen kommt.“
    „Äh … angenehm.“
    Valerian konnte sich einfach nicht überwinden, mehr zu sagen.
    Was soll man auch sagen, wenn vier Geister einen anstarren? , rechtfertigte er sich gedanklich.

Kapitel 7
    Cat, Vanita und eine Seherin, die sich als Patricia vorgestellt hatte, saßen an einem Tisch im Speisesaal. Jedem der fünf Studenten war ein Ordensmitglied zugeordnet worden, der ihm oder ihr die Details der Prüfung erklären sollte. Offenbar war es im Orden üblich, dass sich alle duzten. Bei Rosina Kempten hätte Katharina Hemmungen gehabt, doch bei Patricia, die kaum zehn Jahre älter zu sein schien als sie selbst, hatte sie keine Bedenken.
    Patricia hatte mittellanges braunes Haar, das sie modisch gestylt trug. Ihre Augen waren von einem intensiven Dunkelblau, welches sehr gut mit ihrer hellen Haut harmonierte. Sie war zwar keine Schönheit, aber sie besaß eine besondere Ausstrahlung, die andere Menschen dazu brachte, sie interessiert zu betrachten.
    Es sind die Augen. Irgendetwas ist mit ihren Augen …
    Da sich Cat erst vor Kurzem zu ihren Fähigkeiten bekannt hatte, war Vanita zu ihnen gestoßen. Die Inderin berichtete gerade, dass sie die Prüfungskommission genau über Cats Fähigkeiten informiert hätte. Dies war besonders in ihrem Fall essenziell, denn die einzelnen Prüfungen waren auf die unterschiedlichen Begabungen der Studenten zugeschnitten.
    „Bevor ich heute hierher kam, habe ich ein paar Informationen über deine Familie eingeholt, Katharina. Die van Gentens sind kein unbeschriebenes Blatt in der Welt der Magier“, hob Patricia zu einem Gespräch an.
    Cat verzog das Gesicht. „Das kann man so sagen, ja“, gab sie zu.
    „Vor diesem Hintergrund finde ich es

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