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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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aus Metall.
    Ich glaub es ja nicht!
    „Ist das ein Bunker?“, fragte der Student entgeistert.
    „So etwas in der Art“, lautete die Antwort.
    Sie stiegen eine steile Treppe hinab und folgten schließlich einem gewundenen Gang. Die Luft roch muffig und abgestanden. Die Wände präsentierten sich unverputzt und hässlich. Hin und wieder glimmte eine altersschwache Glühbirne auf. Flint kamen Valerians Worte in den Sinn und er verzog das Gesicht. Hier sah es in der Tat aus wie in einer Grotte.
    Der Gang schraubte sich unaufhaltsam in die Tiefe und Flint hatte das Gefühl, dass mit jedem Schritt das Gewicht über ihren Köpfen zunahm. Ein bedrückender Gedanke. Um sich davon abzulenken, begann er ein Gespräch.
    „Äh … Professor? Ich dachte, dass wir erst das Ordensoberhaupt treffen, ehe die Prüfung beginnt … Oder nicht?“
    „Doch, selbstverständlich.“
    „Warum sind wir dann in einem Bunker … Gemäuer … was auch immer?“
    Flint bemühte sich, beherrscht zu klingen, doch am liebsten hätte er laut geschrien. Der Ort war furchtbar.
    Was machen wir hier überhaupt?
    Wie um sein Unwohlsein zu schüren, passierten sie in diesem Moment eine flackernde Glühbirne. Der unstete Schein warf bizarre Formen an die Wand.
    „Weil er hier wohnt.“
    „Er wohnt hier ? Und wer ist überhaupt er ? Ich weiß immer noch keinen Namen. Irgendwie kommt mir das alles sehr seltsam vor. Diese Prüfung ist kein bisschen so, wie ich es mir vorgestellt habe“, machte Flint seinem Unmut Luft. Die Beschwerde hielt ihn davon ab, sich eingestehen zu müssen, dass er immer unruhiger und ängstlicher wurde.
    „Wie hatten Sie es sich denn vorgestellt, Herr Maienbach? Dass wir in einer netten moosfarbenen Polstergarnitur sitzen und uns unterhalten würden? Ein kleiner Plausch bei einem Tässchen Kaffee und einem Stück Kuchen?“
    Desmondo vermochte diesen Vorschlag ohne die geringste Spur von Sarkasmus in der Stimme zu äußern. Flint wusste nicht, ob er ihn verhöhnte oder tatsächlich ein Szenario kreierte.
    „Keine Ahnung … aber nicht in einem Bunker“, gab der Student zurück.
    „Wenn Sie ehrlich sind, dann haben Sie es sich schlimmer vorgestellt.“
    Woher weiß er das? , dachte der junge Mann verwundert.
    „Habe ich nicht“, behauptete er wider besseres Wissen.
    „Doch, natürlich. In einer alten, zerfallenen Hütte, bei Nacht, in einem abgelegenen Waldstück mit wilden Hunden vor der Tür.“
    Flint warf dem Professor einen vorwurfsvollen Blick zu. „Sie machen sich über mich lustig.“
    „Nicht im Geringsten. Ich möchte Ihnen lediglich vor Augen führen, wie stabil und sicher dieses Bauwerk ist. Zumindest im Vergleich zu einer alten, zerfallenen Hütte in einem nächtlichen Waldstück.“
    „Im Wald hätte ich vielleicht wenigstens noch ein Handynetz gehabt. Aber wir befinden uns unter der Erde!“
    „Sie können sich entspannen, Herr Maienbach. Hier unten wird nichts Dramatisches vor sich gehen. Sie werden Herrn Stolz – das ist übrigens sein Name: Gustave Stolz – kennenlernen und dann gehen wir wieder.“
    Flint sah ihn misstrauisch an. „Das war’s? Dann gehen wir wieder? Einfach so?“
    „Nicht einfach so . Unser Besuch erfüllt einen Zweck. Ziel dieses Ausflugs ist es, dass Sie das Ordensoberhaupt kennenlernen. Ist dieses Ziel erreicht, werden Sie den Ablauf der Prüfung erfahren – und dann gehen wir wieder.“
    Der Student runzelte die Stirn.
    Okay … Das klingt einleuchtend. Doch ich verstehe es immer noch nicht: Wer lebt schon freiwillig in einem Bunker?
    Offenbar ein Mensch, dem seine Privatsphäre über alles ging.
    Das ist ja echt die unspektakulärste Gruft, die die Menschheit je gesehen hat , dachte der Unsterbliche enttäuscht.
    In der Kapelle hatte sich ein schmiedeeisernes Tor befunden, in dessen Schloss ein Schlüssel passte. Die Treppe dahinter mündete in einem schmalen Gang, dem er gerade folgte. Bisher war er nichts und niemandem begegnet.
    Kein stylisher Nebel, keine Spinnweben an der Decke, keine Fackeln, die mit ihrem flackernden Schein unheimliche Schatten an die Wände werfen. Stattdessen elektrisches Licht, das fein polierten Steinboden erhellt. Wie uncool ist das denn?
    Valerian fragte sich, was er hier sollte. Bisher war es vollkommen still gewesen.
    Der gibt dir doch nur eine Pseudo-Beschäftigung, damit du dir nicht völlig nutzlos vorkommst.
    In diesem Moment krachte es laut vor ihm.
    Valerian beeilte sich, die restliche Strecke zurückzulegen, und trat in einen

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