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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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Schatten stecken, oder?
    Er fand keine Antwort auf seine Frage. Jetzt ärgerte er sich, dass er das Buch „Bestien der Finsternis“ in der Bibliothek zu Gunsten des „Lexikons der magischen Fremdwörter“ verschmäht hatte.
    Wer kann schon damit rechnen, dass sie einem Zweitsemestler einen so seltenen Gegner aufzwingen? Ich kenne alle gängigen Monster. Schatten gehören nicht dazu!
    Ärgerlich stieß er die Luft aus.
    Ich muss nachdenken , ermahnte er sich selbst. Also … womöglich ist hier ein Gegner. Etwas, mit dem ich es noch nie vorher zu tun hatte. Oder aber hier ist gar nichts und ich mache gerade umsonst Panik.
    Doch wie sollte er herausfinden, was richtig war?
    Wie findet man einen Schatten? Und woraus könnte so ein Schatten bestehen? Wenn es ein magisches Wesen ist, dann besteht es sicher aus Essenz. Womöglich pervertierte Essenz …
    Endlich hatte Cendrick etwas gefunden, mit dem er seinem möglichen Gegner auf die Schliche kommen konnte.
    Ich muss nur meine Essenzsicht aktivieren. Oh Mann! Das ist so leicht, dass es schon wehtut! Das darf ich Cat nie erzählen. Die wird mich ewig auslachen.
    Cat war gerade nicht zum Lachen zumute, dafür war sie viel zu gespannt, was sie in ihrer Prüfung erwarten würde.
    „Ich vermute mal, dass du noch nie eine geführte Reise unternommen hast. Habe ich recht?“, wollte Patricia von ihrem Schützling wissen.
    „Nein, noch nie“, gab Cat zu.
    „Es sollte nicht allzu schwer sein. Ich werde meine Essenz darauf verwenden, dich durch die Zeit zu tragen. Du musst gar nichts weiter tun, als deine Fähigkeit für drei Dinge einzusetzen. Erstens: Du versetzt dich in Trance. Zweitens: Du bindest dich an den Ort, den du erreichst. Drittens: Du löst dich wieder von dem Ort, um hierher zurückzukehren. Soweit alles klar?“
    „Ich denke schon.“
    „Was meinst du, welcher der drei Punkte der Wichtigste ist?“
    „Der zweite?“, riet die Studentin.
    „Falsch. Der dritte. Wenn die Trance nicht klappt, dann ist das kein Beinbruch. Wir versuchen es einfach noch einmal. Wenn das Binden an den Ort nicht klappt, ist das auch nicht weiter schlimm. Du kommst einfach wieder zurück und wir versuchen es noch einmal. Aber wenn du dort bist und nicht mehr loslässt, dann haben wir ein Problem, denn dein Körper kann nur für eine begrenzte Zeit von deinem Geist getrennt sein. In der Zeit der Trennung verbraucht er deine Essenz, um eine Verbindung aufrechtzuerhalten. Wenn deine Essenzvorräte jedoch knapp werden, kann es passieren, dass die Verbindung abbricht. Sollte dieser Notfall eintreten, werde ich versuchen, meine Essenz in deinen Körper zu speisen. Doch da ich bereits die Tür für deine Reise offen halte, kostet mich das sehr schnell meine Reserven. Verstehst du, was ich damit sagen will?“
    „Es bedeutet, dass ich sterben könnte“, antwortete Cat ernüchtert.
    „Ganz genau. Du – und ich auch. Um das zu verhindern, werden wir zwei wichtige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Zum einen machen wir uns ein Signal aus. Wenn ich dieses sende, kommst du aus der Trance zurück. Zum anderen werde ich das Signal immer schon sehr früh schicken, sodass du noch Spielraum hast. Klar soweit?“
    „Ja, ich denke schon. Aber was, wenn ich nicht weiß, wie ich die Verbindung lösen soll? Was mache ich dann?“
    „Das sollte kein Problem sein. Es geht eigentlich automatisch. Das Signal löst bei dir einen Sog aus, der deinen Geist zurück in den Körper zieht. Du kennst das sicher bereits aus der Visionssuche. Es ist das Gefühl, dem du nicht nachgeben darfst, weil dich sonst alle Gefühle der fremden Person überschwemmen.“
    „Ja, ich weiß“, bestätigte Cat.
    „In diesem Fall musst du ihm nachgeben. Doch anstatt ins Ungewisse, wird dich das Signal direkt zurück in deinen wachen Körper ziehen.“
    „Wie praktisch.“
    „Die geführte Reise ist nicht ohne Gefahren. Normalerweise mache ich das nur mit erfahrenen Seherinnen. Doch deine Fähigkeiten der Visionssuche sind bereits fortgeschritten, deshalb wage ich den Versuch. Immerhin ist es eine Prüfung. Es darf daher schon etwas schwerer sein.“
    Katharina nickte.
    „Aber keine Sorge, wir tasten uns in ganz kleinen Schritten vorwärts. Als Erstes möchte ich mit dir einen Tag in die Vergangenheit reisen. Das sollte nicht weiter dramatisch sein. Bei so einer geringen zeitlichen Distanz könnte ich dich sogar ohne deine Hilfe wieder zurückholen. Es ist quasi dein erster Schwimmversuch mit Schwimmflügeln.

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