Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
Vom Netzwerk:
den Delphin. Um die Anhänger des alten Gaia-Glaubens zu würdigen, wurden nur Frauen zu Orakelpriesterinnen von Delphi geweiht. Schließlich wollte man es sich nicht mit der ganzen Bevölkerung verscherzen. Ihr Name erinnert uns an den weissagenden Drachen: Pythia. Die dafür Auserwählten müssen Jungfrauen sein, was nicht weiter schwer ist, denn meist sind es junge Mädchen. Es heißt, dass sie ihre Weissagungen direkt von Apollon, der auch als Gott der Weissagung verehrt wird, erhalten. Ob du das glauben willst, bleibt dir überlassen, aber es gehört zum guten Ton, sich in der Götterkunde auszukennen.“
    Katharina wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sie das sanfte Ziehen spürte, das Patricia und sie als Signal vereinbart hatten.
    Es ist Zeit, aus der Trance zu erwachen.
    „Gesthimaní, ich fürchte, ich muss für eine Weile dorthin zurück, woher ich gekommen bin. Aber ich würde sehr gerne wiederkommen und etwas über das Orakel erfahren, wenn ich darf.“
    „Geh nur. Ich wollte mich sowieso aufmachen, um zum Orakel zu reisen. Morgen ist der siebte Tag im Monat. Mit etwas Glück kannst du selbst Zeuge einer Weissagung werden. Komm einfach zurück, sobald du bereit bist. Du findest meine Essenz in der Nähe des Tempels wieder.“
    Cat neigte ihr Haupt.
    „Das mache ich sehr gerne. Und vielen Dank für die Lektion in Götterkunde.“
    Dann folgte sie dem Sog, der immer stärker an ihrer Substanz zog. Wie sie es bei Patricia gelernt hatte, löste sie die Verbindung, die sie an diesem Ort hielt, und ließ sich von ihrer Prüferin zurückholen.
    „Ah, Herr van Genten. Schön, dass Sie zu uns stoßen“, wurde Cendrick von einem neuen Prüfer begrüßt.
    Der junge Magier registrierte, dass der teure Maßanzug seines Gegenübers mit schwarzen Sportschuhen kombiniert worden war. Außerdem trug der Mensch eine arrogante Miene zur Schau, die er sich eindeutig nicht verdient hatte.
    Der junge Fatzke soll erst mal lernen, wie man sich einem van Genten gegenüber benimmt , beschloss Cendrick und verzog abschätzig den Mund.
    „Und Sie sind?“, entgegnete er von oben herab.
    Der andere lächelte schmal. Cendrick schätzte ihn nicht älter als Anfang zwanzig. „Daniel Blumental.“
    Die Antwort wurde von einem selbstgefälligen Lächeln begleitet.
    Blumental. Ausgerechnet!
    Die Familie Blumental war so alt wie die der van Gentens. Auch sie rühmten sich, von Simon Magus, dem Ordensgründer, abzustammen. Es wurde jedoch gemunkelt, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Cendrick hatte mal eine Geschichte gehört, laut der die Blumentals im frühen Mittelalter dafür gesorgt haben sollten, dass die Ehefrau eines Magus-Sprösslings ihr frühes tragisches Ende fand. Natürlich hatte sofort eine gutaussehende und unverheiratete Blumental bereit gestanden, um den trauernden Wittwer zu trösten. Ein Jahr später waren sie verheiratet. Beweise für den Mord gab es nicht. Das Entscheidende war jedoch, dass die van Gentens und die Blumentals seit Generationen Rivalen waren. Sie versuchten sich sowohl im Gesellschaftlichen als auch in Ordensbelangen auszustechen. Dass ausgerechnet Daniel Blumental als Cendricks Prüfer auftrat, obwohl er noch so jung war, konnte kein Zufall sein. Und eines war daher bereits von Vornherein klar: Er würde ihm die Prüfung so unangenehm wie möglich gestalten.

Kapitel 29
    Graciano bog um die Ecke und blieb seufzend stehen. Leider hatte er erkennen müssen, dass es bedeutend einfacher war, Pater Ignatius zu folgen, als sich selbst in einem Krankenhaus zurechtzufinden. So irrte er bereits seit zehn Minuten durch die Gänge und hatte das Büro des Seelsorgers immer noch nicht gefunden.
    Zu seinem Schrecken bestand das Krankenhaus nicht nur aus dem neu renovierten Flügel, sondern auch aus einem alten Hauptgebäude. Beide waren ineinander verschachtelt. Konnte man bei dem einen Haus mit dem Aufzug von A nach B fahren, musste man spätestens bei B zur Treppe wechseln, verschiedene Gänge rauf und runter gehen, um dann im anderen Haus von C nach D zu fahren. Nur um dann zu erkennen, dass man eigentlich nach E sollte, doch wo sich das befand, konnte man auf die Schnelle bedauerlicherweise nicht herausfinden. Und so suchte und suchte Graciano, bis er schließlich frustriert vor einer Schautafel stehen blieb.
    Irgendwo muss doch sein Name stehen , dachte der Student.
    „Na? Verlaufen?“, ertönte eine freundliche Stimme hinter ihm.
    Als Graciano sich umdrehte, grinste ihn das

Weitere Kostenlose Bücher