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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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zurück, Ekateríni! Ich dachte schon, du findest mich nicht wieder.“
    Die andere erwiderte das Lächeln und schüttelte den Kopf. „Aber nicht doch. Ich konnte nur leider nicht früher kommen. Wir sind bald da, oder?“
    Die Griechin nickte zustimmend. „Da hinten siehst du die Tore des Tempels. Da müssen wir durch, genau wie die anderen.“
    Katharina konnte sehen, dass sich vor ihnen eine lange Schlange von Pilgern gebildet hatte. Die meisten hatten ärmliche oder einfache Kleidung an, doch verschiedene waren auch in teure Gewänder gehüllt und trugen protzigen Goldschmuck.
    „Steht das Orakel denn für alle zur Verfügung?“, erkundigte sie sich bei ihrer Führerin.
    „In begrenztem Maße, ja. Ich erkläre dir das, wenn wir dort sind. Wir werden sowieso lange warten müssen. Wenn die Weissagung überhaupt stattfindet …“
    Katharina warf der anderen Frau einen überraschten Blick zu. „Ist das denn nicht sicher?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Aber du wirst schon sehen.“
    In diesem Moment ging ein Mann ganz nah ihnen vorbei. Er grüßte nicht und schien sie auch sonst nicht zu beachten. Sein Anblick verwirrte Cat.
    Er sieht so … anders aus als Gesthimaní. Irgendwie … Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll. Kompakter? Aber nicht dicker, sondern irgendwie …
    Ihr fielen die rechten Worte nicht ein. Als sie zurück zu ihrer Begleiterin sah, erblickte sie ein verständnisvolles Glitzern in deren Augen. „Es ist dir erst jetzt aufgefallen, nicht wahr?“
    „Mir ist etwas aufgefallen, aber ich könnte es beim besten Willen nicht benennen. Irgendwie sieht er anders aus als du.“
    „Genauer gesagt, sehe ich anders aus als er“, stellte die Griechin richtig.
    Cat runzelte die Stirn. „Was meinst du damit?“
    Die Mentorin lächelte nachsichtig. „Es ist nicht weiter wichtig. Du wirst es sicher noch bemerken. Aber jetzt geht es los.“
    Sie deutete nach vorne und Katharina folgte widerwillig ihrem Blick. Sie mochte es nicht, wenn man ihr auf eine Frage nicht antwortete. Doch diese Frau war ihre Mentorin und vermutlich war es Teil der Prüfung, sich fügsam zu verhalten.
    Vor den Toren des Tempels befand sich ein Gebäude, ungefähr hundert Meter von ihnen entfernt. Auf einem großen Balkon war ein Podest aufgebaut worden. Darauf konnte sie ein kleines Zicklein erkennen.
    „Sie werfen das doch jetzt nicht hier runter, oder?“, fragte sie erschrocken. Katharina kannte sich mit griechischen Rieten nicht aus.
    Wer weiß, vielleicht opfern sie ja Tiere? Die alten Hebräer haben das auch getan. Oh, hoffentlich tun sie dem armen Ding nichts!
    Gesthimaní schüttelte den Kopf. „Damit die Weissagung beginnen kann, bedarf es eines Omens. Je nachdem, wie das ausfällt, findet das Orakel heute statt oder nicht. Hier kommt der Oberpriester.“
    Gespannt sah Cat nach oben und entdeckte einen großen Mann, der in teure Tücher gehüllt war. Er wandte sich zu einer Dienerin um. Diese hielt ein Tongefäß in den Händen. Dort tauchte er seine Hand hinein und spritzte dann Wasser in Richtung der kleinen Ziege. Das Zicklein quäkte und machte einen Satz nach vorne.
    „Was ist das? Was macht er denn da?“, fragte die Studentin.
    „Er hat das Tier mit eisigem Wasser nass gespritzt. Wäre es still stehen geblieben, wären die Weissagungen auf den nächsten Monat verschoben worden. So aber können sie beginnen.“
    Noch während sie sprach, brach Jubelgeschrei um sie herum aus. Offenbar wartete das Volk schon länger auf den Besuch bei der Pythia.
    „Jetzt solltest du aber lieber wegsehen, denn die Ziege wird nun als Opfer für die Götter geschlachtet“, kündigte Gesthimaní das nächste Ereignis an.
    Cat drehte sich schnell zur Seite und schüttelte sich. Uargh, ich wusste es doch!

Kapitel 35
    Der Morgen kam – und für Tamara kam er zu früh. Als sie müde auf ihre Armbanduhr spähte, war es bereits 9.55 Uhr.
    Es kann doch nicht schon so spät sein , dachte sie verschlafen. Ich bin doch gerade erst in den Schlafsack gekrochen.
    Erschöpft ließ sie sich noch mal zurück auf ihre Isomatte sinken.
    So langsam gewöhne ich mich an die bescheidenen Verhältnisse hier. Habe geschlafen wie ein Baby.
    Sie versuchte, wach genug zu werden, um das Gespräch mit Britta durchzustehen, die sie wieder pünktlich um 10 Uhr anfunken würde.
    Man kann nicht wach genug sein, um ein Gespräch mit Britta zu überstehen. Man sollte lieber betrunken oder komatös sein.
    Blind kramte sie in ihrem Rucksack, bis sie das

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