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Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne

Titel: Die Cybersurfer - Angriff der Superhirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Collin McMahon
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nicht glauben konnte, das jemand seine verrauchte Elektrohöhle als »wunderbar« bezeichnen würde – »der aber natürlich völlig unschuldig war. Christopher hat mir alles erklärt. Der junge Enis hier, bestimmt kein bösartiger Hacker, ganz im Gegenteil, hat es dann auf sich genommen, mit Markus und Christopher zusammen« – er klopfte uns abwechselnd auf die Schultern – »eigenhändig den Virus zu analysieren und zu entwaffnen, sodass mittlerweile meine ganze Firma wieder virusfrei im Betrieb ist. Die führenden Herstellervon Anti-Virus-Software haben wir selbstverständlich auch informiert, sodass alle Welt bald von der ruchlosen Malware namens VX befreit sein wird.«
    Der Kommissar schaute skeptisch vom einen zum anderen von uns. »Und der Täter...?«
    »...ist allem Anschein nach in meiner Firma zu finden«, seufzte Herr von Xanthen. »Denn wer könnte sonst hinter die Firewall kommen, unsere Webserver nutzen und den Virus bei uns in der Firma verbreiten?« Dabei schaute er nacheinander mich, Mülli und seinen Sohn, den Binhexer, an, als wüsste er ganz genau, wer dazu in der Lage wäre, aber es lieber dieses eine Mal für sich behalten wollte. Wir studierten allesamt intensiv die Schnürsenkel unserer Turnschuhe, um sicherzugehen, dass sie auch ja richtig zugebunden waren.
    »Doch ich würde Sie bitten, Herr Kommissar, diese Information vorerst vertraulich zu behandeln und die Ergebnisse unserer hausinternen Untersuchungen abzuwarten, die sicher bald abgeschlossen sein werden, sobald wir alle 150.000 Mitarbeiter unseres Unternehmens überprüft haben.« Und ich glaube, dabei hat er mir zugezwinkert: »Aber das könnte eine Weile dauern.«
    Der Kommissar seufzte, als wenn er diesen ganzen Zirkus schon längst durchschaut hätte, steckte sich die Visitenkarte ein und sah uns alle eindringlich an. »Ihr habt euch also im Internet kennengelernt?«, fragte er uns.
    Endlich eine Frage, die ich wahrheitsgemäß beantworten konnte. Denn so war es ja auch gewesen. Nur die Umstände wollte ich ein wenig ausschmücken: »Jawohl, Herr Kommissar. Wir beschäftigen uns nämlich hobbymäßig mit Datensicherheit und tauschen uns darüber aus. Wir haben so einen Blog, da geht’s um Kryptografieund Geheimcodes und so. Also, wir surfen ziemlich viel im Netz rum, und deswegen nennen wir uns auch...« – und das war das Erstbeste, was mir einfiel, ich schwör’s euch – »...die Cybersurfer.«
    Chris nickte eifrig, während Mülli mich anglotzte und sich vermutlich fragte, was das bedeutete. Papa von Xanthen nickte stolz, als wenn wir alle drei seine Jungs wären und gerade gemeinsam in die Jugendmannschaft vom FC Bayern aufgenommen worden wären. Onkel Tarkan blickte einfach nur erleichtert, weil er Hoffnung hatte, seinen Laden bald wiederzubekommen. Er wusste zwar nicht, wie wir das geschafft hatten, aber er wusste, dass ich wieder hingebogen hatte, was ich verbockt hatte. Das machte ihn froh und wohl auch ein bisschen stolz.
    »So, so. Die Cybersurfer«, grummelte das Superhirn von einem Computer-Kommissar und überlegte. »Wisst ihr, wir haben bei der Polizei nicht immer genug Zeit und genug Fachleute, um uns um alles zu kümmern, was in der modernen Welt der Computerkriminalität so vor sich geht«, erklärte er dann und sah dabei seine Genies von Zivilpolizisten an, die blöd um uns herumstanden und mehr oder weniger Bahnhof verstanden hatten. »Da denke ich oft, es wäre ganz gut, ein paar junge, fitte Hacker – die von der guten Sorte natürlich – zu haben, die sich im Netz auskennen und Entwicklungen vielleicht schon im Vorfeld absehen können...«
    Wir starrten ihn allesamt sprachlos an – wollte der uns wirklich als Hilfssheriffs anheuern?
    »... und dann natürlich, ohne selber tätig zu werden « – das sagte er laut und überdeutlich – »die Polizei – sprich mich und niemand anderen – informieren.« Er sah Tarkan an. »Wir sind ja schließlich Nachbarn.«
    Tarkan salutierte fast. Wenn er beim Militär gewesen wäre, hätte er vermutlich die Hacken zusammengeschlagen. »Natürlich, Herr Hauptkommissar.«
    Kaspersky nickte. »Denn nachdem ich mir diesen Zirkus geduldig mit angehört habe«, und dabei fixierte er Fritz, der freundlich zurücklächelte, »glaube ich, ich habe was bei euch gut.«
    »Apropos etwas guthaben«, erinnerte mich Mülli später. »Was ist denn jetzt mit der Beta-Version von Grand Theft Auto 5 , die du mir versprochen hast?«
    »Klar, besorg ich dir«, versprach ich.

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