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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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mein treuer Culcah.«
    Culcah seufzte. Immerhin fand sein König warme Worte für ihn. »Ich muss mit unerbittlicher HÄRTE gegen die Deserteure vorgehen, sonst wird es nie und nimmer gelingen, die Eroberung der Haupt- und Inneren Schlösser im Zaum zu halten.«
    »Ich fürchte, du hast recht.«
    »Aber wie soll ich das ANSTELLEN? Ich kann doch nicht Teile meines Heeres dazu abkommandieren, einen VERNICHTUNGSFELDZUG gegen andere Teile meines Heeres zu führen?«
    »Andere ehemalige Teile deines Heeres.«
    »Macht DAS die Sache einfacher?«
    »Du bist der Heerführer. Erzähle Du mir , ob das die Sache einfacher macht.«
    Culcah ging in sich und fand nichts außer Aufgewühltheit. Da war keine Insel im Sturm, auf der manRast finden konnte. »Ihr seid der KÖNIG. Ich bitte Euch, nehmt mir diese Entscheidung AB!«
    Orisons Lächeln wirkte plötzlich wächsern. »Aber bist du dann noch der Heerführer? Wird dein Heer nicht spüren, dass du die wichtigen Entscheidungen dem König überlässt?«
    »Aber daran ist doch nichts FALSCHES! Ihr steht ÜBER mir, in jeder erdenklichen Hinsicht. Weshalb sollte ich also nicht Euren Wünschen FOLGEN?«
    »So sei es, mein treuer Culcah. Dieses eine Mal will ich dir sagen, was zu tun ist. Denn es stellt sich mir in großer Einfachheit dar. Verstärke das Heer, das sich am Vierten Schloss festgerannt hat, mit weiteren 10 000 Kriegern. Das Schloss muss fallen, es muss so lautstark fallen, dass das Poltern und Wehklagen noch im Vierten Hauptschloss zu vernehmen ist. Was die Übereifrigen im Siebten Baronat angeht: Unternimm – nichts! Es ist widersinnig, sie aufhalten zu wollen, wenn sie gerade in Fahrt sind. Vielleicht gelingt es ihnen, das Hauptschloss und das Äußere Schloss zu übernehmen, und dann kehren sie freudig und Ehrungen erwartend wieder zu dir zurück. Wenn es ihnen nicht gelingt, werden sie immerhin für Verwirrung und Furcht unter den Menschen sorgen. Schaden kann uns das nicht. Falls jemand dich fragt, sag einfach, du hättest ihnen den weiteren Vormarsch im Geheimen befohlen. Und was die Deserteure anbelangt: Vergiss sie einfach. Auch hier ist es widersinnig, Kapazitäten zu vergeuden, nur um sie zu jagen und zu strafen. Sie werden uns nicht ewig entgehen können. Grüppchen für Grüppchen werden sie unserer Eroberung des Landes ins Netz gehen, und Grüppchen für Grüppchen kannst du dann mit ihnen verfahren, wie es dir behagt.«
    »Und wenn sie sich nicht in Grüppchen AUFSPALTEN? Wenn sie ein schlagkräftiges 5000er-Heer bleiben, das sich jeglicher Unterordnung VERWEIGERT?«
    »Fahnenflüchtige spalten sich immer auf. Vor allem dann, wenn der Druck auf sie zunimmt. Erinnerst du dich noch, wie Gäus und Irathindur sich gegenseitig an die Gurgeln gingen? Du kannst dir viel Mühe sparen, wenn du sie einfach sich selbst überlässt.«
    Culcah stand wie mit kaltem Wasser übergossen da. Der König hatte wahr gesprochen: Die Lösungen sämtlicher Probleme waren einfach. Und Culcah in seiner Wut und Enttäuschung hatte das nicht begriffen. »Vielleicht«, brachte er stockend hervor, »bin ich kein GUTER Heerführer, mein König.«
    Das Lächeln des Königs sah nun wieder wärmer aus, echter. »Warum sagt du das? Weil du den Rat eines Königs annimmst, wenn du deiner nicht sicher bist? Nein. Dass du zu mir kommst, wenn du Rat brauchst, beweist mir nur umso mehr, dass ich dir vertrauen kann. Fahre fort mit deinem Feldzug. Ich bin sicher, du wirst meiner Hilfe nicht mehr bedürfen.«
    Culcah schlich sich aus dem Gesichtskreis des Königs hinaus, so unwürdig und erbärmlich fühlte er sich. Auch auf seinem Lager aus mit Seidenstoffen umkleidetem Lehm warf er sich noch unbehaglich hin und her, denn ein ganz furchtbarer Gedanke hatte sich in ihm eingenistet:
    Warum übertrug der König ihm den Feldzug, wenn der König doch offensichtlich der bessere Feldherr war?
    Aus demselben Grund, aus dem der König lächelnd Orogontorogon in den Norden geschickt und anschließend zu Culcah gesagt hatte: Es wird dich vielleicht erfreuenzu hören, dass Orogontorogons Scheitern als Teil dieses Planes durchaus wünschenswert ist. Erst danach kommt alles so ins Rollen, wie ich es mir vorstelle.
    König Orison wollte den gesamten Krieg verlieren.
    Aus welchem Grund auch immer. Und sein – Culcahs – schmähliches Ende war womöglich Teil des Planes.
    Orison verheizte seine Dämonen.
    Warum? Weil es doch um Lebenskraft ging, die nur durch den Tod eines Dämonen frei wurde? Weil Orison

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