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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Königin mit ihrem Flüchtlingen dagegen nicht.
    Es war schwierig, Entscheidungen zu fällen. Culcah bedauerte es, dass es bislang nicht gelungen war, zuverlässige Luftkundschafter auszuschicken, um die Lage an weiter entfernten Orten auszuspionieren. Die Dämonen besaßen zwar in diesem Krieg die unumschränkte Lufthoheit, aber Flugsoldaten, die länger als ein paar Stunden fortgeschickt wurden, neigten dazu fortzubleiben. Ihre Freiheit stieg ihnen offensichtlich zu Kopf, sobald das Heer und der strafende Culcah außer Sicht waren. Das hatten ja auch die fehlgeschlagenen Experimente mit der Körperübernahme der Königin bereits gezeigt.
    Der Heerführer war also auf Spekulationen angewiesen. »Es ist zum KOTZEN!«, war in diesen Tagen oft von ihm zu hören.
    Schließlich hatte er sich durchgerungen. Er vertraute acht glupschäugigen Unterheerführern jeweils 5000 Soldaten an und schärfte jedem von ihnen in einem Privatgespräch ein, nach Einnahme des Inneren Schlosses 500 Kämpfer als Besatzung zurückzulassen und mit dem Rest wieder zurück zur Hauptstadt zu eilen. Culcah grauste schon davor, im Anschluss die Eroberung der Hauptschlösser zu koordinieren, denn die Strecken zwischen den einzelnen Punkten wurden immer größer und unüberschaubarer.
    Der Feldzug begann.
    Acht kleinere Heere marschierten in die Baronate Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sieben, Acht und Neun hinaus. Culcah blieb mit 53 000 Dämonen in der Hauptstadt und hielt diese unter verschärftem Drill, um jederzeit Verstärkungen oder Kontrolltruppen hinterherschicken zu können. Es wurmte ihn, dass der unverschämte Orogontorogon ihm die schnellsten der Soldaten weggenommen hatte.
    Wie Culcah befürchtet hatte, ging natürlich nicht alles glatt. Die Inneren Schlösser Eins, Zwei, Drei, Fünf und Acht wurden schnell und ohne nennenswerte Verluste erobert, und die abkommandierten Truppen kehrten zügig zur Hauptstadt zurück. Aus den Baronaten Vier, Sieben und Neun jedoch kehrte niemand wieder. Culcah schickte Boten aus. Die Boten verschwanden ebenfalls. Er schickte weitere Boten aus, die bereits blutig gepeitscht waren, bevor sie überhaupt aufbrechen durften. Von diesen Boten kamen immerhin Rückmeldungen.
    Der Trupp zum Vierten Inneren Schloss stand immer noch vor den Mauern und wurde langsam aufgerieben. Kristallgepanzerte Ritter hielten dieses Schloss im Schatten des Witercarzgebirges mit für Menschen erstaunlicher Uneinsichtigkeit. Culcah hatte offensichtlich einen Fehler begangen, indem er angenommen hatte, alle Baronate seien gleichwertig.
    Noch schlimmer waren jedoch die Nachrichten aus den Baronaten Sieben und Neun. Der Unteroffizier, der mit der Einnahme des Neunten Inneren Schlosses beauftragt worden war, musste als desertiert gemeldet werden, denn er hatte sich mit seinen gesamten 5000 Soldaten in Richtung Seental abgesetzt, ohne das Innere Schloss überhaupt angegriffen zu haben. Der Unteroffizier, der mit der Einnahme des Siebten Inneren Schlosses beauftragt worden war, hatte diese Aufgabe zwar zufriedenstellend gelöst, war anschließend aber offensichtlich größenwahnsinnig geworden und bereits zum Siebten Hauptschloss weitermarschiert, was Culcahs gesamte sorgfältige Planung von der Eroberung des Landes durcheinanderbrachte.
    Wieder fluchte Culcah darüber, dass der unnütze Orogontorogon die Schnellen hatte.
    Sein erster Gedanke war, höchstselbst dem Desertierten und dem Größenwahnsinnigen hinterherzusetzen, um die beiden eigenhändig garrottieren zu können, aber das hätte bedeutet, dass die 53 000 Dämonen in der Hauptstadt aus der Reichweite seines gestrengen Blickes geraten wären und möglicherweise ebenfalls Dummheiten angestellt hätten.
    Culcah eilte zu seinem König. »Was soll ich nur MACHEN? Es ist eine Bürde, einen Krieg zu führen, wennman nur DÄMONEN zur Verfügung hat! Manchmal denke ich mir: Gebt mit HUNDE oder wilde Wölfe, und ich werde Euch sauberere Resultate erzielen können!«
    König Orison, dessen Aussehen inzwischen dem einer beleibten Granitstatue ähnelte, lächelte. »Orogontorogon hat sich nicht so laut beschwert, als ich ihm sein Kommando übertrug.«
    »OROGONTOROGON! OROGONTOROGON! Was weiß dieser dahergelaufene Köter denn schon darüber, was es bedeutet, echte VERANTWORTUNG zu tragen? Gebt mir ein Kommando über einen einzigen Heerteil, mein König, und ich werde Euch demonstrieren, wie EINFACH es ist, in der Winzigkeit zu glänzen!«
    »Ich weiß. Ich will dir nicht Unrecht tun,

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