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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meissner
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Feierlichkeiten überlebt, 10 000 davon waren unter Orogontorogons Führung nach Nordenaufgebrochen. Die 10 000 von den Südküsten blieben weiterhin verschollen. Wenn im Norden alles erledigt war – das nahm Culcah sich vor –, würde er Strafexpeditionen zur Südküste schicken, um die ganzen dort herumlümmelnden Pflichtvergessenen zu füsilieren. Ihm schwebte sogar vor, den Dämonenschlund wieder zu aktivieren: als Gefängnis für Dämonen, die einfach nicht begreifen wollten, dass ein wenig Disziplin immer noch besser war als jahrtausendelanges Herumgeschleudertwerden in einem aus aufgelösten Wesen bestehenden Mahlstrom.
    Er entschied sich dafür, sämtliche Inneren Schlösser gleichzeitig anzugreifen, und zwar aus mehreren Gründen. Ersten waren sie alle nicht weit von der Hauptstadt entfernt. Man konnte sie alle gleich schnell erreichen, die Hauptstadt als Nachhuts- und Versorgungslager nützen und das Ausschwärmen eigener Truppen verhältnismäßig gut unter Kontrolle halten. Zweitens würde, wenn man sich die acht noch uneroberten Inneren Schlösser nacheinander vorknöpfte, möglicherweise ein peinliches ImKreisHerumrasen von Flüchtlingstrecks einsetzen, von einem Schloss zum anderen, einander immer wieder verstärkend, warnend und aufpeitschend, nur langwierig zu bändigen und aufwendig zu unterbinden. Drittens würde man, indem man alle Inneren Schlösser auf einen Schlag packte, die Grenzen des kontrollierten Gebietes im Herzen des Landes um ein Vielfaches in alle Richtungen ausweiten. Sozusagen Orison-Stadt vergrößern, mit den neun Inneren Schlössern als Außenpunkten. Das wiederum würde viertens die danach anstehende Eroberung aller Hauptund Äußeren Schlösser erleichtern.
    Der Nachteil der sternförmigen Expansion bestand allerdings darin, dass Culcah nicht bei allen acht Überfällen dabei sein konnte. Bislang hatte er den gesamten Feldzug unter seiner Knute gehalten. Nur ganz am Anfang hatte er einmal zu viel Zeit mit dem Sammeln zugebracht, und schon waren ihm 10 000 Dämonen Richtung Südküstenstädte entfleucht. Der Gedanke, dass er nun sieben oder acht – je nachdem, ob Culcah an einem der Überfälle teilnahm oder zu Koordinationszwecken ganz in der Hauptstadt verblieb – Unteroffizieren die Verantwortung über einen großen Teil seines Heeres übertragen musste, bereitete ihm gehöriges Bauchgrimmen. Aber es war aus obengenannten vier Gründen eben wirklich sauberer und effektiver, in acht Richtungen zugleich loszuschlagen, anstatt mit einem riesigen Heer endlos im Kreis Flüchtenden hinterherzuhetzen.
    Die nächste Frage war nun also: Wie viele Dämonen würde er an Unteroffiziere abgeben? Bei insgesamt 93 000, die ihm zur Verfügung standen, war eine Zahl von 10 000 pro Schloss recht naheliegend – zumal 10 000 auch die Zahl war, die König Orison bestimmt hatte, um den Tross der Königin im Norden aufzuhalten. Aber es war nicht in Culcahs Sinne, die Kontrolle über den größten Teil seines Heeres aufzugeben. Was, wenn dann drei Unteroffiziere, durch ihre Erfolge an den Inneren Schlössern trunken geworden, sich zusammentaten, gegen Culcah meuterten und mit 30 000 Soldaten gegen die Hauptstadt zogen? Was, wenn alle anderen Unteroffiziere sich mit ihren Schlössern so schwer taten, dass sie Culcah gar nicht rechtzeitig beistehen konnten, sodass er mit nur 13 000 Kämpfern gegen 30 000 Meuterer keine Chance hätte? Dämonen war alles zuzutrauen, besonders,wenn sie das Keuchen der Peitsche nicht mehr im Nacken spürten.
    Nein. Er durfte jedem Unteroffizier höchstens 5000 Soldaten mitgeben. Dann würde er 53 000 in der Hauptstadt behalten. Selbst wenn alle acht Unteroffiziere sich gegen ihn verbünden würden, hätte er mit seinen 53 000 gegen ihre 40 000 immer noch die Oberhand. Außerdem: Was war von den Inneren Schlössern denn schon groß an Gegenwehr zu erwarten? Kampfbereite Krieger wohl kaum noch. Allenfalls zähes Verbarrikadieren und Mauergemetzel mit siedendem Öl. Vielleicht genügten sogar 3000 pro Überfall. Aber was, wenn es dann zu Komplikationen an einzelnen Schlössern kam, weil deren Besatzungen möglicherweise inzwischen durch die dahinterliegenden Hauptschlösser verstärkt worden waren? König Orison hatte sage und schreibe 10 000 der Königin hinterhergeschickt. Aber der Tross der Königin war viel größer als die Besatzung jedes noch verbliebenen Schlosses. Andererseits wiederum waren die Schlösser bewaffnet und befestigt, die

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