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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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mehr unter den Lebenden. Genau genommen weiß keiner von uns, wie er eigentlich gestorben ist. Aber eines können wir wohl alle bestätigen: Sein Kurs war nicht immer der Beste, nicht für ihn und nicht für uns. Also sage ich: Folgen wir Adain, die … der uns befreit und beschützt hat. Denn was wollen wir noch mehr?« Sie schaute mit Tränen in den Augen in die Runde. Diese Tränen setzten sich zu gleichen Teilen zusammen aus Furcht, weil sie sich so weit vorgewagt hatte, und aus Rührung, weil man sie hatte gewähren lassen.
    Es war Glai, die schließlich das Wort ergriff, und Koaron pflichtete ihr bei, noch bevor sie geendet hatte: »Es lebe Kapitän Adain!«
    Als dann auch die beiden Steuerfrauen »Es lebe Kapitän Adain« gerufen hatten, war alles beschlossen.
    Die Miralbra Liv fügte sich für eine kurze Zeit in den Verband der drei anderen flüchtenden Schiffe, jedoch nur, bis die Stadt Kirr außer Sichtweite war und feststand, dass die Kirrer noch nicht so schnell Verfolgerschiffe losschicken konnten. Sie hatten erst den Verlust von 170 Kämpfern zu verkraften.
    Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, als steuerbords das hintere Ende eines Dünenverlaufs sehr nahe an den Kurs der Flüchtlingsflottille heranreichte, scherte die Miralbra Liv nach dort aus und ging hinter der Düne vor Anker. Die anderen Flüchtlingsschiffe verhielten. Die Steuerfrau Zimde versuchte besorgt, all ihre Schäfchen zusammenzuhalten. Doch Tibe signalisierte über Flaggen, dass eines der Räder gebrochen sei und die Besatzung der Miralbra Liv nach einer kurzen Reparatur nachkommen würde. » KOMMT ZU UNS AN BORD – SICHERER – SCHNELLER «, signalisierte Zimdes Miralbra Xli. Doch Tibe signalisierte auf Adains Geheiß zurück: » WOLLEN SCHIFF NICHT AUFGEBEN – WERDEN SO VIELE MIRALBRAS WIE MÖGLICH BRAUCHEN – HOLEN EUCH AN RUINE EIN .« Die Flottille nahm wieder an Fahrt auf und verschwand in ihrer eigenen Sandstaubfahne.
    »Hoffentlich warten die nicht an der Ruine auf uns und werden nur deswegen von den Kirrern eingeholt«, sagte Glai zu Koaron.
    »Laut Adain werden sie ohnehin früher oder später eingeholt, da ist es doch egal, wann«, antwortete dieser. Anschließend wurden Glai, er, Bakenala und der junge Kirrer, dessen Name Levo war, von Adain von Bord geschickt, um die hinter die Düne führende Einzelspur mithilfe von Deckschrubbern zu verwischen.
    Bakenala hatte ein eigenartiges Gefühl, als sie außerhalb des Schiffsrumpfes im Sand herumwischten. »Gilgel hat immer gesagt, dass sie ein Dämon ist.« Für Bakenala war Adain immer noch in erster Linie eine Frau. »Wenn sie jetzt ohne uns abfährt, wer will sie aufhalten?«
    »Das wird er nicht machen«, stellte Glai richtig. »Er braucht eine vollzählige Mannschaft. Also hör auf, dir Sorgen zu machen.«
    »Aber du gibst selbst zu, dass du ihr traust, weil sie uns braucht , nicht, weil sie vertrauenswürdig ist.«
    »Unbenommen. Aber ist das nicht mehr oder weniger bei jedem so und erst recht bei jedem Kapitän?«
    Nachdem die Spur zumindest für die Augen von vorüberfahrenden Verfolgern nicht mehr erkennbar war, wurden die vier wieder an Bord geholt, und die Miralbra Liv fuhr hinter der Düne in nordwestlicher Richtung im Bogen um das Kirrer Gebiet herum, bis sie dann einen Schlenker nach Osten machte, direkt zur Küste.
    Dort konnten alle bis auf Adain ausgelassen im Meer planschen und sich reinigen. Die beiden Männer – der ältere hörte auf den Namen Uthlen und wollte fortan versuchen, sich als Schiffskoch nützlich zu machen – begannen, kaum in Freiheit, um die aufreizende Bakenala zu konkurrieren. Tibe und Jitenji sorgten dafür, dass ein paar Fische gefangen und Meeresfrüchte als Proviant gesammelt wurden. Die Trinkwasserversorgung war ihr größtes Problem, die Kirrer Sanddocks bestückten keine vor Anker liegenden Schiffe mit Rationen. Aber in ein paar felsigen Vertiefungen oberhalb der Küstenklippen fand sich Regenwasser, das erst zwei oder drei Tage alt zu sein schien und noch gerade so genießbar war. Uthlen kümmerte sich um das Abkochen.
    Koaron gesellte sich zu seinem neuen Kapitän, der beinahe einen Kopf kleiner war als er.
    »Darf ich Euch eine Frage stellen, Kapitän?«
    »Nur zu. Wir haben uns früher doch auch ganz vertraulich unterhalten.«
    »Was wird uns in Witercarz erwarten?«
    »Das weiß ich nicht. Deshalb will ich ja hin.« Adains langwimpriges Lächeln war entwaffnend.
    »Und in der Ruine der Tausend Schreie?«
    »Vermutlich

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