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Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten

Titel: Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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bereits begann abzuentern, lauter: »Wir müssen runter. Wir müssen runter von diesem Schiff!« Sie sprang an ein Tau und glitt daran hinab. »Kapitän? Kapitän!«
    Als sie vor Renech stand und ihn rüttelte, zuckte er zusammen und verbarg sein Gesicht vor ihr, als befürchtete er, schon wieder geschlagen zu werden. »Wassiss … wassissdnn?«
    »Wir müssen das Schiff verlassen! Etwas Riesiges kommt genau auf uns zu!«
    Renech stierte sie an. Adain begriff, dass der alte Mann niemals schnell genug verstehen und reagieren würde, um seine Leute zu retten. Unter Deck. Unter Deck waren noch Zemu, Bakenala und Glai. Sie ließ Renech einfach sitzen und stürmte nach unten.
    Renech blinzelte. Dann wechselte er einen langen, fragenden Blick mit Tibe, die nur die Achseln zuckte, und mit Koaron, der ganz hinten stand und bleich aussah. Endlich schaute Koaron sich um, nach hinten. Und erstarrte.
    Unter dem Schirm der Nacht, zwischen Silber und mattem Weiß, rannte ein Berg. Die Wüste um seine Füße herum schien vor Aufgewühltheit zu tanzen.
    Es war ein Großer.
    Es war nicht der Gäus.
    Dieser war noch größer als der Gäus.
    Und er schien rot zu sein. Zumindest wirkte es so unter der bleichen Stille des Mondes.
    »O Blannitt, o Blannitt, o Blannitt«, entfuhr es Koaron. »Kapitän! Es ist ein Großer! Kollisionskurs von achtern!«
    »Wir sehen ihn auch!«, schrie Jitenji von oben. »Das ist nicht nur ein Kollisionskurs, das ist sogar ein Rammkurs!«
    Der Kapitän stierte. Seine Kiefer mahlten.
    »Wir müssen von Bord, wir müssen wirklich von Bord …«, jammerte Tibe.
    »Aber die Psells! Wir können nicht von Bord! Da unten sind doch immer noch die verfluchten Psells!« Koarons Stimme überschlug sich jugendlicher, als ihm lieb war.
    »Das Dämonenweib«, kam Gilgels Stimme von oben. »Sie lockt andere Dämonen. Nicht mit Gesang. Sie tut es mit einem Augenaufschlag. Hievt mir einen Verringerer hoch, ihr Plankenratten! Ich bin des Fliehens überdrüssig.«
    »Wenn wir von Bord gehen, verlieren wir die Miralbra «, sagte der Kapitän quengelig.
    »Schmeißt das Dämonenweib über Bord! Mit ihr will es sich paaren, das große rote Ding, einzig und allein mit ihr!« Gilgels Stimme klang beinahe heiter, aber auch Kapitän Renech hegte nun keinen Zweifel mehr daran, dass der erfahrenste seiner Sammler ihm seine Kampfschutzmaske gestohlen hatte. Alles bewegte sich jetzt aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander zu. Gilgel verlagerte oben seine Position und stellte sich auf eine Marsplattform am hinteren Mast, Jitenji hangelte abwärts, Tibe kam aus dem Bug zur Mitte, Koaron aus dem Heck, von unten Adain mit der in eine Decke gewickelten Bakenala über der Schulter, dicht gefolgt von dem drängelnden Zemu und der verschlafen verstörten Glai.
    »Wenn wir von Bord gehen, verlieren wir die Miralbra !«, beklagte sich der Kapitän nun bei Adain.
    »Ich weiß. Aber hier an Bord würden wir alle sterben. Vielleicht sogar ich.«
    »Warum? Die Dämonen greifen selten an. Was will er von uns?«
    »Er will …« – Adain überlegte einen Augenblick – »das Schiff. Es erinnert ihn an etwas.«
    »Woher weißt du das?«, schrie Tibe.
    »Ich … erinnere mich an ihn. Ein großer, aufrecht gehender, roter Hund. Wie könnte ich ihn vergessen? Er hat schon immer die größte Schnauze von allen gehabt.« Lächelnd begann Adain das letzte verbliebene Beiboot über die Reling zu schwenken und dann hinabzukurbeln.
    »Wo ist Voy?«, fragte Koaron.
    »Ich bin hier!«, piepste eine Stimme von zwischen den Decksaufbauten. Voy hatte sich in einem Gerätekasten versteckt und kam nun schüchtern hervor.
    »Hievt mir einen Verringerer hoch, ihr Sandstümper! Ich mach ihn uns klein , nehm ihn an die Lein und bring ihm Kunststückchen bei äußerst fein!« Gilgels Satzmelodie klang beinahe schon wieder wie ein Lied.
    »Kapitän?«, fragte Jitenji eindringlich. »Kapitän? Wir brauchen Befehle! Der Feind ist gleich heran!«
    Renech räusperte sich von tiefer drinnen als nur seiner Kehle. »Koaron, Junge? Einen Verringerer hoch zu Gilgel. Macht nichts, wir verlieren sowieso gleich alles. Voy? Du löschst die Deckslaternen. Alle. Rasch. Die anderen nach unten, schnell. Bakenala aufs Beiboot. Ich und … Voy werden mitfahren. Nein, nicht ich und Voy. Natürlich nicht ich und Voy, das war nur eine Prüfung. Tibe und Jitenji. Die Steuerfrauen. Die Steuerfrauen sollen steuern.«
    »Aye, aye, Käpt’n!«
    Alle machten, dass sie über Bord kamen, selbst

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