Die Daemonen 03 - Am Ende der Zeiten
Schlacht noch weiß gewesen war.
Gilgel wurde gefangen genommen.
Er hatte ausgesprochen tapfer gekämpft, die Beschnittenen rechneten ihm das an. Mindestens vier von ihnen hatte er niedergerungen, das machte ihn in ihren Augen zu einem Mann, der des Bekehrens würdig war.
Kapitän Renech und der Schiffsneuling Bechte hatten sich weitaus weniger bewährt. Der Kapitän hatte erst ein Auge, dann seinen linken Unterarm, dann seine Waffe verloren und war schließlich von Gilgel nur noch als weinender Klumpen mitgeschleift worden. Schließlich hatte Gilgel es selbst nicht mehr ausgehalten. Er wusste nicht, was die Bescheidenen mit feindlichen Kapitänen anstellten, aber es war sicherlich nichts Gutes. Also schnitt er ihm selbst mit seinem Gabelschwert die Kehle durch und hielt ihn im linken Arm, bis seine Zuckungen und sein unaussprechliches Leid endlich zu Ende waren. Mit Bechte dagegen war es deutlich schneller gegangen. Gerade hatte er noch gelacht, einen jugendlichen Scherz gemacht, dann lag sein Kopf mit dümmlichem Gesichtsausdruck vier Schritt abseits des in sich zusammenrasselnden Leibs. Er hatte wenigstens keine Zeit mehr gehabt, irgendetwas zu bedauern.
Als man Gilgel jetzt in Seidenfesseln schlug, trug er immer noch die kampfverhöhnende Kapitänsmaske. Auch das machte, zusammen mit seiner von bunten Symbolen verzierten Kleidung, durchaus Eindruck auf die Bescheidenen . Als man ihn abführte, sah er kurz den Dämon mitten auf dem Schlachtfeld stehen.
Adain.
Der an allem schuld war. Der ihnen erst einen Hundsriesen vorgegaukelt und mit diesem das altgediente Schiff von Kapitän Renech zerstört hatte, dann diesen Feldzug in die Wege leitete und das Ungetüm schließlich freisetzte, damit das Mahlwerk der Schlacht, jene alles durchdringende Maschinerie, erst so richtig in Gang kommen konnte.
Gilgel dachte nur kurz darüber nach, sich jetzt loszureißen, um den Dämon anzugreifen und ihn zu erschlagen, aber er würde mehr dazu brauchen als ein einziges Schwert, das hatte er bereits einmal tief in der Wüste versucht, und es hatte nichts gebracht. Er gedachte seines Namens und seiner Verantwortung und senkte den Blick. Er würde Verbündete brauchen, um das geheiligte Werk in die Tat umsetzen zu können. Vielleicht konnten die Bescheidenen solche Verbündeten sein.
Die Schlacht war zu Ende.
Adain wartete.
Er wusste selbst nicht genau, worauf. Aber irgendetwas musste noch geschehen. Solange er hier stand und ungeschlagen war, konnten die Bescheidenen nicht zur Tagesordnung übergehen und die Schlacht als gewonnen deklarieren. Jemand musste zu ihm kommen und entweder kämpfen oder reden. Aber momentan schienen alle ihn nur ignorieren zu wollen. Bescheidene gingen in weitem Bogen um ihn herum und machten unrettbar Verwundeten den Garaus. Bescheidene gingen in weitem Bogen um ihn herum und brachten rettbar Verwundete beider Seiten in Sicherheit. Bescheidene gingen in weitem Bogen um ihn herum und führten die fünf noch verbliebenen Mannshohen respektvoll in die Stadt Kirr. Es sah aus, als würden die Mannshohen freiwillig mitkommen und den Bescheidenen gehorchen. Dies war eine offensichtlich neu erlernte Fähigkeit der Bescheidenen , die sämtliche Kriegspläne des Fürsten und seines Beraters über den Haufen warf und genau genommen sogar den gesamten Berufsstand der Sammler ad absurdum führte.
Jedenfalls: Wenn Adain ein paar Schritte auf die Bewohner Kirrs zu machte, wichen diese ihm durch ebenso viele Schritte aus. Anfangs hatte er noch versucht, auf diese Weise eine Konfrontation herbeizuführen, aber dann wurde er es leid, Menschen hinterherzurennen.
Er stützte sich auf Die Stimme und wartete. Später setzte er sich sogar hin und wartete weiter.
Er wünschte sich, wieder eine Frau zu sein, und krempelte sich die Kleidung über den Oberkörper. Warum er sich das wünschte, wusste er selbst nicht so genau, aber es schien etwas mit der Trostlosigkeit dieses Schlachtfelds zu tun zu haben.
Die von den Bescheidenen gekaperten Miralbras s etzten sich Richtung Stadt in Bewegung. Die Gefangenen – ausschließlich Frauen – waren auf den Seglern der Bescheidenen untergebracht. Tibe, Jitenji, Voy und Bakenala waren zusammengebunden worden und drückten sich ganz unbewusst noch näher aneinander, als die Fesseln es ihnen abverlangten.
Von den Rahen der Miralbras baumelten erhängte Kapitäne und Kapitäninnen. Auch die Kapitänin Celif war darunter, ihr bassiges Lachen für immer verstummt.
Solcherart
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