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Die Dämonen ruhen nicht

Die Dämonen ruhen nicht

Titel: Die Dämonen ruhen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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ahnt dieser Mitarbeiter nicht, dass der Senator Modus zwei seines internationalen Mobiltelefons aktiviert hat und nun Anrufe erhalten und seine Gespräche mithören lassen kann, ohne dass jemand außer ihm selbst etwas davon bemerkt.
    Vorhin hat der Senator, der sich gerade vor laufenden Fernsehkameras äußerte, auf die Uhr gesehen und plötzlich um eine Pause gebeten. Ohne dass er das Telefon berührt hätte, das an seinem Gürtel hängt, kann der Anrufer - in diesem Fall Benton - alles hören, was der Senator sagt.
    Er vernimmt gedämpfte Schritte und Stimmen.
    »... der schlimmste Blockierer der Welt, daran gibt es nichts zu rütteln«, verkündet Senator Lord, der stets zurückhaltend, aber dennoch mit allen Wassern gewaschen ist. »Zum Teufel mit Stevens.«
    »Er hat das Filibuster, die Verschleppungstaktik, zu einer Kunstform gemacht, so viel steht fest«, dringt eine andere Männerstimme durch den Kopfhörer an Bentons Ohr.
    Als Benton eine SMS an das Mobiltelefon des Senators geschickt und ihm darin mitgeteilt hat, wann genau er ihn anrufen würde, war das die erste Kontaktaufnahme seit fast einem Jahr. Senator Lord weiß, dass Benton mithört, falls er es nicht vergessen und die Nachricht wirklich erhalten hat. Zweifel wie diese verunsichern Benton. Er versucht, sich den Senator vorzustellen, wie immer gekleidet in einen konservativen Anzug mit Bügelfalten, die Haltung so kerzengerade wie ein Vier- Sterne-General.
    Andererseits sieht alles danach aus, dass der Senator die einseitige Besprechung arrangiert hat. Schließlich hat er eine Anhörung verlassen, die sicher live im Fernsehen ausgestrahlt wurde, und das würde er nie ohne guten Grund tun. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass er sich ausgerechnet zu dem Zeitpunkt von einer Sitzung verabschiedet, zu dem Ben- ton seinen Anruf in Modus zwei angekündigt hat.
    Außerdem hat der Senator, wie Benton zu seiner Erleichterung einfällt, sein Telefon offenbar auf diesen Modus eingestellt, da er dieses Gespräch ja ansonsten gar nicht belauschen könnte. Sei nicht albern und so verdammt nervös, sagt er sich. Du bist doch nicht auf den Kopf gefallen, und Senator Lord ist es auch nicht. Benutz deinen Verstand.
    Er muss daran denken, wie sehr es ihm fehlt, seinen alten Freunden und Bekannten persönlich gegenüberzustehen. Als er die Stimme von Senator Lord, Scarpettas vertrautem Freund, hört, eines Mannes, der alles für sie tun würde, schnürt es ihm die Kehle zu. Er krampft die Hände zusammen und umklammert so fest das Telefon, dass seine Fingerknöchel weiß werden.
    Der Mann, anscheinend ein Mitarbeiter des Stabes, fügt hinzu: »Soll ich Ihnen etwas zu trinken holen?«
    »Nicht jetzt«, erwidert Senator Lord.
    Benton bemerkt einen muskulösen Jugendlichen mit nacktem Oberkörper, der sich wie beiläufig seinem verbeulten Cadillac nähert, einer Rostlaube, die so mit Spachtelmasse verklebt ist, dass sie aussieht, als hätte sie eine Pigmentstörung. Als Benton den Jugendlichen finster anstarrt - eine Warnung, die auf der ganzen Welt verstanden wird -, schlendert dieser in entgegengesetzter Richtung davon.
    »Stevens wird nicht ernannt werden, Sir«, entgegnet der Mitarbeiter, nicht ahnend, dass jedes seiner Worte an ein Nokia Mobiltelefon in Harlem übertragen wird.
    »Ich bin da nicht so sicher, Jeff. Manchmal kommt es anders, als man denkt«, antwortet Senator Lord, Vorsitzender des Justizausschusses und der mächtigste Politiker bei den Bundesjustizbehörden, da er für den Haushalt zuständig ist und es selbst bei der Aufklärung der grausigsten Verbrechen immer nur um die Finanzen geht.
    »Ich möchte, dass Sie gehen und Sabat anrufen.« Damit meint Senator Lord Don Sabat, den Leiter des FBI. »Versichern Sie ihm, dass er bekommt, was er für seine neue Abteilung Internet-Kriminalität braucht.«
    »Jawohl, Sir.« Der Mitarbeiter klingt überrascht. »Da wird er sich aber freuen.«
    »Er hat das Richtige getan und braucht meine Hilfe.«
    »Ich weiß nicht, ob ich da Ihrer Ansicht bin, Herr Vorsitzender. Schließlich stehen noch einige andere wichtige Probleme an, und das wird zu einigem ...«
    »Danke, dass Sie das für mich erledigen«, fällt Senator Lord ihm ins Wort. »Ich muss wieder rein, um diesen Idioten klar zu machen, dass sie einmal an die Menschen denken sollten statt an ihre albernen Machtspielchen.«
    »Und an Strafaktionen. Da gibt es nämlich auch Leute, die nicht unbedingt Ihre Freunde sind.«
    Der Senator lacht auf. »Das

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