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Die Dämonen

Titel: Die Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fëdor Michajlovic Dostoevskij
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...«
    »Fahren Sie fort; Sie sagten: ›Wenn Sie sie jetzt nicht gebrauchen können, dann ...‹«
    »Dann überlassen Sie mir das Weitere, selbstverständlich! Ich werde sie glänzend mit Mawriki Nikolajewitsch verheiraten, den ich übrigens durchaus nicht beim Garten postiert habe; setzen Sie sich nur nicht eine solche Vorstellung in den Kopf! Ich fürchte mich ja jetzt vor ihm. Da sagen Sie, ich soll sie in meiner Droschke fortschaffen; aber ich bin vorhin nur so so an ihm vorbeigekommen ... wirklich, wenn er nun einen Revolver bei sich hat? ... Nur gut, daß ich meinen mitgenommen habe. Da ist er« (er zog einen Revolver aus der Tasche, zeigte ihn und steckte ihn sogleich wieder ein); »ich habe ihn mitgenommen, weil es ein so weiter Weg ist ... Übrigens will ich Ihnen gleich in der Geschwindigkeit sagen: ihr tut jetzt das Herzchen nach Mawriki weh ... wenigstens müßte das nach allgemeiner Regel der Fall sein ... und wissen Sie, sie tut mir sogar wahrhaftig ein bißchen leid! Ich werde sie mit Mawriki zusammenbringen, und sie wird sich sogleich wieder Ihrer erinnern, wird ihm gegenüber Ihr Lob singen und ihm Schmähworte ins Gesicht werfen, – so ist das Weiberherz! Na, sehen Sie, Sie lachen ja wieder? Ich freue mich sehr, daß Sie so heiter geworden sind. Na also, dann wollen wir zu ihr gehen. Ich werde geradezu von Mawriki zu reden anfangen; von jenen aber ... von den Getöteten ... wissen Sie, wollen wir von denen nicht lieber jetzt schweigen? Es schadet ja nichts, wenn sie es erst später erfährt.«
    »Was soll ich erfahren? Wer ist getötet? Was haben Sie von Mawriki Nikolajewitsch gesagt?« fragte Lisa, welche die Tür öffnete.
    »Ah, Sie haben gehorcht?«
    »Was haben Sie eben von Mawriki Nikolajewitsch gesagt? Ist er getötet?«
    »Ah, also haben Sie nicht ordentlich verstanden! Beruhigen Sie sich, Mawriki Nikolajewitsch lebt und ist gesund, wovon Sie sich sofort überzeugen können, da er hier am Wege sitzt, neben dem Gartengitter ... und wie es scheint, hat er die ganze Nacht über da gesessen; er ist ganz naß geworden, er hat einen Mantel an ... Als ich herfuhr, hat er mich gesehen.«
    »Das ist nicht wahr. Sie haben gesagt: ›Getötet‹ ... Wer ist getötet?« fragte sie in qualvollem Mißtrauen hartnäckig weiter.
    »Getötet ist nur meine Frau, ihr Bruder Lebjadkin und die Magd der beiden,« antwortete Stawrogin in festem Tone.
    Lisa fuhr zusammen und wurde furchtbar blaß.
    »Ein brutales, seltsames Ereignis, Lisaweta Nikolajewna, ein ganz dummer Fall von Raub,« plapperte Peter Stepanowitsch sofort los; »nur ein Fall von Raub mit Benutzung der Feuersbrunst; es ist das Werk des Räubers Fedka, eines entsprungenen Sträflings, und schuld daran trägt der Dummkopf Lebjadkin, der allen Leuten sein Geld gezeigt hat ... Ich bin mit der Nachricht hierher geeilt ... es war mir, als ob mich jemand mit einem Stein gegen die Stirn geworfen hätte. Stawrogin konnte sich kaum auf den Beinen halten, als ich es ihm mitteilte. Wir haben uns hier beraten, ob wir es Ihnen jetzt gleich mitteilen sollten oder nicht.«
    »Nikolai Wsewolodowitsch, sagt er die Wahrheit?« brachte Lisa nur mit Anstrengung heraus.
    »Nein, die Unwahrheit.«
    »Wieso die Unwahrheit?« rief Peter Stepanowitsch zusammenfahrend. »Was soll das nun wieder?«
    »O Gott, ich verliere den Verstand!« rief Lisa.
    »Aber begreifen Sie doch wenigstens, daß er jetzt ein Irrsinniger ist!« schrie Peter Stepanowitsch überlaut. »Seine Frau ist ermordet worden! Sehen Sie nur, wie blaß er ist! ... Er ist ja doch mit Ihnen die ganze Nacht über zusammengewesen und keinen Augenblick weggegangen; wie kann ihn da jemand verdächtigen?«
    »Nikolai Wsewolodowitsch, sagen Sie mir, wie wenn Sie vor Gott ständen: sind Sie schuldig oder nicht? Und ich schwöre Ihnen, ich werde Ihrem Worte glauben wie dem Worte Gottes und Ihnen bis ans Ende der Welt folgen, ja, das werde ich tun. Wie ein Hündchen werde ich Ihnen folgen ...«
    »Warum quälen Sie sie denn so, Sie phantastischer Kopf?« schrie Peter Stepanowitsch in rasender Wut. »Lisaweta Nikolajewna, zerstampfen Sie mich in einem Mörser, er ist unschuldig; vielmehr befindet er sich selbst in einem Zustande, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen, und redet irre, wie Sie sehen. Er ist unbeteiligt, ganz unbeteiligt; nicht einmal mit einem Gedanken hat er sich schuldig gemacht! Das Ganze ist nur die Tat von Räubern, die man bestimmt in Zeit von acht Tagen ergreifen und mit der Knute

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