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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Keyboard und landete auf dem fleckigen Teppich.
    »O Mann«, schimpfte sie. »Warum hat sich alles gegen mich verschworen?«
    Sie kroch unter den Kartentisch, hob die Taste wieder auf und steckte sie vorsichtig an ihren Platz zurück, wobei sie eine Reihe
nnnnnnnnnn
auf dem Monitor hinterließ. Zumindest war die Taste mit dem aufgeklebten Goldsternchen leicht zu finden, falls sie sich wieder selbständig machte.
    In Momenten wie diesen sehnte sie sich nach dem Computer zurück, den sie vor dem Wohnungsbrand besessen hatte: ein Mac mit Lautsprechern und allem möglichen Schnickschnack. Jetzt musste sie mit dieser alten Kiste vorliebnehmen, weil die Versicherung nur wenig für den Schaden gezahlt hatte. Es war genug gewesen, um die Hypothek der Eigentumswohnung abzubezahlen und sich gebrauchte Möbel zu kaufen, aber für einen neuen Computer hatte es nicht mehr gereicht.
    Diesen hier hatte ihr Dad in einem Secondhandladen ergattert, und die Tastatur hatten sie hinter einem Ersatzteilgeschäft aus der Mülltonne gefischt. Es hatte ewig gedauert, sie wieder sauber zu bekommen, und sie roch immer noch nach Reinigungsalkohol und Zwiebeln.
    Ein kratzendes Geräusch ertönte an der Tür. Sie ignorierte es und vertiefte sich in Shermans Biographie. Er hatte sich im Kampf gegen die Seminoles aufgewärmt und war dann weitergezogen, um weite Teile Georgias zu verwüsten, einschließlich Atlantas im Jahre 1864.
    »Ein Pyromane. Wusst ich’s doch …«
    Eine E-Mail von Peter poppte auf.
Sieh dir das an!
lautete der Betreff. In der Mail fand sie einen Link zu einem weiteren Video mit ihr. Es war bereits mehr als hunderttausend Mal aufgerufen worden.
    »Ich bin echt berühmt«, stöhnte sie. Auf gar keinen Fall würde sie sich das Video ansehen. Sie klickte das Fenster zu und widmete sich wieder Sherman.
    Erneutes Kratzen. Das musste Max, MrsLitinskys Maine Coon sein. Er war ein Riese von einem Kater, mit dickem, weiß-braun-schwarz gemustertem Fell. Seine empfindliche Katzennase hatte ihm vermutlich verraten, dass sich Dämonen in der Wohnung befanden.
    Riley öffnete die Tür und fand den Kater, wie er an der Türschwelle scharrte. Sie bückte sich, kraulte ihn und erntete ein kehliges Schnurren. Manchmal ließ sie ihn abends herein, damit er ihr Gesellschaft leistete. Aber nicht heute.
    »Tut mir leid. Du würdest die ganze Küche auseinandernehmen, um an unsere Vorräte zu kommen«, sagte sie. Nicht, dass die drei Biblios, die gerade im Schrank neben den eingelegten grünen Bohnen untergebracht waren, der Rede wert wären. Morgen würde ihr Dad sie zu einem der Dämonenhändler bringen, der ihm die Biester gegen Bares abnehmen würde. Dann wäre Max im Apartment wieder willkommen.
    Sie streichelte den Kater noch ein paarmal, scheuchte ihn dann fort, machte die Tür zu und vergewisserte sich, dass sie abgeschlossen war. Sie ließ sich auf den knarzenden Bürostuhl sinken, gähnte und streckte sich vorsichtig. In ihrem Rücken knackte es, und der Schmerz ließ etwas nach. Wenn sie bedachte, wie hart sie in der Bibliothek auf den Boden geknallt war, war es ein Wunder, dass sie nicht mit blauen Flecken übersät war.
    Als sie die Hände über die Tastatur hielt, war das
N
schon wieder verschwunden. Sie warf einen suchenden Blick auf den Fußboden. Es war nirgends zu sehen.
    »Merkwürdig.« Als sie zur Tür gegangen war, war es noch da gewesen.
    Eine weitere Überprüfung des Fußbodens förderte außer einer Büroklammer sowie einer mumifizierten Küchenschabe nichts zutage. Riley lehnte sich im Stuhl zurück und versuchte zu enträtseln, was hier los war. Das Goldsternchen auf der fehlenden Taste brachte sie schließlich darauf.
    Das kann nicht sein.
Um ihre Theorie zu überprüfen, schaute sie auf dem ramponierten Schrank im Schlafzimmer nach. Der silberne Ohrring in Form einer Muschel, den sie letzten Sommer im Centennial Park gefunden hatte, war ebenfalls verschwunden.
    Riley grinste. Es gab keine andere Erklärung. Sie hatten einen kleinen Dämon in ihrer Wohnung. Vielleicht konnte sie ihren Patzer wieder wettmachen, indem sie ihn einfing. Außerdem wäre er gut fünfundsiebzig Dollar wert, und das würde sie dem Abend mit Pizza und Film einen Schritt näher bringen.
    Sie kehrte ins vordere Zimmer zurück, holte ihr Handbuch für Dämonenfänger aus dem Bücherregal und blätterte bis zum zweiten Abschnitt, dem Teil, in dem die verschiedenen Ausgeburten der Hölle beschrieben wurden. Sie fuhr mit dem leicht grünlichen

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