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Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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nach der ultimativen Rache, indem er beweisen würde, dass er besser war als seine nach Alkohol stinkende Schlampe von einer Mutter.
    Mit der siebzehnten Stufe erreichte Beck den Treppenabsatz, genau wie in seinem Leben in diesem Alter ein Wendepunkt eingetreten war. Er hatte die Schule schon früh schleifen lassen und schaffte den Abschluss nur mit Ach und Krach. Während der drei Jahre bei der Armee hatte er es mit einem Feind zu tun, den er nie verstand. Er sah seine Freunde sterben, während sie nach Gott und ihrer Mom schrien. Beck glaubte weder an das eine noch an das andere. Mit zwanzig kehrte er nach Atlanta zurück. Zurück zu Paul, dem einzigen Menschen auf der Welt, dem Denver Beck nicht vollkommen egal war.
    Am Ende hatte er seinen Lehrer doch noch Lügen gestraft – der aufmüpfige Junge ohne Zukunft war kein Stück besser als seine Mutter oder der Bastard, der sie geschwängert hatte.
    Vor der Wohnungstür blieb er stehen. Er spürte, wie das Blut in seinem Gesicht abbröckelte, das pulsierende Brennen in der rechten Hand, den stechenden Schmerz eines Glassplitters in seinem linken Knie. Er hob die Faust und ließ sie in der Luft schweben. Er wollte diesen letzten Schritt nicht machen, aber schließlich hämmerte er doch gegen die Tür. Eine Ewigkeit verstrich. Rileys verschlafene Stimme fragte, wer dort sei. Er sagte es ihr.
    »Dad?«, rief sie. »Bist du das?« Als er nicht antwortete, sperrte sie hastig die Türschlösser auf. »Dad?«
    Als sie die Tür aufriss, trafen sich ihre Blicke.
    Becks Herz zerfiel zu Asche.
    *
    »Was willst du?«, fragte Riley. Als er nicht antwortete, schob sie sich an ihm vorbei, ohne sich darum zu kümmern, dass sie nur einen Schlafanzug trug. »Dad?«, rief sie laut.
    Niemand sonst war im Treppenhaus.
    Sie wirbelte herum. »Wo ist er? Ist er verletzt?«
    Ein Zittern lief durch Becks Körper. »Tot«, murmelte er und blickte zu Boden.
    »Wie – tot?«
    »Es tut mir so leid, Kleine.«
    Ihre Verwirrung wich, und Ärger trat an die Stelle. »Ist das irgendein krankes Spiel?«, fragte sie und stach mit dem Finger auf ihn ein. »Warum tust du das?«
    »Ich habe alles versucht, aber sie waren zu zweit, und … Er ist tot, Riley.«
    Ihre Hand bewegte sich, ehe sie es überhaupt merkte. Er unternahm keinen Versuch, den Schlag abzuwehren, und so landete ihre Hand geräuschvoll auf seiner Wange. Ehe sie ihn noch einmal schlagen konnte, fing Beck ihren Arm ein und zog sie eng an sich. Obwohl sie zappelte und fluchte, gelang es ihr nicht, sich zu befreien.
    »Verdammt, verdammt, verdammt«, hörte sie ihn flüstern.
    Er umarmte sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam, dann ließ er sie abrupt los.
    Unfähig, die Bedeutung seiner Worte zu erfassen, schob sie ihn von sich. Danach waren ihre Hände klebrig und blutverschmiert.
    Erst jetzt bemerkte sie die Wunden in Becks Gesicht und an den Händen, die langen Risse in der Lederjacke und das zerfetzte T-Shirt darunter. Beide Hosenbeine seiner Jeans waren eingerissen und steif vom getrockneten Blut.
    Ihr Verstand prüfte die Schwere der Verletzungen, ordnete sie ein und sagte ihr, dass ihr Dad nicht nach Hause kommen würde.
    Ihr Herz jedoch weigerte sich, das zu akzeptieren.
    Nein. Er lebt. Er wird am Morgen wieder hier sein und …
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, baute sich ein ungeheurer Druck in ihrem Inneren auf. Er schloss sich um Rileys Brust und bahnte sich seinen Weg hoch in ihren Hals. Sie riss sich los, floh in die Wohnung und stolperte ins Schlafzimmer. Erst jetzt gestattete sie sich zu schreien. Vergraben in die Tiefen ihres Kissens ließ sie zu, dass sie sich die Kehle wund brüllte, bis sie keinen Atem mehr übrig hatte. Dann kamen die Tränen. Heiß und salzig strömten sie aus ihr heraus. Sie versuchte, sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen, aber es hatte keinen Zweck. Sie erstickte beinahe an ihren Schluchzern und hämmerte mit beiden Fäusten auf das Bett ein.
    Bilder ihres Vaters kamen ihr in den Sinn – wie er ihr das Fahrradfahren beibrachte, wie er sie tröstete, als sie mit fünf kopfüber die Treppe heruntergepurzelt war, wie er auf der Beerdigung ihrer Mutter ihre Hand gehalten hatte.
    Nicht das. Bitte, nicht er.
    Sie wusste nicht, wie lange sie geweint hatte. Jedes Zeitgefühl war ihr verloren gegangen. Als Riley endlich wieder zu Atem kam, wischte sie sich die Augen trocken und putzte sich die Nase mit einem Bündel Taschentücher aus der Schachtel auf dem Nachttisch. Aus dem Badezimmer

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