Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle

Titel: Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
Krallen aus ihrem Bein und sank blutend und regungslos auf den Boden.
    Riley fiel auf die Knie und begann zu würgen. Vom Adrenalin pochte ihr Herz so heftig, dass sie glaubte, ohnmächtig zu werden. In ihren Augenwinkeln tanzten Lichtblitze. Sie zwang sich, ruhiger zu atmen, und musterte die reglose Gestalt. Der Dämon atmete hastig und stoßweise durch den Mund. Die laserroten Augen starrten ins Nichts, und schwarzes Blut tropfte von der Zunge auf den Hals. Riley zwang sich, aufzustehen und mit bebenden Händen das Siegel des Stahlnetzes zu öffnen.
    Und wie kriege ich das Ding jetzt da rein?
    Schließlich stopfte sie die Beine, den Rumpf und die Arme des Dämons in das Netz, als würde sie ein übelriechendes Stück Fell in ein Sofakissen stopfen. Das Viech stank nach Schwefel und verfaultem Fleisch. Von dem Geruch drehte sich ihr der Magen um, und sie schmeckte bittere Galle in ihrer Kehle. Sie arbeitete mit der linken Hand, da die rechte blutete und Schmerzwellen sich über den ganzen Arm ausbreiteten.
    Mit unglaublicher Mühe verschloss sie die beiden Klammern, die den Dämon im Netz fixierten. Sie hatte es tatsächlich geschafft und ihre erste Höllenbrut dritten Grades gefangen.
    Riley stand auf und stand ein paar Sekunden schwankend da. Die Wirkung des Adrenalins war verpufft, übrig geblieben waren nur ein saurer Magen und heftig pochende Kopfschmerzen. Erst jetzt wagte sie einen Blick auf ihren Schenkel. Dickes rotes Blut sickerte aus den sechs Löchern, dort, wo ihre Jeans aufgeschlitzt war, eines für jede Kralle. Seltsamerweise fühlte sich das Bein taub an. Dabei sollte es eigentlich höllisch wehtun.
    »Ein Punkt … für mich«, sagte sie schwach.
Mehr oder weniger jedenfalls.
Sie klappte den Griff des Stahlnetzes aus und zerrte den Ballast mit einer Hand die Straße entlang. Sie kam nur langsam voran, denn der Dämon war wesentlich schwerer als erwartet.
    Und wie bekomme ich das Ding gleich in den Kofferraum?
Es würde ganz bestimmt nicht vorne bei ihr mitfahren.
    »Eins nach dem anderen«, sagte sie und weigerte sich, zuzugeben, dass es mehr war, als sie bewältigen konnte. Riley blickte auf ihren Fang hinunter. Sie konnte es kaum abwarten, Becks Gesicht zu sehen.
    Hi, du Dorftrottel. Rate mal, was ich heute Abend gemacht habe!
    Das würde
sooo
genial werden.
    Sie hörte Gelächter. Einen Moment lang registrierte sie es nicht als Bedrohung.
    »Hey, Puppe!«, rief jemand laut.
    Riley wirbelte herum und stellte fest, dass zwei Kerle ihr folgten. Einer von ihnen war stämmig, als sei Beck aus der Form geraten und hätte sich eine Speckrolle in der Mitte zugelegt. Er trug eine zerschlissene Baseballkappe, und sein langes Haar hätte dringend mal gewaschen werden müssen.
    »Für ’ne Dämonenfängerin sieht sie ziemlich lecker aus«, sagte der Zweite. Er war klein und drahtig, eine unangezündete Zigarette hing in seinem Mundwinkel.
    Nur ein paar Trottel von der Zunft, die versuchen, mich reinzulegen.
    Durch diese Einstellung innerlich gestärkt, flunkerte sie: »Ich bin mit Beck unterwegs. Er wird nicht besonders glücklich sein, wenn ihr mir blöd kommt.«
    »Und wo ist dieser Kerl?«, fragte der Erste. Er hatte den Mund voll Kaugummi, und sein Kiefer machte mahlende Bewegungen.
    »Da hinten«, log sie und deutete auf das Ende der Straße.
    Der große Typ spie aus. »Da unten ist keiner, Puppe. Du bist ganz allein.«
    »Genau so, wie wir’s mögen«, fügte der Zweite hinzu.
    Das sah übel aus. Diese Kerle waren keine Fänger. Dazu waren sie zu schäbig, und keiner von beiden hatte irgendeine Ausrüstung dabei.
    »Was wollt ihr?«, fragte Riley und verstärkte ihren Griff um das Stahlnetz.
    Der heimtückische Blick, mit dem der große Mann sie bedachte, schickte einen eiskalten Schauder über ihren Rücken bis in die Zehenspitzen. »Den Dämon … für den Anfang.«
    Riley schüttelte den Kopf. »Nie im Leben. Fangt euch selbst einen.«
    »Aber genau das machen wir doch gerade. Dieses Ding bringt einen Haufen Geld ein.«
    »Ihr könnt keine Dämonen verkaufen«, protestierte sie. »Dazu müsst ihr Zunftmitglied sein.«
    »Hast du das gehört, Dodger? Sie sagt, wir können ihn nicht verkaufen.« Er schnaufte wie eine Dampflok. »Das hat uns noch nie aufgehalten. Der bringt uns fünfhundert, ohne Probleme.«
    Fünfhundert? Wer zahlt so viel für einen Dreier?
    Der Drahtige begann sie zu umkreisen. »Was wäre, wenn wir teilen, Puppe?«
    »Yeah«, stimmte der Große zu. »Wir besorgen uns was zu

Weitere Kostenlose Bücher