Die Dämonenfängerin. Aller Anfang ist Hölle
was in Gange ist?«
»Aye«, erwiderte der Meister.
»Und was ist mit Blackthornes Blag?«, fragte Harper. »Sie hat unerlaubt gejagt. Das dürfen wir nicht durchgehen lassen.«
Stewart erhob sich glucksend, wobei er sich auf einen Stock stützte. »Nee, das können wir nicht tun. Paul war einer der verdammt besten Fänger, die ich je getroffen habe. Wenn sein Mädel jetzt schon einen Dreier erledigen tut, würde ich sagen, sie hat’s im Blut.«
»Bist du bereit, sie zu übernehmen?«, fragte Collins. »Hört sich an, als sei sie verdammt eigensinnig.«
»Aye, ich tät mich freuen, wenn ich das Mädel ausbilden könnte. Alles, was sie brauchen tut, ist eine feste Hand.«
Beck gestattete es sich, aufzuatmen. Stewart war ein guter Mann. Ein bisschen langsam inzwischen, nachdem er bei einem Zusammenstoß mit einem Erzdämon ziemlich was einstecken musste, aber immer noch wesentlich angenehmer als die Alternative.
Außerdem hat er wesentlich weniger Vorurteile.
»Nein«, blaffte Harper. »Ich bin der ranghöchste Dämonenfänger, und ich darf als Erster unter den Lehrlingen wählen.
Ich
werde Blackthornes Blag ausbilden.«
Stewart musterte seinen Rivalen. »Und du tust sie fair behandeln?«
»So fair, wie sie es verdient«, gab Harper zurück. Sein unheilvolles Lächeln sagte alles.
Simon wurde blass. Er warf Beck einen verzweifelten Blick zu, aber sie konnten nichts dagegen tun. Harper hatte den Vorrang.
Mist.
Sein Plan war schiefgegangen.
Collins musterte Harper lange. »Wir wollen regelmäßige Berichte über ihre Fortschritte.«
Das Grinsen wurde breiter. »Die werdet ihr kriegen, keine Angst.«
»Okay, dann lasst uns weitermachen. Was sind das für Geschichten, dass ihr in einem Kaufhaus jagt, ohne den Sicherheitsdienst zu informieren? Ihr kennt die Regeln.«
21. Kapitel
Riley hörte das verräterische Poltern der Stiefel im Treppenhaus, noch ehe es an der Tür klopfte. Es war kurz vor acht Uhr abends. Simon würde nicht vor neun kommen, was bedeutete, dass es wahrscheinlich Beck war, der ihr mal wieder einen Vortrag halten wollte.
»Hey, Kleine, biste wach?«
Riley schaltete den Fernseher auf stumm und hüpfte zur Tür. Seufzend schob sie die Riegel zurück und öffnete die Tür einen Spalt breit, aber nicht weit genug, dass ihr Erzfeind sich hereindrängen könnte. »Was ist los?«
Beck ließ eine Tüte vor ihrem Gesicht hin und her baumeln. Sie trug das Logo des Grounds-Zero-Cafés. »Ich hab dir einen von den Brownies mitgebracht. Ich dachte, du magst die.«
»Tu ich auch. Aber nicht den Lieferboten.«
»Der nervt, was?«, sagte er. »Also, lässt du mich jetzt rein, oder soll ich das Teil auf dem Weg nach draußen in den Müll werfen?«
Bei dem Gedanken an solche Grausamkeit schnappte Riley nach Luft und ließ ihn herein. Beck fläzte sich auf die Couch und stellte die Tüte mit der Pappschachtel auf den Couchtisch. Er sah immer noch müde aus, als hätte Schlaf keinerlei Wert mehr für ihn.
»Neue Jacke?«, fragte sie. Seine alte war dunkelbraun gewesen. Diese hier war beigebraun, und sie stand ihm.
Beck nickte. »Hab sie auf dem Markt gefunden. Ist gebraucht, aber ich mag’s, wenn sie benutzt sind. Sie sind dann nicht mehr so steif, und man kann sich besser darin bewegen.« Er starrte Riley ein paar Sekunden an. »Haste ein Mineralwasser für mich?«
Riley humpelte in die Küche und holte das Wasser, doch auf dem Weg begann es in ihr zu gären. Sie war diejenige mit einem durchbohrten Bein. Warum holte er sich sein Wasser nicht selbst? Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, wusste sie warum. Er hatte den in Plastik verpackten Brownie rausgeholt, und daran lehnte ein bunter Umschlag, verziert mit einem Smiley.
Er hat mir eine Karte gekauft?
Sie reichte ihm das Wasser und riss neugierig den Umschlag auf.
Oh.
Die Karte kam nicht von Beck, sondern von den Kellnern im Café. Sie hatten ihre Namen in verschiedenen Farben geschrieben, zusammen mit weiteren Smileys. Simis war in Hellorange.
Riley lächelte trotzdem. »Cool.«
»Wusst ich’s doch, dass dir das gefällt.« Er legte etwas neben den Brownie. Es war ein Dämon-Aufkleber. Sie würde einen für jeden Dreier bekommen, den sie fing. Die meisten Dämonenfänger klebten sie an ihre Autos, wie Kampfpiloten im Krieg. Becks Truck hatte eine Menge solcher Bildchen. Er machte immer Witze darüber, dass sie den Wagen zusammenhielten.
Sie grinste und betrachtete den Aufkleber. »Echt cool! Danke!«
»Den hast du dir verdient.« Er
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