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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Anhänger mit großen Maschinenbau-Bots für den zivilen Einsatz beladen war. Außerdem mit einer Vielzahl an Infrastruktursystemen, die für einen Planeten nötig waren, dessen Bevölkerung täglich um dreißigtausend Menschen anwuchs – eine Rate, die innerhalb vier Monaten auf fünfzigtausend gesteigert werden sollte. LautPaulas e-Butler wurden die Züge im Minutenabstand durch das Wurmloch geschleust. Das ist eine Menge Verkehr , stellte sie fest. Auf der Gegenseite rollten leere Frachtzüge an ihnen vorbei und Richtung Bahnhof.
    Dann waren sie durch. Der Druckschleier kitzelte auf ihrer Haut wie ein unsichtbarer Nieselregen; ungefiltertes Sonnenlicht fiel durch die Fenster ihres Abteils. Nichts war zu sehen von den weiten offenen Ebenen dieser Welt, von denen Wilson so geschwärmt hatte. Stattdessen verlief die etwa zwei Meilen lange Strecke zwischen Wurmloch und Bahnhof durch ein Bereitstellungsgelände, in dem die aufgestapelten Container zu beiden Seiten beinahe lückenlose Steilwände bildeten. Fast erschien dieses Areal wie eine eigene kleine Stadt mit seinen von Schienenwegen gebildeten Trassen, auf denen Tag und Nacht große, alte, von Kernkraft angetriebene Rangierloks hin und her fuhren. Riesige Ladeportale glitten auf achtstöckigen Stützen über die Reihen der sich beständig verändernden Containerstapel, Malmetallgreifer hoben die ausgewählten Transportbehälter an und platzierten sie auf den offenen Güterwaggons, die hinter ihnen durch die Gänge rollte.
    Der hiesige planetare CST-Bahnhof war weniger aufwendig als andere. Er bestand aus nur fünf Bahnsteigen, allesamt vorgefertigt angeliefert, und war von einer getönten Polymesh-Kuppel überdacht, welche die Intensität der Äquatorsonne um nichts abzumildern vermochte.
    Gary Main, ein Engländer im vierten Leben und fünf Jahre nach seiner letzten Rejuvenation, stand, als der Zug einfuhr, schon auf dem Bahnsteig. Er stellte sich Paula als Referent des planetaren Präsidenten vor; sein Gesicht war von einem Spinnennetz aus violetten und gelben OCTattoos überzogen.
    »Wilson Kime hat mich Ihnen für die Dauer Ihres Aufenthaltes zugeteilt«, brüllte er über den Lärm hinweg, während die anderen Passagiere über den Bahnsteig drängten, um zu den Nahverkehrszügen zu gelangen. Es gehörte zu Farndales Politik, alle Neuankömmlinge sogleich in die Gegenden zu befördern, in denen sie sich niederlassen sollten. Niemand wollte, dass am Ende zahllose Beschäftigungslose in der Hauptstadt herumlungerten.
    »Danke«, schrie sie zurück. »Wie komme ich nach Jevahal?«
    »Es steht schon ein Flugzeug für Sie bereit.«
    Vereinzelte Reisende in der Nähe hielten inne und starrten sie an. Ihrem Stirnrunzeln nach zu urteilen schien es, als ob eines der Paare die Ermittlerin erkannt hatte. Möglicherweise offenbarte sich in ihren ungehaltenen Mienen aber auch nur der Neid auf Paulas privilegierte Reiseart. Sie und alle anderen Siedler würden bis zu einem Monat auf Zügen, Schiffen und mit Bussen unterwegs sein, ehe sie das ihnen zugesprochene Stück Land am Arsch dieser Welt erreichten.
    Wilson hatte auf dem Sonderflughafen der Stadt einen zehnsitzigen Hyperschall-Firmenjet bereitstellen lassen. Paula musste darüber lächeln; für ihn hatte die Mission augenscheinlich oberste Priorität. Sie flogen mit Mach acht, womit sie nur zwei Stunden unterwegs waren.
    Während des Flugs studierte Paula noch einmal den Onid-Bericht der Xenobiologen. Nach einer Stunde kam sie zu dem Schluss, dass die ursprüngliche Zertifizierung – basierend auf den vorliegenden Forschungsdaten – offenbar völlig korrekt erfolgt war. Die Onid hatten keinerlei Vernunftbegabung gezeigt, sie waren einfach Herdentiere, die über die Ebenen und durch die Wälder von Jevahal zogen. Dabei besaß jede Herde ihr eigenes Territorium, das sie erbittert verteidigte. Sie benutzten nicht einmal ansatzweise so etwas wie Werkzeuge und bedienten sich auch keiner Sprache. Die einzige Kommunikation erfolgte über gelegentliche Heulgeräusche, um einander vor drohenden Gefahren zu warnen. Andererseits begruben sie ihre Toten. Jede Herde beanspruchte ein etwas abgelegenes Gebiet für ihre Gräber. Die waren nicht besonders kunstvoll; lediglich in die Erde gebuddelte Löcher. Doch das Team hatte verzeichnet, dass die Onid die Leichen auch über lange Strecken vomTodesort bin hin zum Gräberfeld schleiften. Es gab daneben eine Menge Anmerkungen zum Thema Gruppenidentität und der Frage, ob die Onid

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