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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einen Laborbericht tippen.«
    »Laborbericht?«
    »Ich studiere Biochemie. Es tut sich auf dem Gebiet ziemlich viel momentan, so viel Neues eröffnet sich uns. Nicht mehr lange und wir haben das Geheimnis des Erbmoleküls entschlüsselt. Das ist der Kern des Lebens selbst. Oh, Verzeihung, ich schweife ab. Aber es lenkt einfach meine Gedanken ab von …«
    Diesmal war ich schneller als Neill Heller Caesar und reichte ihr aufmerksam ein Glas Wasser. Dankbar nahm sie es an, ein kleines, nervöses Lächeln berührte ihre Lippen. »Danke. Ich schätze, ich muss so um kurz nach zehn im Uffers gewesen sein. Die Hausmeister können Ihnen bestimmt die genaue Uhrzeit sagen. Abends tragen sie uns immer ein.«
    »Natürlich. Kommen wir zu Justin. Sie haben ihm sehr nahegestanden. Wissen Sie, ob er mit jemandem in Feindseligkeiten verwickelt war? Gab es irgendwelche heftigen Zwischenfälle? Einen anhaltenden Groll?«
    »Wenn Sie Justin jemals kennengelernt hätten, müssten Sie mich das jetzt nicht fragen. Aber nein … er hat niemanden verärgert. Er war nicht der Typ. Er war ein eher ruhiger Vertreter und liebte sein Fach. Nicht, dass wir Eremiten gewesen wären. Wir sind auf Partys gegangen, und er hat ein paar Matches für das College gespielt, aber nicht in einem Maße, dass es groß erwähnenswert wäre. Wir wollten das alles später nachholen, nachdem …« Sie zog ein Taschentuch aus ihrem Ärmel und drückte es gegen ihr Gesicht. Tränen quollen aus ihren fest geschlossenen Augen.
    »Ich glaube, das reicht vorerst an Informationen«, sagte Neill Heller Caesar und sah den Detective mit durchdringendem Blick an.
    Gareth Alan Pitchford nickte zustimmend, offensichtlich froh über den Vorwand, die Befragung zu beenden. Neill Heller Caesar legte Bethany seinen Arm um die zitternden Schultern und half, sie aus dem Verhörraum zu führen.
    »Nicht viel, das uns irgendwie weiterbringen könnte«, murmelte der Detective niedergeschlagen, als sie aus dem Zimmerwar. »Ich wäre für Vorschläge dankbar.« Er richtete seinen Blick direkt auf Francis, der die geschlossene Tür anstarrte.
    »Haben Sie Geduld. Wir wissen einfach noch zu wenig. Obwohl ich zugebe, dass ich hinsichtlich des Motivs, das es dafür geben könnte, das Leben dieses jungen Mannes auf so grauenvolle Weise zu beenden, vollkommen im Dunkeln tappe. Wir müssen unbedingt herausfinden, in was Justin hineingeraten ist, dass die Dinge so weit eskalierten.«
    »Ich habe gute Leute«, sagte der Detective, mit einem Male optimistisch. »Sie können sich darauf verlassen, dass unsere Ermittlungen die Wahrheit ans Licht bringen werden.«
    »Daran hege ich keinen Zweifel«, entgegnete Francis mit konziliantem Lächeln. »Ich denke, mein Kollege und ich haben genug für heute Abend gesehen. Warum setzen wir uns nicht morgen – oder besser gesagt, später an diesem Morgen – wieder zusammen, und gehen alles, was wir bis zu dem Zeitpunkt haben, noch einmal durch? Die noch anstehenden Befragungen sollten bis dahin abgeschlossen sein, und ebenso die forensischen Untersuchungen in Justins Quartier.«
    »Wie Sie möchten«, erwiderte der Detective.
    Francis sagte daraufhin nichts mehr, bis wir angeschnallt wieder in seinem Auto saßen und von der Wache losfuhren. »Also, mein Junge«, meinte er dann, »irgendwelche ersten Eindrücke? Erstaunlicherweise liegt man damit oftmals gar nicht so verkehrt. Man sollte den menschlichen Instinkt nie unterschätzen.«
    »Der naheliegendste Tatverdächtige ist Alexander«, sagte ich. »Womit er als Täter fast ausscheidet. Alles viel zu offensichtlich. Ansonsten bin ich mir nicht sicher. Keiner von ihnen hat irgendein ersichtliches Motiv.«
    »Für sich betrachtet schon ein interessanter Kommentar.«
    »Inwiefern?«
    »Sie – oder Ihr Unterbewusstsein – schließen irgendwelche anderen Personen von Ihrer Verdächtigenliste von vornherein aus.«
    »Es muss jemand sein, den er kannte«, entgegnete ich, leicht in die Defensive gedrängt. »Wenn nicht aus seiner derzeitigen Clique, dann jemand anderes, der ihm nahegestanden hat. Wir können ja morgen anfangen, die Liste zu erweitern.«
    »Ja, sicher«, erwiderte Francis.
    Irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass er mit seinen Gedanken schon bei irgendeinem anderen weltbewegenden Projekt oder Problem war. Er klang so desinteressiert.
    MORD . Groß und fett prangte das hässliche Wort an allen Straßenecken in den Schlagzeilen der Zeitungsanschläge, meist mit Adjektiven wie

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