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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vielleicht zugelegt haben, aber die sah man ihm kaum an. Die größte Veränderung bestand noch in den langen Haaren, die er an diesem Tag zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden trug. In seinem Gesicht lag ein leicht verärgerter Ausdruck, der Missfallen darüber verriet, ohne weitere Erklärungen herbeizitiert worden zu sein. Doch sobald er mich sah, wich dieser Ausdruck dem von Verwirrung und dann dem von Erkennen.
    »Ich erinnere mich an Sie«, sagte er. »Sie waren einer der Raleigh-Repräsentanten, die der Polizei bei der Aufklärung des Mordes an meinem Freund Justin helfen sollten. Edward, nicht wahr?«
    »Ah, das ist sehr hilfreich«, sagte ich.
    »Was ist sehr hilfreich?«, fragte er.
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis. Genau das, was ich jetzt brauche.«
    Er warf Neill Heller Caesar einen raschen Blick zu. »Das glaub ich jetzt nicht. Sie sind hier, um mir noch weitere Fragen wegen Justin zu stellen?«
    »Genau.«
    »Gütige Mutter Maria! Das ist einundzwanzig Jahre her.«
    »Ja, einundzwanzig Jahre, und er ist immer noch genauso tot.«
    »Ich weiß Ihre Beharrlichkeit zu würdigen. Ich wünsche mir ebenso wie Sie, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird. Aber die Oxforder Polizei hat nichts gefunden. Nichts! Kein Motiv, keinen Feind. Sie hat wochenlang jedes noch so kleine Detail seines Lebens überprüft, und glauben Sie mir, mit Ihnen und Ihrem Kollegen im Nacken ist sie ziemlich gründlich gewesen. Ich sollte es ja wohl wissen, denn mit meinen Spielschulden war ich der Hauptverdächtige in dem Fall.«
    »Dann dürfte es Sie freuen zu erfahren, dass Sie es nicht mehr sind. Uns liegen neue Erkenntnisse vor.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und starrte mich an. »Was für neue Erkenntnisse sollten das sein?«
    »Die Forensik verfügt inzwischen über bessere Methoden.« Ich deutete mit einer Hand auf den Fernsehschirm. »Die Raumfahrt ist nicht die einzige wissenschaftliche Disziplin, die in den letzten Jahren Fortschritte gemacht hat. Die Familien haben ein neues Untersuchungsverfahren entwickelt, das wir genetischer Fingerabdruck nennen. Jede Zelle mit der DNA einer bestimmten Person darin kann nun eindeutig dieser Person zugeordnet werden.«
    »Das ist ja gut und schön. Aber inwiefern hat das etwas mit mir zu tun?«
    »Nur insofern, als dass ich jetzt hundertprozentig sicher bin, dass Sie an jenem Abend tatsächlich im Westhay waren. Sie können Justin nicht ermordet haben.«
    »Das Westhay.« Er murmelte den Namen mit beinahe finsterer Ehrfurcht. »Ich bin nie wieder dort gewesen. Nicht nach dieser Sache. Ich habe seitdem nicht eine Karte mehr angerührt oder auch nur eine kleine Wette abgeschlossen. War ’ne verdammt harte Rosskur, auf diese Weise von seiner Spielleidenschaft geheilt zu werden, aber sie hat gewirkt.« Er neigte den Kopf zur Seite und sah mich prüfend an. »Und was lässt Sie nun so sicher sein, wenn die Frage erlaubt ist?«
    »Ich bin an dem Morgen nach der Tat in dem Club gewesen. Im Abfall fand ich einen Zigarrenstummel. Letzten Monat haben wir die Speichelreste dem besagten neuen Testverfahren unterzogen und den erhaltenen genetischen Fingerabdruck mit Ihrer Blutprobe verglichen. Es war Ihrer. Sie waren an dem Abend dort.«
    »Heilige Mutter Maria! Sie haben einundzwanzig Jahre lang einen Zigarrenstummel aufbewahrt?«
    »Selbstverständlich. Genauso wie die Blutprobe. Beides befindet sich zurzeit zusammen mit allen anderen forensischenProben aus Justins Quartier in einem sicheren Kältetresor. Wer weiß, welche neuen Verfahren wir noch in Zukunft entwickeln.«
    Antony brach in lautes Gelächter aus. Aber es klang auch ein bisschen nervös. »Ich bin also frei von jedem Verdacht. Scheiße auch, und inwieweit hilft Ihnen das weiter? Ich meine, ich fühle mich durchaus geschmeichelt, dass Sie sich den ganzen, weiten Weg hierherbemüht haben, um es mir persönlich zu sagen, aber es ändert doch nichts.«
    »Ganz im Gegenteil. Es haben sich dadurch zwei äußerst bedeutsame Faktoren geändert. Die Anzahl der Verdächtigen hat sich verkleinert, und ich kann nun Ihren Aussagen trauen. Neill hier war so freundlich, sich damit einverstanden zu erklären, dass ich Sie erneut befrage. Natürlich nur, wenn Sie ebenfalls nichts dagegen einzuwenden haben.«
    Diesmal barg der Blick, den Antony dem Familienrepräsentanten zuwarf, pure Verzweiflung. »Aber ich kann Ihnen nichts Neues erzählen. Ich habe der Polizei alles, was ich wusste, gesagt. Diese Vernehmungen damals

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