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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eigene Hand in die Höhe. Blau leuchtende Linien pulsierten entlang ihrer Finger. »Dann haben dir die letzten Varianten also nicht zugesagt? Funktion und Form in Kombination – nicht schlecht, oder? Hab’ für die Anpassung selbst bezahlt. Ich kann dir einen Deal zu guten Konditionen vermitteln, wenn du magst. Hab immer noch Kontakte zu meiner Dynastie.«
    Paula schenkte den auffälligen Linien nur einen kurzen Blick. »Nein, danke.« Christabel lachte.
    »Mir scheint, wir haben nicht viel über diese ›Armee zur Befreiung Merioneths‹«, meinte Paula, die immer noch die Dateien über den Fall sichtete.
    »Nein, die sind relativ neu. Traten auf den Plan, als du in Rejuvenation warst. Das ist ihr vierter Anschlag innerhalb von fünf Monaten. Sehr effektiv, ihr Vorgehen. Und wir haben noch niemanden von ihnen festnehmen können.«
    Die Limousine des Direktorats fuhr durch Paris bis zum riesigen CST-Bahnhof, wo schon ein Zug für den trans-Earth-Loop wartete, der sie durch eine Reihe von Wurmlöchern zu den altehrwürdigen Metropolen der Welt brachte. Von Paris aus ging die Reise nach Madrid, danach nach London, bevor der Atlantik überquert und New York erreicht wurde. Vier weitereHaltepunkte und zwanzig Minuten später fuhr der Zug im gewaltigen galaktischen Bahnhof von L. A. ein. Dort brachte man sie rüber zum Intersolar-Terminal, und sie bestiegen den Zug nach EdenBurg.
    Acht Minuten, nachdem Paula in der Limousine Platz genommen hatte, rollte der Wagen vom Fahrzeugwaggon auf denselben Bahnsteig, auf dem knapp drei Stunden zuvor die Dynastie-Reisegruppe eingetroffen war. Das Auto brachte sie auf die Ridgeview-Ringstraße und von dort hinaus Richtung Norden ins Buschland. Überrascht sah Paula, wie eine Herde wilder Kamele über den harten Sandboden zockelte. Es waren genmodifizierte Tiere, die somit in der Lage waren, die einheimischen kakteenähnlichen Gewächse zu verdauen. Und doch war es eine lebensfeindliche Umgebung. Nach fünf Meilen endete die Wüstenpiste, und die Aufhängung des Wagens wurde dem Niveau des steinigen Untergrunds angepasst.
    »Hoffentlich hast du einen Hut dabei«, meinte Christabel. Sie blinzelte aus dem Fenster in die blendende Mittagssonne. Ridgeview lag gerade so weit im Süden, wie es das Klima des Planeten erlaubte. Nach einigen weiteren hundert Meilen ging das Buschland in eine wahre Ödnis über. Nova Zealands gesamte Äquatorzone bestand aus blankem Fels, der vom intensiven blauweißen Licht des heißen Sterns aufgeheizt wurde. Die Hitze vertrieb selbst die Wolken und überließ die Region einem immerwährenden schattenlosen Sommer, in dem die Lufttemperaturen bei Tag weit über dem Siedepunkt lagen.
    Der Ort des Absturzes wurde von der örtlichen Polizei gesichert. Man hatte Wrackteile in einem Radius von sieben Quadratmeilen gefunden. Der Wagen des Direktorats fuhr zu einer Reihe Einsatzwagen, die am Rand eines großen sandigen Senklochs abgestellt worden waren. Am wolkenlosen Himmel zogen gemächlich Helikopter ihre Kreise.
    Zögernd nahm Paula einen breitrandigen Hut aus ihrer Tasche. Der Wagenschlag öffnete sich. Sofort hielt sie die Luft an, als ein Schwall heißer Luft ins Innere der Limousine drang.
    »Höllenfeuer«, grunzte Christabel. »Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Die Frauen stiegen aus. Paula setzte sich eine Sonnenbrille auf, die sie bestmöglich gegen die UV-Strahlung schützte. Doch die trockene Wüstenluft brannte in ihrem Rachen und trocknete die Nebenhöhlen aus. Sie zog ihre Jacke aus, spürte, wie der Schweiß auf ihre nackten Armen prickelte.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun«, sagte ein Mann. Er trug ein weites Gewand im orientalischen Stil mit großer weißer Kapuze. »Detective Captain Aidan Winkal«, stellte er sich vor und reichte ihr die Hand.
    »Paula Myo.«
    »Hab schon von Ihnen gehört, Investigator. Aber im Ernst, falls Sie keine Filtermembran nutzen und Ihre Haut auch nur fünf Minuten diesem Sonnenlicht aussetzen, verbrennen Sie bis auf die Knochen.«
    »Okay.« Sie zog die Jacke wieder an.
    »Kommen Sie mit, ich hab da hinten eine kleine mobile Einsatzzentrale.«
    Die »Einsatzzentrale« war ein großer alter Transporter, auf dessen Seite das Emblem der Polizei von Ridgeview prangte. Aus dem Dach sprossen fünf Wärmeableiter und verbreiteten ein schwaches rosafarbenes Glühen. Im Wagen selbst war es dankenswerterweise kühl. Auf der einen Seite stand ein einfacher Holztisch, der mit Equipment für Feldermittlungen bestückt

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