Die Dämonenfalle
Ihnen, auf jegliches Kompetenzgerangel zu verzichten. Sie werden mit denen zusammenarbeiten müssen, ob sie wollen oder nicht.«
»Ach ja?« Aidan spuckte auf den Kies. »Und wenn ich das nicht will?«
»Dann ist Ihre Karriere am Ende. Es passiert nicht sofort und direkt, dafür aber umso effektiver. Und wenn Sie diesen Leute richtig fest auf die Zehen treten, werden Sie nach Ihren nächsten Rejuvenation nicht mehr allzu viel Freude am Leben haben.«
»Und Sie lassen sich von denen einfach so in Ihre Ermittlungen reinpfuschen?«
»Nein«, sagte Paula. »Es gibt Grenzen, und bei mir wissen sie, woran sie sind. Aber ich habe Jahrzehnte Zeit gehabt, mir so etwas wie politische Rückendeckung aufzubauen – Sie nicht.«
Als die Rotoren zum Stillstand kamen, entstieg dem schwarzen Helikopter ein Mann. Er trug ein ähnliches Gewand wie Aidan, aber da hörten die Gemeinsamkeiten auch schon auf; der Neuankömmling war jünger, smarter und vor allem viel reicher als der Captain.
»Nelson Sheldon«, murmelte Christabel. »Allerhand. Er repräsentiert die dritte Dynastie-Generation seit Nigel persönlich.«
Paula nickte. Nelson war einer der fünf stellvertretenden Geschäftsführer des Sicherheitsdienstes der Sheldon-Dynastie. Und damit der Leiter der »Division für Bedrohungen von außen«. Sie hatte in drei Direktoratsfällen mit ihm zu tun gehabt, wo sich ihre jeweiligen Interessen überschnitten hatten, und er war jedes Mal überaus professionell und diplomatisch aufgetreten. Es ging das Gerücht, er würde schon in den kommenden fünf Jahren zum Leiter seiner Abteilung aufsteigen.
»Captain«, sagte Nelson höflich und reichte Aidan die Hand. »Ich entschuldige mich für die Störung, aber wie Sie sich vielleicht vorstellen können, ist meine Familie zutiefst erschüttert wegen dieses entsetzlichen Angriffs auf unsere Mitglieder. Ich bin gekommen, um Ihnen alle Unterstützung anzubieten, die Sie wünschen – sei sie nun praktischer oder politischer Natur.«
Aidan schien einen Moment zu zögern. Dann schüttelte er die ihm dargebotene Hand. »Verstehe«, sagte er. »Voll und ganz.«
»Ah.« Nelson lächelte. »Die Damen haben Ihnen also schon von mir erzählt. Christabel, schön, Sie wiederzusehen. Paula, Sie sehen toll aus. Sie müssen mir unbedingt die Klinik verraten, in der Sie Ihre Rejuvenation haben durchführen lassen.«
»Ihr Verlust tut mir sehr leid«, sagte Paula.
»Danke.« Nelsons Ausdruck wurde hart. »Sie werden natürlich relifed. Jeder, der im Flugzeug war, kommt in diesen Genuss, unabhängig von seinem Versicherungsstatus. Das sind wir ihnen einfach schuldig.«
»Wir wüssten es sehr zu schätzen, wenn wir eine komplette Passagierliste erhalten könnten«, sagte Aidan. »Ich muss für die Bergung wissen, wer alles zum Gefolge gehörte.«
»Die sollen Sie kriegen. Ich werde mich deswegen mit den anderen Dynastien in Verbindung setzen.«
Zu viert standen sie beisammen, verfolgten das methodische Vorgehen der beiden Forensiker und ihrer Spezialbots.
»Gibt es irgendwas Erwähnenswertes zu Ihren drei Familienangehörigen, die mit an Bord waren?«, fragte Paula. »Irgendjemand Besonderes darunter?«
»Gott bewahre, nein«, sagte Nelson. »Das waren Abkömmlinge in der fünften und sechsten Generation. Die üblichen Problemkids, die nichts tun, als ihren Treuhandfonds durchzubringen und die nie auch nur einen Tag ihres Lebens gearbeitet haben. Um ehrlich zu sein, diese neue Generation ist wahrlich eine Schande. Und so weit ich weiß, ist es mit den Jungs der Familien Brandt und Mandela nicht anders. An denen ist nichts Besonderes, bis auf die Tatsache, dass sie einer Dynastie angehören und verdammt leichte Ziele sind.«
»Sie waren insofern was Besonderes, als dass sie für die Propaganda der ›Armee zur Befreiung Merioneths‹ von Nutzen waren«, sagte Christabel.
»Ja, ich weiß, dieser ganze Mist über die Steuern, die der einfache Mann für kleine Scheißer wie unsere nichtsnutzigen Sprösslinge bezahlen muss, kommt gut an. Wissen Sie eigentlich, wie sehr die Commonwealth-Planeten finanziell belastet sind? Allein eine Besiedelung zu starten, kostet heutzutage ein verdammtes Vermögen, und was den Aufbau einer vernünftigen technoindustriellen Infrastruktur betrifft, nun ja … Jeder Planet, der dieser Tage erschlossen wird, wird die Kosten dafür die nächsten zweieinhalb Jahrhunderte zu tragen haben – mindestens.«
»Und die Dynastien leiten diese Finanzinstitute«, stellte Paula
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