Die Dämonenfalle
war, das von Winkals Kollegen bedient wurde. Monitore und kleine holografische Portale übertrugen die Bilder von den Hubschraubern und Jeeps am Einsatzort.
»Wie gedenken Sie in diesem Fall vorzugehen?«, fragte Paula.
Aidan Winkal schlug die Kapuze zurück; zum Vorschein kamen ein wettergegerbtes Gesicht und silbergraues, kurz geschnittenes Haar. Er schien zu zögern. »Nun«, sagte er dann, »wir haben es hier nicht oft mit dieser Art von Verbrechen zu tun, wissen Sie.«
»Wir sind nicht hier, um Kritik an Ihrer Arbeit zu üben«,versicherte ihm Paula. »Wir wollen beide dasselbe: die Schuldigen fassen, die das hier angerichtet haben. Die Ergreifung der Gruppe, die das getan hat, fällt in den Verantwortungsbereich des Direktorats. Die Sicherung des Tatorts und die Bergung obliegen allerdings Ihrem Zuständigkeitsbereich. Und daher möchte ich Sie bitten, mir nun zu berichten, welche Maßnahmen Sie ergreifen werden, damit wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können.«
»Okay, danke. Wir kartografieren gerade das Trümmerfeld. Die Areale, in denen die großen Bruchstücke niedergingen, sind leicht zu finden. Bis jetzt haben wir siebenunddreißig Personen-Notsignale aufgefangen. Meine Leute begleiten die medizinischen Einsatzteams an die betreffenden Stellen. Die Leichen, die wir bis jetzt geortet haben … nun, die sind nicht unversehrt, wissen Sie.«
»Ich verstehe. Dennoch könnten ihre Memorycells den Anschlag überstanden haben. Die wurden für wesentlich schlimmere Katastrophen konstruiert.«
»Sicher.«
»Ein Spurensicherungsteam des Direktorats ist auf dem Weg hierher. Einige ihrer Sensorsysteme könnten Sie bei Ihrer Suche unterstützen. Ich teile sie Ihnen zu, sobald wir das Geschoss identifiziert und geortet haben. Haben Sie schon die Abschussstelle lokalisiert?«
»Nein. Ich konzentriere mich derzeit auf den Absturz selbst und versuche, diese armen Leute zu finden. Wir sind immer noch dabei, eine vollständige Passagierliste zu erstellen.«
»In Ordnung. Christabel und ich werden versuchen herauszufinden, von wo das Ding abgefeuert wurde. Ich brauche vollen Zugriff auf den Flugschreiber der Maschine. Haben Sie den schon gefunden?«
»Ja, der hat den Kontakt zur Unisphäre nie verloren. Wir wissen, wo er ist, haben ihn aber noch nicht geborgen. Ich hab den Kanal allerdings verschlüsselt und den Zugang blockiert.«
»Gut. Ich möchte auch, dass der CST-Bahnhof sowohl für dieEinreise als auch für die Ausreise gesperrt wird. Wir brauchen nicht auch noch Heerscharen von Reportern hier, die zweifellos schon unterwegs sind. Darüber hinaus besteht die Chance, dass diejenigen, welche die Maschine abgeschossen haben, noch auf diesem Planeten sind. Wenn dem so ist, will ich sie unbedingt hier festhalten.«
»Ich … äh, ich bin nicht unbedingt dazu befugt. Ich glaube auch nicht, dass Ihr Premierminister dazu autorisiert ist.«
»Ich werde in dieser Sache umgehend meinen Vorgesetzten kontaktieren. Aber Sie müssten ein paar Sicherheitskräfte am Bahnhof abstellen. Die Lage dort könnte hässlich werden, wenn der Zugverkehr erst mal eingestellt ist.«
»Okay.«
Paula und Christabel nahmen zwei Klappstühle im hinteren Teil des Transporters in Beschlag. Dann baten sie Aidan, den gesperrten Kanal zum Flugschreiber der Maschine zu öffnen. Mithilfe der Radardaten konnte die Flugbahn der Rakete mit Leichtigkeit zurückverfolgt werden; sie war in einem Gebiet abgefeuert worden, das eine Viertelmeile von der Küste und damit etwa fünf Meilen von Ridgeview entfernt lag.
»Von dort ist es nicht weit bis zum Stadtring«, bemerkte Christabel, die sich in ihrer virtuellen Sicht eine Karte der Gegend ansah.
»Zieh dir mal die Aufzeichnungen der Ridgeview-Verkehrskontrolle«, wies Paula sie an. »Und dann stell fest, ob irgendwelche auswärtigen Fahrzeuge diese Straße heute Morgen befahren haben. Ich will auch alle Luftverkehrsdaten. Vielleicht sind sie einfach ausgeflogen.«
»Sofort.«
»Was für eine Orbit-Überwachung nutzen Sie hier?« Die Frage war an Aidan gerichtet.
»Acht Niederorbit-Satelliten für die geophysische Observation«, erwiderte er. »Die Auflösung ist nicht gut. Man könnte die Siddley-Lockheed und die meisten Häuser erkennen, aberein Auto wäre nur schwer auszumachen, und einzelne Personen gar nicht.«
»Gut«, sagte Paula, »wir werden sehen, welche Bilder die RI des Direktorats aus den Rohdaten extrahieren kann. Aber jetzt müssen wir zum Ort des Abschusses. Die Sonne
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