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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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stehen.«
    »Ich vermute mal, da stehen die drauf, mit denen ihr noch ein Hühnchen zu rupfen habt.«
    »Typen wie du eben.«
    Mit einem Seufzen wandte sich Logan an Jackie. »Der Typ hier wollte sich jedenfalls entschuldigen.« Er machte ein paar Schritte auf sie zu und blieb vor ihr stehen. »Ich war gestern nicht ganz ich selbst. Ich weiß, das ist keine Entschuldigung, aber ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen. Du warst die beste Eintrittskarte, die ich –«
    Jackie boxte ihn in die Seite. »Du kannst aufhören herumzustammeln und die Pralinen herausrücken. Die sind doch wohl für mich, oder?«
    Logan zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Du verzeihst mir? Einfach so?«
    »Abgesehen davon, dass du meine beste Freundin aus den Fängen dieser, dieser … alles, was ich über Burke sagen würde, müsste zensiert werden … jedenfalls hast du Alessa gerettet und dafür kann ich dir den kleinen Ausrutscher mit der Pistole und dem Zu-Tode-Erschrecken ausnahmsweise noch mal verzeihen.« Logan setzte zu einer erleichterten Erwiderung an, als sie den Zeigefinger hob. »Allerdings nur unter einer Bedingung.« Sie runzelte die Stirn. »Nein, eigentlich sind es drei Bedingungen.«
    »Welche?«
    »Erstens: Es bleibt bei diesem einen Mal. Keine weiteren Geiselnahmen und Androhungen von Gewalt. Als Zweites will ich eine Umarmung. Das ist ja wohl das Mindeste, was ich von meinem Schwager erwarten kann.«
    »Die sollst du haben.« Er konnte gar nicht so schnell die Arme ausbreiten, wie sie ihm um den Hals fiel. Während er ihre Umarmung erwiderte und bemerkte, wie gut ihre Herzlichkeit tat, wurde ihm bewusst, dass es allein Jackie zu verdanken war, wenn er seinen Bruder jetzt erstmals in einem anderen Licht sah. Hätte sie ihm nicht so viel über Devon und die Gemeinschaft erzählt, wäre es ihm gestern vielleicht nicht gelungen, ihm zu vertrauen.
    Er löste sich aus ihrer Umarmung und trat einen Schritt zurück. »Und was ist deine dritte Forderung?«
    »Dass du endlich die Blumen und vor allem die Pralinen herausrückst!« Sie packte beides und rupfte es ihm aus der Hand, bevor er reagieren konnte. Jetzt musste Logan wirklich lachen. Jackie küsste ihren Mann auf die Wange. »Ich lass euch dann mal allein«, sagte sie, schon auf halbem Weg zur Tür. »Vertragt euch.«
    Nachdem sie gegangen war, setzte sich Devon hinter seinen Schreibtisch und deutete auf den Sessel ihm gegenüber. Er wartete, bis Logan saß, dann griff er in eine Schreibtischschublade, holte die Pistole heraus, die Logan ihm gestern in die Hand gedrückt hatte, und schob sie ihm über den Tisch zu.
    »Wie geht es Alessa?«, erkundigte sich Devon.
    Zumindest vorhin, als er mit ihr geschlafen hatte, war es ihr gut gegangen. Logan unterdrückte ein Lächeln. »Sie kommt wieder in Ordnung, ganz ohne Burkes Spritze.«
    Devon stieß die Luft aus und trommelte mit den Zeigefingern auf den Armlehnen seines Stuhls. »Du weißt, dass wir darüber sprechen müssen, was mit ihr passiert.«
    »Du wirst sie nicht bekommen.«
    »Es geht nicht nur darum, dass sie eine Gefahr für ihre Umwelt ist – sie selbst schwebt ebenfalls in Gefahr«, fuhr sein Bruder fort. »Jackie hat mir von dem Dämon erzählt, den sie gespürt hat. Ich glaube nicht, dass ihr noch viel Zeit bleibt. Sei vernünftig, Logan. Bring sie zu uns und lass uns dafür sorgen, dass ihr Leben gerettet wird.«
    »In einem dieser Tanks? Auf keinen Fall!«
    Devon schüttelte den Kopf. »Wir haben die Versuchspersonen, die ihr gefunden habt, zwar in Tiefschlaf versetzt, aber sie sind nicht in diesen Tanks. Sie befinden sich auf der Krankenstation, wo sie überwacht und betreut werden. Unsere Leute arbeiten mit Hochdruck daran, einen Weg zu finden, um die Verbindung zu trennen, die der Samen mit dem Körper eingegangen ist. Sobald ihnen das gelingt, können sie entfernt werden.« Er beugte sich über den Tisch nach vorne und sah Logan fest in die Augen. »Ich werde dir meine Männer nicht auf den Hals hetzen, denn ich vertraue darauf, dass du die richtige Entscheidung triffst. Verabschiede dich von ihr und bring sie zu uns. Um ihretwillen.«
    Logan wusste, dass der Dämon sie früher oder später zerfetzen würde, wenn sie nichts unternahmen. Solange es jedoch für sie keinen Grund gab, ihre Fähigkeiten einzusetzen, konnte ihr der Dämon auch nicht gefährlich werden. Logan würde auf sie achtgeben, trotzdem fürchtete er, dass das nicht genügen würde.
    Ich muss mit ihr sprechen.
    »Ich habe

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