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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Ausdruck im Gesicht.
    «Hör mal», sagte er langsam. «Ich, äh … ich weiß, dass du es hasst, den Wachposten zu spielen. Also habe ich mir gedacht, dass du dieses Mal, bei dieser Schmugglersache, vielleicht … Vielleicht geben wir dir dieses Mal Gelegenheit, echte Wächterarbeit zu leisten. Was meinst du?»
    Tabitha blieb der Mund offen stehen.
    «Wirklich?», war alles, was sie zustande brachte.
    Er nickte und gab ihr einen unbeholfenen Klaps auf die Schulter.
    «Versprich mir einfach, dass du vorsichtig bist. Wenn alles nach Plan geht, bist du völlig sicher.»
    Sicher?
Tabitha tat, als habe sie das nicht gehört.

13. Kapitel
    G ouverneur Eugene Wyrmwood stand am Kopfende des Tisches und beäugte ihn beklommen. Das Tischtuch war gestärkt und makellos. Die Bestecke waren blank poliert und glänzten wie Spiegel. Es gab Kristallschalen voller exotischer Früchte und brennende Kerzen in goldenen Kandelabern, die das Speisezimmer in ein sanftes, warmes Licht hüllten. Alles war perfekt. Und doch hatte er keinen Hunger. Er fragte sich, ob er vielleicht krank war. Aber nein, er suchte einfach nur nach einer Ausrede, um zu gehen.
    Ein Blick durch den Raum machte die Sache nicht besser. In jeder Ecke stand ein stummer, regungsloser Diener in der gold- und purpurfarbenen Samtlivree der Gargoyle-Gesellschaft. Und aufgereiht zu beiden Seiten des Tisches warteten, jeder hinter seinem zugewiesenen Platz, Port Fayts wohlhabendste Kaufleute der Gargoyle-Gesellschaft darauf, sich setzen zu dürfen. Nur der Platz am entgegengesetzten Ende des Tisches, dem Gouverneur direkt gegenüber, war leer.
    Die Gäste trugen ihre feinsten Kleider, und je mehr Zeit verging, desto ungeduldiger wurden sie, sie schauten immer häufiger zu dem leeren Platz hinüber.
    Der Gouverneur strich sich die mit Pomade gekämmten Haare glatt und überprüfte zum hundertsten Mal, wie es ihm schien, seinen Frack, um sich zu vergewissern, dass er noch genauso makellos war wie vor einer halben Minute. Das war er. Er fasste in seine Jackentasche, zog eine große goldene Taschenuhr heraus und sah nach der Uhrzeit. Auch davon ging es ihm nicht besser.
    Zu seiner Rechten räusperte sich Mr. Skelmerdale und lehnte sich zur Seite.
    «Das gefällt mir nicht, Euer Gnaden», murmelte er.
    Skelmerdale hatte eine Art, «Euer Gnaden» zu sagen, dass es sich eher anhörte wie «Euer Nutzlosigkeit». Er war groß und dürr, hatte kurzgeschorenes weißes Haar und dunkle Augen, die einen ständig zurechtzuweisen schienen wie der Blick eines strengen Schuldirektors. Wieder einmal verspürte Gouverneur Wyrmwood den Wunsch, seine Mutter wäre da. Sie hätten einen Mr. Skelmerdale nicht eine Minute gewähren lassen.
    «Bei Thalin, er müsste längst da sein», murmelte Skelmerdale. «Er hätte schon vor einer Stunde da sein müssen.»
    «Ja», sagte Gouverneur Wyrmwood. «Allerdings. Oje.» Mehr gab es seiner Meinung nach nicht zu sagen, also nestelte er stattdessen an seinen Manschetten herum. Er hatte immer gewusst, dass es nicht einfach sein würde, Gouverneur von Port Fayt zu sein, doch der heutige Abend schien noch anstrengender zu werden, als er befürchtet hatte. Die Gargoyle-Händler hatten ihn nur deshalb zu ihrem Direktor gewählt, weil er der letzte Nachkomme der Wyrmwoods war, der reichsten Familie von Port Fayt. Was jedoch nicht bedeutete, dass sie ihn mochten. Weit gefehlt.
    Er spürte bereits das Pochen der einsetzenden Kopfschmerzen.
    Skelmerdale richtete seinen zornigen Blick auf den leeren Stuhl und murmelte etwas über Manieren, geziemendes Verhalten und mangelnden Respekt.
    «Mr. Skelmerdale», zischte ein älterer Wichtel, Mr. Rotheringham, zu Eugenes Linken. «Sie müssen unbedingt Ihre Zunge im Zaum halten, wenn der Botschafter eintrifft. Wir können es uns nicht leisten, die Beziehungen zur Liga des Lichts noch schlechter werden zu lassen, als sie es bereits sind.»
    «Noch schlechter?», schnaubte Skelmerdale und sah finster auf den Wichtel herab. «Wie soll das gehen?»
    «Muss ich Sie daran erinnern», empörte sich der Wichtel, «dass die Liga so gut wie alle größeren Häfen in der Alten Welt kontrolliert? Der Handel geht ohnehin nur noch schleppend, und wenn sie nicht bereit sind, diese verdammten Sanktionen aufzuheben –»
    «Verflucht sei die Liga!», fauchte ein Elf weiter unten am Tisch. «Wie können sie es wagen, anzunehmen –»
    «Aber es wäre leichtsinnig zu –»
    «Ich sage, was ich will. Sie können mir nicht

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