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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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ich bei dir Kindermädchen spielen, obwohl ich gerade den Löffel gefunden habe, den wir alle gesucht haben. Das ist einfach nicht
fair

    «Warum sagst du dann nichts?»
    «Das tu ich doch – ich meine, das hab ich doch, aber so einfach ist das nicht. Ich bin ihm ein bisschen was schuldig.»
    «Was meinst du damit?»
    «Weil er sich um mich kümmert. Das hat er schon immer getan. Schon seit ich klein war.»
    «Aber er ist nicht dein Vater?»
    «Nein, natürlich nicht. Sei nicht blöd.»
    Sie starrte wieder ins Feuer. Es entstand eine lange Pause, und Grubb fragte sich schon, ob er eine Frage zu viel gestellt hatte. Dann fuhr sie leise fort, und jede Spur von Zorn war aus ihrer Stimme verschwunden.
    «Hast du jemals vom Mandeville-Attentat gehört?»
    Er nickte.
    «Mit vollem Namen heiße ich Tabitha Mandeville.»
    Grubb machte große Augen. Das Mandeville-Attentat. Er war damals natürlich noch ein Baby gewesen, aber die Geschichte kannte jeder. Der Gouverneur von Port Fayt und seine junge Frau, Jessica, hatten an einem wunderschönen Sommertag an den Hafenanlagen einen Spaziergang unternommen. Die meisten Gouverneure machten sich nie die Mühe, ihr großes Herrenhaus im Flagstaff-Viertel zu verlassen, aber Alfred Mandeville von der Morgenstern-Gesellschaft war bekannt dafür, dass er sämtliche Ecken der Stadt besuchte und so viele Fayter traf, wie er nur konnte, egal ob Kaufmann oder Mischling.
    Nur hatte diesmal jemand auf ihn gewartet.
    Wer immer es war, hatte von hoch oben zwei kleine Flaschen aus einem Fenster geworfen, eine für den Gouverneur und eine für seine hübsche Frau. Zwei Flaschen mit Greifenblut. Die Mandevilles waren innerhalb von Minuten gestorben, und niemand hatte je herausgefunden, wer der Mörder war.
    «Du bist ihre Tochter», sagte Grubb ehrfürchtig.
    Sie sah ihn mit solcher Wildheit an, dass er zusammenzuckte.
    «Sag jetzt bloß nicht, dass es dir leidtut, verstanden? Ich war noch ein Baby, als es passiert ist, und im Grunde kann ich mich an nichts erinnern.»
    «Gut», sagte Grubb, der verzweifelt überlegte, was er unbesorgt sagen konnte. «Dann … sind deine Haare also …»
    «Gefärbt. In Wirklichkeit sind sie blond.» Tabitha seufzte. «Die Wächter haben von dem Attentat erfahren und versucht, meinen Vater zu warnen, aber er hat nicht auf sie gehört. Er wolle nicht in Angst leben, hat er gesagt. Am Tag des Attentats hat die Wache versucht, ihn zu beschützen, aber sie kamen zu spät. Ich glaube, Newt hatte hinterher solche Gewissensbisse, dass er beschloss, eine Art Vaterstelle bei mir einzunehmen.»
    «Da hast du Glück gehabt.»
    Völlig verblüfft sah Tabitha ihn an.
    «Glück?»
    «Ja, sicher. Findest du nicht? Du hast Glück gehabt, dass es jemanden gab, der sich wirklich um dich kümmern wollte.»
    «Ich … Das hat noch nie –» Tabitha verstummte gedankenverloren.
    Grubb wechselte schnell das Thema, weil er nicht sicher war, ob er sie verärgert hatte oder nicht.
    «Hast du jemals rausgefunden, wer sie umgebracht … ich meine, wer dafür verantwortlich war?»
    Tabitha spuckte ins Feuer.
    «Die Liga des Lichts», sagte sie langsam, als bereite ihr jedes Wort körperliche Schmerzen. «Es war einer ihrer Agenten, das ist so sicher wie Ebbe und Flut. Sie haben meinen Vater gehasst. Bevor er Gouverneur wurde, war er in der Alten Welt und hat gesehen, was sie dort taten. Er hat gesehen, wie ihre Truppen Trolle und Kobolde zusammentrieben und umbrachten. ‹Licht in die Dunkelheit bringen›, nennen sie das.»
    Bei der Vorstellung spürte Grubb ein Prickeln im Nacken.
    «Also hat mein Vater, als sich ihm die Chance bot, in Fayt etwas zu verändern, sämtliche Kaufleute der Liga von den Mittleren Inseln verbannt. Das war das Mindeste, was er tun konnte. Aber von dem Tag an wollte die Liga seinen Kopf. Sie haben jemanden überredet, ihn umzubringen. Und nicht einfach nur irgendwen, sondern jemand Bedeutendes.»
    «Woher weißt du das?»
    «Genau weiß ich es nicht, aber … die Dämonenwache und die Hafenmiliz haben hinterher versucht, die Sache aufzuklären, und man hat ihnen gesagt, dass sie das Ganze vergessen sollen. Alle Handelsgesellschaften – die Gargoyle, die Reverentia und die Morgenstern – haben sich zusammengetan und die Sache unter den Teppich gekehrt. Wenn es nur irgendein Schläger gewesen wäre, hätten sie das nicht getan. Also war der Mörder wahrscheinlich einer von ihnen. Einer der vornehmen Leute aus dem Flagstaff-Viertel. Sie wollten einfach nicht,

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