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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Catherine zornig. Dann wurde ihr Ton etwas respektvoller. »Heroldin. Wir standen kurz vorm Verhungern. Es war grausam von dir, uns hier mit warmem, lebendem Blut zurückzulassen, obwohl wir dich vor der Gefahr gewarnt haben.«
    Für einen langen Moment starrte Veronique die Vampirin an. Dann flüsterte sie: »Catherine.« Ihr Tonfall ließ keinen Zweifel zu: Catherine war totes Fleisch.
    Sozusagen.
    Catherines Augen weiteten sich. Sie schluckte hart. »Ich bin noch jung«, sagte sie mit bebender Stimme. »Du hattest Jahrhunderte Zeit, um dich auf derartige Prüfungen vorzubereiten. Herrin, bitte. Habe ich dich bisher nicht zufrieden gestellt?«
    Veronique lächelte grausam. »Ich habe dich mit in mein Gemach genommen, Mädchen. Aber bilde dir nur ja nicht ein, dass das irgendetwas bedeutet. Frag Konstantin, bevor du anfängst zu glauben, dass Intimitäten mit mir dir irgendwelche Privilegien einbringen. Dies ist nicht der Fall. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Konstantin zeigt wenigstens Reue. Du weißt nichts Besseres zu tun, als mit deiner Herrin zu streiten.«
    Sie trat auf Catherine zu. Cordelia klopfte das Herz bis zum Hals. Wenn Veronique Catherine tötet, wird sie einen neuen Vampir brauchen. Ich weiß nicht, wofür, aber ich will auch nicht wissen, wofür. Und vor allem will ich nicht, dass ich es bin.
    Cordelia räusperte sich. »Ich unterbreche wirklich nur ungern«, sagte sie, »aber, he, wenn ich du wäre…« Sie brach ab, als Veronique ihr Vampirgesicht aufsetzte und sie mit zusammengekniffenen goldenen Augen ansah. Ihre Reißzähne blitzten nur so. »Was ich nicht bin«, beendete sie nervös ihren Satz. »Entschuldigung.«
    Veronique musterte die Gruppe der Blutsauger. Catherine zitterte jetzt. Die beiden Vampire, die Cordelias Arme fest hielten, verfolgten jede Bewegung Veroniques.
    Bis auf das Klappern und das seltsame Winseln und Knurren der drei Monster in dem Knochenhaufen war es still im Raum.
    Die Geräusche hatten für Veronique eine klare Bedeutung, denn sie sagte: »Die Zeit ist fast abgelaufen.« Sie funkelte Catherine an. »Wahrscheinlich ist es ein Fehler, aber ich werde dich verschonen. Doch bilde dir ja nichts darauf ein.«
    »Nein, das werde ich nicht. Vielen Dank, Heroldin«, stieß Catherine hastig hervor. Als sich Veronique abwandte, gaben Catherines Knie nach, und sie hielt sich an einer der Wachen fest. »Ich werde dich nicht noch mal enttäuschen, das schwöre ich.«
    Dann ließ Cordelia ihren Blick hinüber zum Knochenhaufen wandern. Die grotesken Kreaturen beobachteten alles mit ihren glühenden Reptilienaugen, und an ihren Schnauzen klebten Geifer und eine Menge widerliches, glibberiges weißes Zeug. Maden.
    Die Monster sind größer geworden, erkannte Cordelia, während sich ihr der Magen umdrehte. Sie sind gewachsen, seit ich sie mir das letzte Mal angesehen habe.
    Veronique musste Cordelias Gesichtsausdruck interpretiert haben. Sie knurrte, blickte über ihre Schulter und strahlte.
    »Packt alles zusammen, was wir brauchen«, befahl Veronique. »Wir werden in einer halben Stunde zum Ort der Wiedervereinigung aufbrechen. Das Ritual muss um Mitternacht durchgeführt werden.«

    Manhattan, 1944

    Sie würde niemals sauber sein. Es kam immer neuer Abfall, immer neuer Müll hinzu. Aber zumindest war der größte Unrat weggeräumt, und manchmal sah die Gasse fast ordentlich aus. Angel versuchte, sie für Leah in diesem Zustand zu halten.
    Er sah sie nicht jede Nacht, und tagsüber versteckte er sich im Keller eines der Nachbarhäuser. Aber wenn er sie erblickte… glomm in ihm ein winziger Funken Freude und Hoffnung auf.
    Sie hatte ihn inzwischen mehrmals in die Armenküche eingeladen. Manchmal ging er hin und nahm etwas von der angebotenen Suppe. Bei anderen Gelegenheiten, wenn zu viele Menschen dort waren, zog er die paar Minuten vor, in denen er mit ihr in der Gasse sprechen konnte.
    Leah hatte nach der ersten Woche aufgehört, ihm persönliche Fragen zu stellen. Sie wusste, dass er nicht antworten würde. Aber Angel wurde nie müde, ihr zuzuhören, wenn sie von ihrem Leben erzählte, ihrer Vergangenheit, sogar ihrer Liebe zu Roger Giradot, ihrem Verlobten, der als Soldat im Pazifik kämpfte.
    Er kümmerte sich um sie, so sehr es ihm möglich war. Aber dieser Teil von ihm war schon so lange unterdrückt worden, dass er ihn für tot gehalten hatte.
    Dennoch sorgte er sich um sie, und als in jener Nacht die Tür zur Gasse aufgestoßen wurde und Leah herauskam, hemmungslos

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