Die Daemonin des Todes
neigte den Kopf nach rechts. Am anderen Ende der schmierigen Theke, über ein Schnapsglas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gebeugt, saß eine Gestalt in einem Trenchcoat und mit einem Fedorahut.
Angel schloss die Augen und schüttelte den Kopf, während Buffy kicherte. Dann gingen sie hinüber und bauten sich vor dem Fedoramann auf. Buffy nahm ihm den Hut ab.
»Guten Abend, Terry«, sagte Buffy zu dem stacheligen grünen Kopf des Dämonen. »Was herausgefunden?«
»Hi, Leute«, murmelte er. »Bitte. Verschwindet. Ich glaube, ich werde beobachtet.«
»Was hast du für uns?«, fragte Buffy ernst.
Er schüttelte den Kopf. »Ich werde nichts sagen, selbst wenn ihr mir den Kopf abreißt. Sie haben Queenie bedroht.«
Buffy schwieg betroffen, aber Angel zuckte mit keiner Wimper.
»Wenn du der Jägerin nicht hilfst, ist deine Freundin sowieso so gut wie tot«, sagte er.
»Bedrohst du sie etwa auch?«, fragte Tergazzi schrill.
Angel sagte nichts. Der Dämon sah Buffy an. »Das ist nicht fair. Sie ist mein schwacher Punkt.« Er schnitt eine Grimasse. »Nun ja, sie und das Glücksspiel.«
»Ich will dir mal was sagen«, erklärte Buffy und setzte sich auf den Barhocker neben ihm. »Du-weißt-schon-wer steht kurz davor, ein Ritual durchzuführen mit dem Ziel, eine extrem böse Kreatur in diese Welt zu bringen. So böse, dass es danach kein Las Vegas mehr geben wird.«
»Nein«, keuchte er.
»Auch kein Atlantic City«, fügte Angel hinzu.
»Und auch sonst nichts mehr. Und Queenie wird sterben. Und zwar auf äußerst hässliche Weise.«
Tergazzi sagte: »Veroniques Leute haben mir was ganz anderes erzählt.«
Buffy blinzelte ungläubig. »Wenn du in Vegas bist, gewinnst du jemals was?«
»Ich komme zurecht.« Er straffte sich. »Ich bin hundertsiebenundzwanzig Jahre alt. Und ich bin nur so alt geworden, weil ich auf meine Instinkte gehört habe.«
»Deshalb lebst du auch im Wald«, meinte Buffy.
Angel beugte sich über den Dämon. »Wo haben sie sich verkrochen?«
Der Dämon starrte in sein Glas. »Ich habe eine Menge Geld für diesen Drink ausgegeben. Es ist guter Stoff.«
»Versuchst du etwa, mehr Geld herauszuschlagen?«, fragte Buffy verblüfft. »Nach allem, was ich dir gerade erzählt habe?«
Er zuckte die Schultern. »Wir Dämonen heulen normalerweise nicht mit der Meute, wenn ihr wisst, was ich meine. Die meisten eurer Weltuntergangsszenarios betreffen den Untergang der menschlichen Welt.«
»Queenie«, sagte Angel. »Vegas.«
»Außerdem will ich, dass du jetzt die Karten auf den Tisch legst«, sagte Buffy. »Wir haben die Jägerinkarte. Und seien wir ehrlich - Veronique spielt mit gezinkten Karten.«
Tergazzi seufzte und stürzte den Schnaps in einem großen Schluck hinunter. Er hustete und keuchte und wäre fast erstickt, wenn Buffy ihm nicht auf den Rücken geklopft hätte. Dann schrie er vor Schmerz auf.
»In Ordnung, in Ordnung. Ich habe was von einer Wache gehört. Sie wollten alle zur Wache zurückkehren.«
Buffy wartete. Dann drängte sie: »Welche Wache? Die Feuerwache?«
»Von Feuer war nicht die Rede.« Er schwieg für einen Moment. »Ich könnte noch einen Drink vertragen.«
Angel nickte Willy zu, der eine Flasche nahm und das Schnapsglas auffüllte. Als Tergazzi danach griff, zitterte seine schuppige Hand. Er stürzte den Drink hinunter. »Sie haben mehrfach die Altstadt erwähnt«, erklärte er.
Angel zog die Brauen zusammen. »Die Altstadt?« Er sah Buffy an. »Die alte Polizeiwache.«
»Genau.« Tergazzi nickte heftig. »Deshalb auch das Gerede über die Zellen. Ich dachte zuerst, sie meinten irgendwelche Körperzellen, aber…«
Buffy wandte sich zum Gehen. Dann packte sie Tergazzi und zog ihn von seinem Barhocker. »Du kommst mit«, sagte sie.
Er duckte sich. »Oh nein. Wenn man mich zusammen mit dir sieht, ist Queenie tot.«
Buffy atmete aus und blickte an Tergazzi vorbei zu Angel. »Soll ich es noch mal wiederholen, oder erledigst du das?«
»Du bist die Jägerin«, meinte Angel ausdruckslos.
Tergazzi hob die Hände. »Okay, okay, aber es muss so aussehen, als hättet ihr mich verschleppt. Am besten drückt ihr mir ein Messer in den Rücken.«
»Ich bin die Jägerin. Ich brauche kein Messer.«
»Ein Punkt für dich«, sagte er unglücklich.
Als Angel, Buffy und der noch immer jammernde Dämon die Polizeiwache erreichten, schlug ihnen ein entsetzlicher, überwältigender Gestank entgegen. Angel fürchtete das Schlimmste: dass das Ritual vollendet war und
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