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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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wenn man eine allein erziehende Mutter ist, dachte sie voller Ironie.
    Und dann tauchte die Arzthelferin in der Tür zum Wartezimmer auf und rief geschäftsmäßig ihren Namen. Joyce stand auf, das Magazin rutschte von ihrem Schoß, und sie lächelte nervös, als sie es auffing.
    Auf dem Weg zum Untersuchungsraum fragte die Arzthelferin sie mit lauter Stimme nach ihren Symptomen. Wie viel Blut? Wie oft? Ob sie sich besonders erschöpft fühle, ob sie rauche, Alkoholikerin sei?
    Der offenkundige Mangel an Einfühlungsvermögen ließ Joyce erbleichen, und sie entschloss sich, den Arzt darauf anzusprechen. Dann entschied sie, es auf ein anderes Mal zu verschieben. Es ging hier schließlich nicht um die Arzthelferin, sondern um sie. Joyce.
    Sie betraten den Untersuchungsraum. Joyce ließ sich auf einem harten Plastikstuhl nieder und die Arzthelferin maß ihren Blutdruck. Dann griff sie nach ihren Unterlagen und fügte in unpersönlichem Ton hinzu: »Der Doktor muss jeden Moment kommen.«
    Joyce sah sich nach neuem Lesestoff um.

    In der Schule starrte Buffy auf die Uhr. Willow beobachtete sie. Als Buffy sie ansah, lächelte sie, und Buffy schnitt eine Grimasse. Willows Lächeln verblasste. Als es zur Pause klingelte, ging sie sofort zu Buffy hinüber.
    »Hi. Was ist los?«
    Buffy schlenderte langsam durch den Korridor. »Meine Mom. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr.« Sie hob die Schultern. »Wenigstens denke ich das. Sie hustet Blut.«
    Ihr Gesicht brannte, als würde sie Willow etwas erzählen, was sie eigentlich für sich behalten sollte. Sie verstand ihre heftige Reaktion selbst nicht.
    »Oh.« Willow blickte besorgt drein. Dann schien sie zu bemerken, dass sie besorgt dreinblickte. Sie legte den Kopf nachdenklich zur Seite. »Es könnten ihre Mandeln sein. Hat sie ihre noch?«
    Buffy zog die Brauen hoch. »Keine Ahnung. Weißt du denn, ob deine Mutter noch ihre Mandeln hat?«
    »Oh ja«, versicherte Willow. »Sie wollte sie sich nicht herausnehmen lassen, weil eine solche Operation ihrer Meinung nach nur ein weiteres Beispiel dafür wäre, dass das medizinische Establishment nur darauf aus ist, mit unnötigen Eingriffen schnelles Geld zu machen. Sie wollte mich auch nicht gegen alles mögliche impfen lassen.«
    Buffy zog die Brauen noch ein Stück höher. »Aber dann dürftest du doch eigentlich gar nicht zur Schule gehen.«
    »Oh doch. In Kalifornien schon. Wenn du religiöse Gründe vorschiebst.« Willow lächelte. »Aber mein Dad hat darauf bestanden. Und so habe ich all meine Spritzen bekommen.«
    »Wow.« Buffy war beeindruckt. »Meine Eltern haben nicht einmal darüber nachgedacht. Sie haben es einfach machen lassen.«
    »Nun, du kennst meine Mom.«
    Willow verdrehte die Augen. »Alles dient nur Forschungszwecken.«
    »Sie ist eine begeisterte Forscherin«, stimmte Buffy zu. »Sie und Giles wären das perfekte Pa… Nein, ich will nicht mal daran denken.«
    »Ich auch nicht«, nickte Willow. Dann runzelte sie plötzlich die Stirn und wandte sich von Buffy ab. »Warte eine Sekunde, okay?«
    »Ah, sicher«, sagte Buffy.
    Willow eilte den Korridor hinunter zu einem dunkelhaarigen, hoch gewachsenen Mädchen in einem atemberaubenden orangenen Mohairpullover und dazu passendem flauschigen Rock. Sie stand vor einem offenen Spind, hielt den Kopf gesenkt und weinte lautlos. Vor allem wegen der Tränen brauchte Buffy einen Moment, um zu erkennen, dass das Mädchen Damara Johnson war, der Willow in ihrem zweiten Jahr für kurze Zeit Nachhilfeunterricht gegeben hatte. Buffy sah, wie Willow und das Mädchen leise miteinander sprachen.
    Buffy bemerkte kaum, wie Cordelia an ihre Seite trat.
    »Was hat Willow denn mit dieser wandelnden Modekatastrophe zu bereden?«, fragte Cordelia schnippisch. »Oh, warte, ich vergaß. Ihr habt ja nicht dieselben Ansprüche wie ich.«
    Cordelias Einstellung überraschte Buffy nicht. Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, und ihr war klar, dass Cordelia und Damara nicht gerade kompatibel waren. Damara kaufte ihre Sachen fast ausschließlich im Buffalo Nickel, der trendigen Boutique für Künstlertypen, die nicht auf schwarze Baskenmützen und Kaffeehäuser standen. Cordelia würde diesen Laden niemals freiwillig betreten.
    Buffy ignorierte sie. Einen Moment später winkte Willow sie zu sich, und Buffy ging zu ihr, mit Cordelia im Schlepptau.
    »Ich schwöre, es war ihre Mitbewohnerin, aber sie sah total unheimlich aus«, erzählte Damara gerade, als sie zu ihr traten. »Ich meine, richtig,

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