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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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jemand wie Pepper Roback mittelalterliches Französisch?«
    Angel zuckte die Schultern.
    Buffy seufzte. »Seltsam.«

    Sie waren von den Toten umringt, und Cordelia war inzwischen mit den Nerven am Ende. Sie, Xander, Willow und Oz saßen in einem engen Kreis auf dem Boden der Gruft, aber der Geruch der Toten raubte ihr fast den Atem. Jedes Mal, wenn sie ein Geräusch hörte, stellte sie sich vor, wie das Skelett, das sie am Anfang gesehen hatte, auf sie zukroch, sie mit leeren Augenhöhlen anstarrte und langsam den Mund öffnete. In der Tintenschwärze glaubte sie verschwommene weiße Gestalten zu erkennen. Und sie versuchte, sich damit zu beruhigen, dass man, wenn man nur lange genug ins Nichts starrte, immer etwas sah. Das könnte auch erklären, warum ich mich in einen Verlierer wie Xander verliebt habe.
    »He, Moment«, sagte Xander plötzlich. »Ich habe meine Taschenlampe gefunden.«
    Er knipste die Lampe an, und Cordelia gab einen leisen Seufzer der Erleichterung von sich. Der Strahl war trübe, fast so, als würde das Licht vom Grau der Familiengruft und den Schatten um sie herum aufgesogen. Aber es war immerhin etwas. Es war Licht.
    Obwohl es im Mausoleum mit jeder Sekunde kälter wurde, konnte sie kaum atmen. Sie war überzeugt, dass sie allmählich die ganze Luft verbrauchen und ersticken würden. Nacheinander würden sie das Bewusstsein verlieren, und wenn die Familie, der diese Gruft gehörte, sie das nächste Mal öffnete, um einen der ihren zur letzten Ruhe zu betten, würde das Geheimnis der verschwundenen Teenager gelöst werden. Vier tote Oberstufenschüler, so kurz vor dem Abschluss… nur noch ein paar kleine, traurige Zahlen in der Sunnydaler Statistik.
    »In den alten Tagen«, sagte Xander, »hat man die Gräber und Särge mit kleinen Glocken ausgestattet. Für den Fall, dass jemand lebendig begraben wurde. Man konnte so Alarm auslösen und wurde dann befreit.«
    »Haben wir schon danach gesucht?«, fragte Cordelia aufgeregt. »Gibt es welche?«
    Der Strahl von Xanders Taschenlampe tanzte durch die Gruft. »Keine Glocke. Hat sonst noch jemand eine Idee, wie wir hier wieder rauskommen?«
    »Ich versuche mich gerade an den genauen Wortlaut eines Zauberspruchs zu erinnern«, sagte Willow hilfsbereit.
    »Seid ihr sicher, dass es wirklich klug ist, die Gruft zu verlassen?«, fragte Xander. »Wir haben uns diese Vampire schließlich nicht nur eingebildet, oder?«
    »Sie sind längst weg!«, protestierte Cordelia. »Sie hatten noch etwas vor.«
    »Was sie inzwischen erledigt haben könnten. Vielleicht kommen sie zurück.« Xanders Stimme klang fast fröhlich.
    »So viel zu meinem Schönheitsschlaf«, fauchte sie.
    Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe. Sie bewegten sich nur, wenn ihre verkrampften Muskeln dies erforderlich machten. Bei dem leisesten Geräusch starrte Cordelia die geisterhaften Gestalten an, die sich in den Schatten jenseits des Lichtkegels der Taschenlampe zu bewegen schienen - alles nur Einbildung - und dachte an die Knochen in den Särgen.
    Als sie klein gewesen war, hatte sie eine Zeitlang geglaubt, dass sich eine tote Frau in ihrer Matratze versteckte. Sie hatte Angst gehabt, schlafen zu gehen, weil sie davon überzeugt gewesen war, dass die tote Frau ihr ein großes, scharfes Messer in den Rücken stoßen würde. Sie wusste nicht mehr, wie sie damals diese Angst überwunden hatte, denn als sie jetzt daran dachte, richteten sich ihre Nackenhärchen auf und sie schauderte, als wäre sie noch immer ein kleines Mädchen. So sehr sie sich auch zwang, sie konnte nicht einmal aufhören, daran zu denken, obwohl es ihr kaltes Grauen einflößte.
    »Wenn wir ein paar Jahre jünger wären, würden wir uns jetzt Geistergeschichten erzählen«, meinte Xander. »Ich habe immer geglaubt, dass es da diesen…«
    »Nicht«, unterbrach Cordelia. »Es ist auch so schon schlimm genug. Wir müssen uns nicht noch irgendeinen dummen Albtraum von dir anhören.«
    »Er war nicht dumm«, widersprach Xander beleidigt. »Er hatte einen tieferen Sinn. Der Leiter der Anonymen-Alkoholiker-Gruppe, in der mein Onkel Roary war, hat es mir genau erklärt.«
    »Gruselgeschichten sind vielleicht im Moment keine besonders gute Idee«, bemerkte Oz.
    Er klingt überhaupt nicht ängstlich, dachte Cordelia neidisch. Seit er ein Werwolf ist, scheint ihm gar nichts mehr Angst zu machen.
    »Leute, bitte. Ich versuche nachzudenken«, wies Willow sie zurecht.
    »Genau, Xander. Halt die Klappe«, fauchte Cordelia.

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