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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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Schultern. Lori war ein vernünftiges Mädchen. Sie hatte diesen Abend verdient, selbst wenn ihm ihre Trinkkumpane mißfielen. Dave betrachtete den Longhorn-Pokal vor sich. Vielleicht wäre es besser, er entspannte und amüsierte sich. Er hob ihn hoch und nahm einen tiefen Zug. Es war köstlich.
    Er nahm noch einen großen Schluck. ›Entspann’ dich, David Hull, du wirst doch nicht auf diesen Nuß-Magnaten eifersüchtig sein?‹ Natürlich war er das, und er wußte es. Nicht rasend vor Eifersucht, er würde Mr. Toliver nicht nach draußen bitten und ihn dann zusammenschlagen. Wahrscheinlich konnte er das auch gar nicht; Toliver war ein riesiger Mann. Aber Dave mißfiel die Art, wie Toliver sich an sie herangemacht, sie geradezu im Alkohol ersäuft hatte und nun mit sei nem Mädchen abzog.
    ›Es ist meine eigene Schuld‹, sagte sich Dave. Anstatt sich mit Lori einen schönen Abend zu machen, hatte er sie an ihre unglückliche Kindheit erinnert. Es war nur natürlich für sie, die Bewunderung des Pecans- Königs zu genießen und mit jemandem zu tanzen, des sen Größe sie wie ein kleines Mädchen wirken ließ.
    Er schaute auf die Uhr. Fast Mitternacht. Zeit für Lori, nach Hause zu gehen. Daves Grübeleien wurden durch eine Veränderung der Musik unterbrochen. Plötzlich war sie lauter, unnatürlich laut, als würde sie versuchen, etwas zu übertönen. Daves Augen suchten Lori und Toliver. Er konnte sie nicht gleich entdecken, weil vor dem Podest, auf dem die Band saß, ein Getümmel entstanden war. Ein Kampf. Dann bemerkte er, daß Lori und Toliver den Mittelpunkt dieses Getümmels bildeten.
    Der Bandleader spornte die Musiker an, noch lauter zu spielen, und versuchte gleichzeitig, den Kämpfenden etwas zuzurufen. Die meisten Tänzer hatten sich inzwischen um den Kampfplatz geschart. Dave er kämpfte sich einen Weg zum Mittelpunkt des Aufruhrs, das Schlimmste fürchtend.
    Vielleicht war es nicht das allerschlimmste, aber es war schlimm genug. Zwei Frauen kämpften miteinan der, und eine von ihnen war Lori. Die andere war eine üp pige Blondine, die aber für Lori keinen ernstzunehmenden Gegner darstellte. Toliver versuchte vergeblich, sie zu trennen, und handelte sich für seine Bemühungen nur Schläge und Püffe ein.
    Dave erkannte einen Grund für diesen Kampf in ei ner Halskette, die die Blondine trug. Sie bestand aus ech ten oder imitierten Paranüssen, die mit Juwelen besetzt waren. Die Blonde mußte Tolivers Freundin oder Frau sein. Sie bestätigte das, indem sie an Loris Haaren riß und schrie: »Das ist für hergelaufene Weiber, die versuchen, mir meinen Mann wegzunehmen!«
    Das war natürlich zuviel für jeden Lyru-Krieger, egal, ob bekehrt oder unbekehrt, und Lori bewies es. Sie hatte bereits einen blutigen Kratzer auf die Stirn der Blondine plaziert, nun landete sie einen rechten Schwinger in ihre Magengrube.
    Die Frau kippte, aber sie raffte sich in betrunkener Hartnäckigkeit wieder auf und klammerte sich an Loris Kleid. Mit all ihrer Kraft zog sie daran und zerriß es von Kopf bis Fuß. Lori stolperte zurück und die Reste ihres Kleides fielen zu Boden. Die Menge stöhnte auf, als Lori nur in BH und Höschen vor ihnen stand. Jede andere Frau hätte das demoralisiert. Aber Lori straffte sich nur, zuckte mit den Schultern und griff erneut an, nun mit einer Klarinette bewaffnet, die sie einem der Musiker entrissen hatte.
    Dave, der nur langsam durch den Menschenauflauf vordrang, wußte den Grund dafür. Lori, die nun von ihrem hinderlichen Kleid befreit war, trug jetzt annähernd die Kampfkleidung der Lyra. Dies schien ihre wildesten Instinkte zu wecken. Sie führte die Klarinette wie ein Schwert und fügte ihrer Gegnerin eine tiefe Wunde an der Schulter zu.
    Loris Augen glänzten triumphierend, der Sieg über den Feind war in Sicht. Sie hielt in ihrem Angriff inne, warf ihren Kopf zurück und trillerte triumphierend. Dave schauderte. Die Menschen um ihn herum stöhnten erneut. Da gab es keinen Zweifel. Das war der Schrei der Lyra. Eine Lyra war unter ihnen! Nun erkannten sie, was auch Dave in der halbbekleideten, riesengroßen Frau sah: einen fremden Krieger aus dem Raumschiff, hier, im Herzen von Dallas. Er benützte den momentanen Schock, um sich einen Weg zum Schlachtfeld zu bahnen. Er schob die Blonde in die Arme von Toliver, der sie instinktiv festhielt. Die Mu sik brach ab.
    Dave wandte sich an Lori. Er schob sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an ihres, um sicherzugehen, daß sie ihn

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