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Die Damen vom Planeten 5

Die Damen vom Planeten 5

Titel: Die Damen vom Planeten 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wilson
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bannten die Szene auf Film. Dave schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er. »Die haben das Ding gestoppt. Kugeln und Bomben haben das nicht geschafft, aber eine Handvoll weiblicher Infanterie schafft es. Wie bloß?«
    »Noch ist es ziemlich lebendig«, sagte Emily. »Es scheint eher erstaunt als verletzt.«
    Die Strategie der Lyru war es offensichtlich, das Monster auf der einen Seite abzulenken, um auf der anderen anzugreifen.
    Aber die Angriffe auf die »Beine« schienen das Ungeheuer nur zu verwirren, nicht zu verletzen, außer die Waffen wären mit Gift getränkt.
    Dave fiel ein, daß Rya sich geweigert hatte, Buckskin die Waffen untersuchen zu lassen. Jede Rüstung hatte ihre Gelenke, und es war vorstellbar, daß die gutgezielten Streiche der Lyru diese schwachen Punkte fanden, während die Explosivgeschosse wirkungslos abprallten.
    Vergiftet oder nicht, fest stand, daß irgend etwas das Ungeheuer verlangsamte. Seine Vorstöße waren nun weniger ungestüm und seine Tentakel schlugen nicht mehr so heftig. Die Lyru setzten ihre Angriffe fort, bis ein Zittern durch den riesigen Körper lief, dann trillerten die Kämpferinnen jubilierend, zogen sich zurück und steckten ihre Schwerter in die Scheiden. Sie trillerten weiter, aber nun klang es wie ein zeremonielles Lied. Eine schwarzhaarige Frau trat vor und schritt auf das Monster zu.
    »Es ist Rya«, flüsterte Emily. »Was wird sie tun?«
    Dave schüttelte den Kopf. »Vielleicht vollzieht sie einen Ritus.«
    Weitere Lyru traten vor. Nun standen, Rya eingeschlossen, sechs Lyru am Kopf des Monsters. An Ryas Schulter pulsierte die Spirale. Der hymnische Gesang schwoll an. Nun bildeten die Lyru eine Pyramide. Auf die Schultern dreier Lyru kletterten vorsichtig zwei weitere. Rya bildete die Spitze. Man reichte ihr eine Lanze. Sie balancierte sich aus und suchte mit zurückgeworfenem Kopf ihr Ziel, wobei sie geradewegs in das riesige gelbe Auge des Monsters starrte. Das Trillern wuchs zu ohrenbetäubendem Lärm an, dann brach es ab und es herrschte Totenstille. Rya warf die Lanze. Sie traf ihr Ziel genau. Es polterte, knatterte und knirschte metallisch, dann brach das Monster beinahe majestätisch wirkend zusammen und spie eine letzte Qualmwolke aus. Seine Tentakel erbebten in einem Schauder, dann fiel es auf die Seite und lag still. Rya sprang leichtfüßig zu Boden, und Hunderten von Kehlen entrang sich ein Triumphgeheul, das in einen primitiven Gesang überging, zu dem die Lyru das tote Monster in einem wilden Tanz umrundeten. Sie sprangen in die Luft, fuchtelten mit den Waffen und schüttelten ihre Köpfe, daß die Haare flogen.
    »Das Wüsteste, was ich je gesehen habe«, sagte der Kameramann.
    Emily hielt Daves Hand. »In einer gewissen Weise ist es schön«, sagte sie.
    Sam Buckskin ritt langsam heran. »Ich werde das Ex-Monster mal unter die Lupe nehmen, wenn sie mich durchlassen.«
    Aber als die Zeremonie beendet war, ließen die Lyru eine Wache bei dem toten Monster zurück. Rya trat atemlos und mit funkelnden Augen, von einer Spirale begleitet, Sam Buckskin entgegen. »Wir werden bald zurückkehren«, sagte sie.
    »Gute Idee. Aber ich würde mir gern erst einmal das Ungetüm ansehen. Ich weiß zwar nicht, wie ihr es angestellt habt, aber toll war’s schon.«
    »Nein«, sagte Rya. »Das ist unsere Beute. Sie geben selbst zu, daß wir es getötet haben. Sie können es nicht haben.«
    »Ich will das verfluchte Ding ja gar nicht haben«, sagte Buckskin. »Ich kann das mit der Kriegsbeute gut verstehen. Es gehört euch. Ich will’s bloß ansehen.«
    »Nein«, sagte Rya erneut. »Das ist verboten. Wir müssen es in der vorgeschriebenen Weise den Göttern opfern.«
    »Ich dachte, das hättet ihr gerade gemacht.«
    »Das war noch nicht alles.« Die Spirale erglühte und Rya blickte zum Himmel. Vier Beiboote der Lyru näherten sich.
    Buckskins Satteltelefon läutete. Erstaunt nahm er ab.
    »Hier spricht Major Eckers von Camp Rayburn. Wir konnten Sie nicht erreichen. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Offensichtlich überlagert das Monster Radiowel len. Es ist tot und die Verbindungen klappen wieder.«
    »Es gab einige Aktivitäten der Lyru in der Nähe«, sagte Eckers. »Ich dachte, das sollten Sie wissen.«
    »Danke«, sagte Buckskin. »Sie meinen die Kleinigkeit, daß etwa dreihundert von ihnen nach Süden marschierten und vier ihrer Beiboote ihnen folgten?«
    »Ja, haben Sie sie gesehen?«
    »Schon gut, Major. Sie sind hier. Wir haben

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