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Die Darwin-Kinder

Die Darwin-Kinder

Titel: Die Darwin-Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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willst du das wissen?«, fragte Ellie Gow. »Du kannst ihn von hier aus doch gar nicht riechen.«
    »Der wird bestimmt auch nicht gut riechen«, erwiderte Felice verächtlich. »Er ist einfach zu groß.«
    Ellie zuckte zusammen. Sie war bekannt dafür, sensibel auf Geräusche zu reagieren und gern unter der Bettdecke zu reden.
    »Und was hat er mit einem furzenden Kater gemein?«
    Felice lächelte nachsichtig. »Die Barthaare.«
    Stella beachtete die beiden nicht.
    »Wenn man jemand aus früher Kindheit kennt, kann er großen Einfluss auf einen haben«, fuhr Felice fort.
    »Ich hab ja nur kurz mit ihm zu tun gehabt.«
    Während die Betreuerinnen und Lehrerinnen die Köpfe zusammensteckten, um die Regeln für die Plauderstunde festzulegen, erzählte Celia den Mädchen in hastig gestotterter Doppelsprache, woher Stella und Will sich kannten. Die Regeln wechselten von Woche zu Woche. Heute standen drei Männer am Rande des Spielfelds und beobachteten die Szene durch Ferngläser.
    Vor drei Monaten hatte Stella nach einem solchen Treffen zusammen mit fünf anderen Mädchen in die Klinik fahren müssen, wo allen Blut abgenommen worden war. Eines der Mädchen, Nor Upjohn, hatte weitere Demütigungen über sich ergehen lassen müssen, wollte aber nicht darüber reden.
    Jedenfalls hatte sie hinterher wie eine verschimmelte Orange gerochen, ein Warnsignal.
    Während die Mädchen sich in Reih und Glied aufstellten –
    jeweils fünfzig bildeten einen Block – tuschelten sie miteinander, ohne dass die Aufsicht einschritt. Stella fiel auf, dass einige der Betreuerinnen – vielleicht sogar alle – ihre Duftdetektoren ausgeschaltet hatten.
    Als Will über das verdorrte Gras und den Schotter zu den Reihen der Mädchen hinüberblickte, zogen sich seine Augenbrauen zu einem schmalen Strich zusammen und er sah aus, als beiße er in einen sauren Apfel. Sein verfilztes Haar war unregelmäßig geschnitten und seine Wangen wirkten so hohl, als habe er ein paar Zähne eingebüßt. Er sah älter als die anderen aus. Und erschöpft, wie vom Leben besiegt.
    »Der ist nicht hübsch, sondern regelrecht hässlich«, sagte Felice und wandte ihre Aufmerksamkeit achselzuckend den anderen Jungen zu, die sie noch nicht kannte. Stella hatte seinerzeit die Neuankömmlinge gezählt: Es waren dreiundfünfzig mit dem Bus gekommen. Sie musste Felice Recht geben. Unabhängig von ihrer Erinnerung an den starken Will musste sie sich eingestehen, dass dieser Bursche in keiner Weise der Vorstellung von einem guten Dem-Partner entsprach.

    »Und mit dem willst du dich zusammentun?«, fragte Celia ungläubig.
    »Nein.« So enttäuscht, dass es ihr einen Stich ins Herz gab, wandte Stella den Blick ab.
    Jetzt lagen die Wälder für sie beide in weiter Ferne.
    »Was haben eine platt gewalzte Kröte und ein gerupftes Hühnchen miteinander gemein?«, blödelte Ellie nervös, als die Lehrerinnen begannen, die Reihen der Mädchen und Jungen aufeinander zu scheuchen.
    »Die nackte Haut«, erwiderte Felice.
    »Und was hat die mit einem Apfelstrunk zu tun?«, gab Ellie automatisch zurück.
    »Oh, macht euch doch kkh… größer«, unterbrach sie Celia, deren Gesicht sich in einem plötzlichen Anflug entsetzlicher Schüchternheit so verzerrt hatte, dass es einem verschrumpelten Pfirsich glich. »Macht euch größer, damit ich mich hinter euch verstecken kann.«
    Als die Reihen bis zu den steinernen Picknicktischen vorgedrungen waren, drängte die Aufsicht die Jungen, sich hinzusetzen, jeweils drei auf einer Seite, und die Sitzbank gegenüber frei zu lassen.
    »Was sollen wir nur sagen?«, fragte Ellie und hielt sich die Hände vor die Augen, als die ihnen zugeteilten Jungen näher kamen.
    »Das, was wir immer sagen«, erwiderte Stella. »Hallo und wie geht’s dir. Und dann fragen wir sie, wie sie mit ihren Demen vorankommen und was sie auf der anderen Seite des Zauns so treiben.«
    »Hänschen klein kommt jetzt fein in die Pubertät hinein«, sang Felice leise vor sich hin, »Schamhaar sprießt, Hormonstrom fließt, wenn er sich er… «
    »Halt die Klappe«, sagte Ellie, denn Miss Kantor schritt gerade die Reihen der Mädchen aus ihrem Wohnbereich ab.

    »In Ordnung, Mädchen«, sagte sie, »ihr dürft euch jetzt mit den Jungen unterhalten, dürft sie angucken, aber nicht anfassen.«
    Aber die Duftdetektoren sind ausgeschaltet, dachte Stella.
    Während die Mädchen ausschwärmten, blickte sie auf die Kameras, die auf hohe Metallstative montiert waren und langsam von

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