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Die Darwin-Kinder

Die Darwin-Kinder

Titel: Die Darwin-Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Nasenwurzel. »Oh bitte, Maurie, nur das nicht.«
    »Lassen Sie mich ausreden, Marge. Dr. Jackson hat versucht, etwas Positives zu schaffen, einen Impfstoff gegen SHEVA und andere ERVs. Es hat nicht geklappt. Wenn Dr. Rafelson, wie Dr. Morgenstern ihr unterstellt, tatsächlich nur deswegen zu Americol gekommen ist, um nachzuweisen, dass bei Unterdrückung ihrer genomischen Viren keine Babys mehr geboren werden, dann ist ihr das gelungen. Wir konnten keine Geburten verzeichnen. Unabhängig von ihren Motivationen hat sie gründlich und streng wissenschaftlich gearbeitet. Dagegen vertritt Dr. Jackson weiterhin eine Hypothese, die durch seine Arbeitsergebnisse offensichtlich widerlegt ist.«

    »Maurie, wie machen wir von hier aus weiter?«, wiederholte Cross, während sich ihre Wangen röteten.
    Herskovitz streckte die Hände hoch. »Wenn ich entscheiden dürfte, würde ich Dr. Rafelson die Leitung der Virusforschung bei Americol übertragen. Allerdings würde das nur bedeuten, ihr weitere Verwaltungsarbeiten aufzuhalsen, sodass sie weniger Zeit fürs Labor hätte. Also würde ich ihr geben, was sie braucht, um ihre Forschung eigenständig durchzuführen.
    Lassen Sie Dr. Jackson sich auf das konzentrieren, für das er am besten geeignet ist.« Er sah Jackson fröhlich an. »Die Verwaltung. Marge, Sie und ich können sicherstellen, dass er es richtig macht.« Danach blickte er vom einen zum anderen im Zimmer, wobei er sich bemühte, eine ernsthafte Miene zu bewahren.
    Die Gesichter rund um den Tisch wirkten wie versteinert.
    Jacksons Haut hatte einen Farbton angenommen, der von Elfenbein ins Bläuliche spielte. Einen Moment lang befürchtete Kaye, er werde gleich einen Herzanfall bekommen.
    Mit seinem Bleistift klopfte er so energisch auf den Tisch, als verlange er einmal Rasieren und Schneiden zum Sonderpreis.
    »Wie immer, begrüße ich die Meinungsäußerungen von Dr.
    Nilson und Dr. Herskovitz. Allerdings glaube ich nicht, dass Americol die Leitung dieses speziellen Forschungsbereiches einer Frau übertragen möchte, die möglicherweise drauf und dran ist, den Verstand zu verlieren.«
    Cross lehnte sich zurück, als habe ein kalter Luftzug sie gestreift. Morgensterns wässriger Blick blieb schließlich mit einem Ausdruck trauriger Erwartung an Jackson hängen.
    »Dr. Rafelson, gestern Abend haben Sie einige Stunden bei unserem Chefradiologen im Bilddiagnoselabor verbracht. Mir ist die Rechnung aufgefallen, als ich heute Morgen Ergebnisse aus der Radiologie abholte. Als ich fragte, was da in Rechnung gestellt worden ist, hat man mir mitgeteilt, Sie suchten nach Gott.«
    Kaye schaffte es gerade noch, ihren Bleistift festzuhalten und ihn nicht auf den Boden fallen zu lassen. Langsam legte sie ihre Hände auf die Tischplatte. »Ich hatte eine ungewöhnliche Erfahrung«, sagte sie, »und wollte herausfinden, was die Ursache sein könnte.«
    »Dem Radiologen haben Sie erzählt, Sie spürten Gott in Ihrem Kopf. Und dass Sie diese Erlebnisse schon seit geraumer Zeit hätten – seitdem der Krisenstab Ihre Tochter abgeholt hat, wieder und wieder.«
    »Ja«, sagte Kaye.
    »Sie sehen Gott?«
    »Ich habe gewisse psychische Zustände erlebt.«
    »Ach, kommen Sie schon, Dr. Nilson hat uns doch gerade einen Vortrag über Wahrheit und Ehrlichkeit gehalten. Wollen Sie Ihren HERRN auch dreimal verraten, Dr. Rafelson?«
    »Was geschehen ist, war eine private Angelegenheit und hat keinen Einfluss auf meine Arbeit. Ich finde es widerlich, dass es jemand bei einer solchen Sitzung zur Sprache bringt.«
    »Und all das ist nicht relevant? Mal abgesehen von den Ausgaben, mehr als siebentausend Dollar, für nicht genehmigte Tests?«
    Liz wirkte wie vom Donner gerührt.
    »Ich habe vor, die Rechnung zu begleichen«, sagte Kaye.
    Jackson steckte den von einer Klemme gehaltenen Satz von Rechnungen hoch und fuchtelte damit herum. »Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass Sie diese Rechnungen abgeholt hätten.«
    Cross’ gelassener Gesichtsausdruck wich Ärger und Empörung, allerdings konnte Kaye nicht sagen, wem das galt.
    »Ist das wahr?«

    »Es ist ein individueller Gemütszustand«, stammelte Kaye,
    »der für die Forschung von Interesse ist. Fast die Hälfte aller…«
    »Wo werden Sie Gott als Nächstes finden, Kaye?«, fragte Jackson. »In Ihren schlauen Viren, die sich wie göttlicher Sand im Getriebe ausbreiten, Gesetzen gehorchen, die nur Sie verstehen, und all das erklären können, das Ihnen selbst unverständlich ist? Wenn Gott mein

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