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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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aufzustehen und ihr die Tasse abzunehmen, winkte sie ab.
    »Schon okay. Ist nicht schlimm. Ich dachte nur, es wäre Tee.«
    Er setzte sich wieder, lehnte sich zurück und beobachtete sie eine ganze Weile. Als Sarah die Hälfte der Tasse geleert hatte, fiel ihr etwas ein.
    »Übrigens wollte ich mich für die gestrige Verspätung entschuldigen. Ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, als du weg warst.«
    Sie wurde allmählich müde und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ist schon okay. Ich hatte ohnehin viel zu tun.«
    Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das nicht stimmte.
    »Wenn du möchtest, kannst du meine Nummer haben. Dann kannst du mir das nächste Mal Bescheid geben«, schlug er vor.
    »Das nächste Mal?«, fragte sie überrascht.
    Er lachte. »Es sei denn, du möchtest dich nicht mehr mit mir treffen.«
    Sie sah ihn vorwurfsvoll an.
    »Mach dich nicht lächerlich. Ich möchte mich immer mit dir treffen.«
    Hatte sie das gerade laut gesagt? Jakes überraschtem Gesichtsausdruck nach zu schließen, ja. Sie stellte die Tasse ab und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. Sie konnte von dem bisschen Alkohol unmöglich schon so betrunken sein. Doch ihr Körper schien von innen heraus zu verglühen. Wie viel Schuss hatte er noch einmal hineingetan?
    »Alles okay?«, fragte Jake, als sie mit der Hand nach Sauerstoff fächerte.
    »Mir ist so verdammt heiß«, flüsterte sie und hatte plötzlich das Gefühl, zu ersticken.
    »Soll ich den Kamin ausmachen?«, fragte er. Was für eine Frage!
    »Ja, bitte.«
    Sie riss sich die Strickjacke vom Körper und registrierte mit wachsender Panik, dass ihr die Knie schlotterten. Das war gar nicht gut. So fühlte sie sich nur, wenn sie kurz vor der Ohnmacht stand. Was war nur mit ihr los? Am Glühwein konnte es jedenfalls nicht liegen. Sie stolperte aus dem Wohnzimmer, riss die Wohnungstür auf und trat auf die Terrasse. Es regnete immer noch in Strömen und kühle Luft strich über ihre Haut. Besser erging es ihr dadurch aber nicht.
    »Sarah«, erklang Jakes Stimme aus der Hütte. Sie drehte sich um und klammerte sich dabei am Geländer fest. Sie beobachtete, wie er den Flur entlangspaziert kam und ein letztes Mal an seiner Tasse nippte. Dann stellte er das Gefäß auf eine Kommode und kam gemächlich auf sie zu. Als er in der Türschwelle stehen blieb, sah er sie schon beinahe gierig an.
    »Willst du nicht wieder hereinkommen?«
    »Nein, ich …« Ihr Blickfeld färbte sich schwarz und sie spürte, wie ihre Knie nachgaben. Sie rutschte das Geländer hinunter und glaubte noch so etwas wie »Schon besser« zu hören, war sich aber nicht sicher. Sie fiel in völlige Dunkelheit.

Kapitel 5
    D ie nächste Woche verlief super und Sarah und Jake verstanden sich immer besser. Sie gingen schwimmen, wann immer es sich anbot, streiften in den Wäldern umher, nutzten die Hotelanlage und ritten mit den Pferden aus. Nach einigen Tagen intensivem Training war Sarah schon so weit, dass sie allein reiten konnte. Jake zeigte ihr sogar, wie man ohne Sattel ritt, aber bei dieser Angelegenheit stellte sie sich weniger talentiert an. Für Sarah war schnell klar, dass Jake ihr absoluter Traummann war. Er hatte nicht nur ein perfektes Aussehen, sondern eine aufmerksame, höfliche und liebenswerte Art. Er entwickelte sich allmählich zu einer Droge – ihrer ganz persönlichen Droge. Wann immer er arbeiten war und sie sich allein im Hotel beschäftigen musste, vermisste sie ihn schrecklich. Dann schmeckte das Essen fad und sie überkam eine Lustlosigkeit, die erst endete, wenn sie wieder bei ihm war. Sie merkte selbst, dass ihr Verhalten nicht normal war, doch konnte sie nichts an ihren Gefühlen ändern. Es war, als hätte er sie verhext und mit jedem Tag fühlte sie sich stärker zu ihm hingezogen. Das ging schon so weit, dass sie inständig hoffte, die Gäste mögen die Insel gar nicht mehr erreichen, damit sie ihren gesamten Urlaub mit ihm allein verbringen konnte. Sie begann immer häufiger von leidenschaftlichen Romanzen mit ihm zu träumen und ab und an flackerten verschwommene Bild- oder Wortfetzen in ihrem Kopf auf, an die sie sich aber nicht im Geringsten erinnern konnte. Wie beim Vorfall auf Jakes Terrasse. Er hatte sie noch am selben Abend ins Hotel gebracht, doch manchmal war ihr, als wäre an jenem Abend sehr viel mehr geschehen, als sie in Erinnerung hatte. Es gab einige weitere sonderbare Ereignisse in der Woche, doch gerieten die

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