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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Chance.

2. Kapitel
    Der schwarze Riese
    Sheila und Mario waren nochmals in Alissas Schlafzimmer zurückgekehrt, um dort nach weiteren Hinweisen zu suchen. Wenn sie nur wüssten, wo Marios Mutter Zaidon treffen wollte! Aber nicht die geringste Spur – ihre Enttäuschung war groß.
    Mario hatte alle Schubladen durchwühlt. »Nichts!« Er schob das letzte Fach so heftig zu, dass es krachte.
    Das Haar fiel ihm in die Stirn, als er sich umdrehte. Er ließ sich neben Sheila aufs Bett plumpsen und starrte vor sich hin.
    »Ob es einen Sinn hat, auf der Delfinstation nachzufragen?«, murmelte er nach einiger Zeit.
    Sheila horchte auf, sie hatte schon von der Delfinstation gehört. Sie erinnerte sich, dass sie vor ein paar Tagen noch mit ihrer Mutter darüber geredet hatte, ob sie diese Beobachtungsstation besichtigen sollten.
    »Warum nicht?«, sagte Sheila jetzt. »Besser, als hier nur herumzusitzen! Vielleicht ist ihnen dort ja ein neuer Delfin aufgefallen.«
    Mario überlegte. »Wir schwimmen hin und tun so, als wären wir ganz normale Besucher«, sagte er dann. »Ich werde nach einem Delfinweibchen fragen, das auf der linken Seite eine Narbe hat.«
    »Eine Narbe?«
    »Meine Mutter hatte vor einigen Jahren eine Magenoperation«, erklärte Mario. »Die Narbe hat sie auch als Delfin.«
    Sheila dachte nach. Die Leute auf der Delfinstation beobachteten die Tiere und versuchten, sie anhand von bestimmten Merkmalenauseinanderzuhalten. Sie notierten, welche Delfine zusammengehörten und eine sogenannte »Schule« bildeten, wann Junge zur Welt kamen und welche Routen sie im Meer benutzen.
    Manchmal wurden die Stimmen der einzelnen Tiere aufgenommen, damit man sie identifizieren konnte. Kürzlich hatten Forscher sogar herausgefunden, dass jeder Delfin einen eigenen Namen hatte, der aus einem ganz individuellen Pfeifton bestand. So eine Delfinstation war bestimmt hochinteressant.
    »Los, komm!«, drängte Mario und zog Sheila hoch.
    Sie verließen das Haus, rannten zum Strand und ins Wasser. Sheila warf einen letzten Blick zum Ufer zurück. Doch es war noch sehr früh am Morgen und der Strand menschenleer.
    Delfin, Delfin, Bruder mein,
    so wie du möcht ich gern sein!
    Dein Zuhaus’ sind Meer und Wind.
    Ach, wär ich doch ein Wasserkind!
    Wieder dehnte und streckte sich Sheilas Körper. Fasziniert schaute sie an sich hinab. Die Arme schrumpften zu Brustflossen, und die Beine verschmolzen zu einem kräftigen Delfinschwanz. Es tat überhaupt nicht mehr weh. Wie schnell sie sich daran gewöhnt hatte, Delfingestalt anzunehmen!
    Sheila genoss ihre neuen Kräfte. Wie Pfeile schossen sie und Mario im Wasser vorwärts.
    Ein paar Fischerboote kehrten mit ihrem Fang zurück. Die Männer schenkten den Delfinen kaum Aufmerksamkeit, sie waren damit beschäftigt, die schweren Netze zu entleeren. Nur einer stand auf und rief ihnen ein paar Worte zu.
    »Pass auf die Netze auf«, warnte Mario Sheila.
    Sie schwammen einen großen Bogen, bis sie das freie Meer erreichten.
    Die Delfinstation bestand aus mehreren kleinen Gebäuden, einer Aussichtsplattform für Touristen und einem Anlegesteg für Boote. Als Sheila und Mario ankamen, war dort nur ein einziges Motorboot festgemacht.
    Sie suchten sich eine geschützte Stelle, um an Land zu gehen.
    »Hoffentlich hat uns keiner beobachtet«, sagte Sheila, während sie ihre nassen Haare schüttelte.
    Sie schlugen den schmalen Pfad ein, der zu den Gebäuden führte. Die Häuser duckten sich hinter die Felsen, als wollten sie sich verstecken. Von Nahem sah die Station etwas behelfsmäßig aus und wirkte verlassen. Die Holzfassade hätte dringend einen neuen Anstrich nötig gehabt.
    Nicht gerade eine Touristenattraktion, dachte Sheila.
    Der Pfad führte zu einem Hintereingang, die Glastür war nur angelehnt.
    Mario und Sheila wechselten einen Blick.
    »Reingehen?«, fragte Sheila.
    Mario nickte und drückte die Tür auf.
    Der Fliegenvorhang klapperte leise. Sie gelangten in eine winzige Küche. Eine Fliege surrte um eine Obstschale.
    »Hier sind wir bestimmt nicht richtig«, murmelte Sheila. »Das war kein Eingang für Besucher.«
    Sie gingen trotzdem weiter und kamen auf einen Gang. Die Tür zu einem Büro stand offen. Dort saß ein junger, braun gebrannter Mann vor einem Computer, auf dem Bildschirm rasten lautlos Autos nebeneinanderher.
    Mario räusperte sich. »Entschuldigung …«
    Mit einem schnellen Mausklick ließ der junge Mann das Computerspiel verschwinden. Dann drehte er sich um.
    »Hallo.« Er

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