Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
diesen Worten ein Schauder über den Rücken.
    »Wenn wir den Stein finden, werden Sie meine Mutter dann auch bestimmt freilassen?«, fragte er zweifelnd.
    »Wenn eure Mission erfolgreich ist, dann kommt sie frei«, bestätigte Zaidon. »Solange ihr auf der Suche seid, wird sie im Sarg bleiben und mir ihre Lebenszeit spenden. Ich würde euch raten, euch zu beeilen. Eine Woche im Sarg kostet Alissa zehn Jahre ihres Lebens.«
    Zehn Jahre! Diese Nachricht traf Mario wie ein Schlag. Das bedeutete, dass seine Mutter in einer Woche 46 Jahre alt sein würde, in zwei Wochen 56, in drei 66 … Er war wie gelähmt. Selbst wenn sie sich beeilten, würde Alissa eine alte Frau sein, wenn sie zurückkehrten!
    »Forty kommt«, verkündete der Groll mit seiner knarrenden Stimme. »Reinlassen?«
    Zaidon nickte. »Ja, mach auf!«

5. Kapitel
    Der Auftrag
    Nachdem er im Innern des Wals gelandet war, spürte Fortunatus wieder die Schwerkraft. Die Sauerstoffflasche drückte schwer auf seinen Rücken. Als sich das Wasser zurückgezogen hatte und er aufgestanden war, schob er die Maske nach oben und nahm das Mundstück aus dem Mund. Die Luft im Innern des Wals war zwar stickig, aber man konnte ohne Sauerstoffflasche atmen.
    Schwerfällig ging Fortunatus durch den Bauch des Wals. Die Kunststoffflossen an seinen Füßen behinderten ihn. Am liebsten hätte er sie abgeschnallt, aber das lohnte sich nicht. Er würde nicht lange bleiben, sondern nur die Meereswandler abholen und sie in ihre Aufgabe einweisen, wie er es schon so oft gemacht hatte. Wie viele es insgesamt gewesen waren, wusste er nicht, denn irgendwann hatte er aufgehört zu zählen. Und irgendwann hatte er auch das Mitleid mit ihnen verloren. Alles war inzwischen zur Routine geworden. Fortunatus konnte sich keine Gefühle erlauben. Selbst wenn die Sucher die gefährliche Reise überlebten, kehrten sie niemals in ihr früheres Leben zurück.
    Aber diesmal erschrak Fortunatus doch. Vor Zaidons Thron standen zwei Kinder!
    Der Junge und das Mädchen waren höchstens zwölf oder dreizehn Jahre alt. Es bedeutete den sicheren Tod, sie auf die Suche zu schicken.
    »Sie haben mich rufen lassen, großer Zaidon«, sagte Fortunatus und neigte leicht den Kopf.
    »Zwei neue Sucher.« Zaidon deutete auf die beiden. »Nehmen Sie sie mit und sagen Sie ihnen, was zu tun ist.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein!«, protestierte Fortunatus. »Das sind doch noch Kinder!«
    »Ich weiß«, erwiderte der Lord der Tiefe. »Meine Augen sind zwar trüb, aber blind bin ich deswegen nicht. Die Kinder sind freiwillig in meinen Palast gekommen.«
    »Von wegen freiwillig«, stieß der Junge zwischen den Zähnen hervor. »Sie haben meine Mutter in der Gewalt! Und unser Boot haben Sie auch zum Kentern gebracht!«
    Diese Entschlossenheit gefiel Fortunatus. Doch was sollte es. Zaidon hatte praktisch schon das Todesurteil über den Jungen gefällt. Noch nie hatte der Lord einen Meereswandler von der Suche zurückgezogen.
    »Sie sind dreizehn«, sagte Zaidon und kicherte. »Gar nicht mehr so klein. Aber ich gestehe, ich bin an Kinder nicht mehr gewöhnt.«
    Dann lassen Sie sie doch frei, wollte Fortunatus gerade erwidern. Da fing es in seinem Kopf an zu rauschen.
    Nicht mehr so klein. Dreizehn.
    Er erinnerte sich an die Prophezeiung. Plötzlich war ihm klar, was die erste Strophe bedeutete.
    Zwei sollen es sein,
    eins von jedem Geschlecht,
    neun ist zu klein,
    aber dreizehn ist recht.
    Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. In der Prophezeiung war von zwei Kindern die Rede, einem Mädchen und einem Jungen!
    Konnte es sein, dass alle früheren Sucher erfolglos geblieben waren, weil sie erwachsen waren? Mussten Kinder suchen? Diese Kinder?
    Vor Aufregung kribbelte es Fortunatus plötzlich am ganzen Körper. Jetzt durfte er sich nur nichts anmerken lassen.
    »Ich bringe euch auf mein Schiff«, sagte er zu dem Jungen und dem Mädchen. »Dort zeige ich euch, was ihr tun müsst.«
    Der Schock über Zaidons Worte saß Sheila noch immer in den Gliedern. Er schien ihr wie ein Vampir, der seine Opfer aussaugte, seine Kraft aus ihrem Leid zog. Dieser Ort war wie ein Albtraum, und sie war froh, als sie dem Taucher zum Ausgang folgten.
    »Am besten werdet ihr zu Delfinen«, sagte der Taucher zu ihnen, als sie zum Schleusentor kamen. »Ihr habt keine Taucherausrüstung, und mein Schiff ankert ein Stück entfernt.«
    Es quietschte. Der Groll hatte einen Hebel umgelegt. Das Schleusentor vor ihnen öffnete sich, und sie gingen

Weitere Kostenlose Bücher