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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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gar nicht fit fühlte. Aber sie wollte nicht länger hierbleiben, auf keinen Fall. Der Schweiß brach ihr aus. Sie biss die Zähne zusammen. Mario sollte nichts merken.
    »Wie viele Tage war ich weg?«, fragte sie besorgt.
    »Vier«, antwortete Mario.
    Vier! Das war länger, als Sheila gedacht hatte.
    »Es tut mir leid für deine Mutter«, sagte sie zerknirscht.
    »Dafür kannst du doch nichts«, entgegnete Mario. »Hauptsache, du lebst. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren!«
    »Wo ist Spy?«, fragte Sheila.
    »Schwimmt vor der Küste hin und her und schlägt sich wahrscheinlich den Bauch mit Krill voll.« Mario griff nach dem Amulett auf der Truhe und legte es Sheila um den Hals. »Das darfst du nicht vergessen.«
    Mario stützte Sheila, als sie die Hütte verließen. Sheila hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich einfach so davonstahlen. Sie hätte sich gerne von der Schamanin verabschiedet und sich für die Pflege bedankt. Aber wer weiß, vielleicht hätte die Medizinfrau sie nicht weggelassen, weil sie noch nicht ganz gesund war. Das wollte Sheila lieber nicht riskieren. Sie durften nicht noch mehr Zeit verlieren …
    »Bis zum Strand ist es nicht weit«, sagte Mario aufmunternd.
    Sheila kam es trotzdem sehr weit vor. Jeder Schritt kostete sie viel Kraft, und sie hatte den Eindruck, dass sie sich nur im Schneckentempo vorwärtsbewegten.
    »Aber jetzt erzähl!«, forderte sie Mario auf. »Wie hast du mich gefunden?«
    Mario berichtete, dass Spy die Signale des Amuletts empfangen hatte.
    »Mit dieser Fähigkeit kann er uns jederzeit orten«, sagte er. »In deinem Fall war das sehr nützlich, denn sonst hätte ich dich nie gefunden. Wir wussten, dass du hier auf der Insel sein musst. Ich hab überall nach dir gesucht, bis ich dich hier in dieser Hütte entdeckt habe.«
    Kurze Zeit später hörte Sheila das Rauschen des Meeres.
    Sie hatten endlich den Strand erreicht.

4. Kapitel
    Hundertkraft
    Im Meer ging es Sheila sofort besser. Sie hatte den Eindruck, dass die Wellen sie umarmten. Es war wunderbar, sich wieder schwerelos zu fühlen. Ihre Flosse schmerzte kaum noch.
    Spy freute sich, Sheila wiederzusehen. Er war völlig aus dem Häuschen, schwamm die ganze Zeit um sie herum und fragte ständig, ob sie sich auch wirklich wohlfühle.
    »Was ist denn mit dir los, Spy?«, wollte Sheila wissen, die sich seine plötzliche Anhänglichkeit nicht erklären konnte. Sie lachte. »Hast du dich in mich verliebt oder was?«
    »Verliebt? Ich?« Spy stieß überrascht ein paar Luftbläschen aus. »Wie kommst du denn darauf? Mein Meister hat gesagt, ich soll gut auf dich aufpassen. Wir brauchen euch beide, ihr seid nämlich Teil einer Prophezeiung …«
    »Eine Prophezeiung?«, wiederholte Sheila.
    »So genau weiß ich es auch nicht«, sagte Spy. »Mein Meister ist jedenfalls davon überzeugt, dass nur ihr die Aufgabe lösen könnt. Das steht irgendwo geschrieben.«
    »Dann sind wir ja ziemlich wichtig«, sagte Mario amüsiert und zwinkerte Sheila zu. Er glaubte Spy kein Wort.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte er stattdessen wissen.
    »Mein Meister meint, wir sollten die Suche im Atlantik fortsetzen«, erklärte Spy. »Wir müssen nach Westen schwimmen, durch die Straße von Gibraltar. Sobald wir im Atlantik sind, sollen wir versuchen, den Kanarenstrom zu benutzen.«
    »Das sind ja Riesenentfernungen«, sagte Sheila und dachte anden Globus, der zu Hause in ihrem Zimmer stand. »Wir werden wochenlang unterwegs sein.«
    Auch Mario schien alles andere als begeistert zu sein. »Zaidon ist ein gemeiner Betrüger! Bis wir zurück sind, hat er meine Mutter längst umgebracht.«
    Spy verstand Marios Aufregung nicht. »Aber es gibt doch Magie«, blubberte er. »Ihr müsst nur eure Amulette einsetzen, damit die Strömung euch schneller vorwärtsbringt.«
    »Ich spüre keine Strömung«, entgegnete Mario. »Und die großen Strömungen, die uns Fortunatus gezeigt hat, waren auch woanders. Nicht hier im Mittelmeer.«
    Sheila dagegen wusste, dass es fast überall Strömungen gab. Sie hingen mit dem Salzgehalt des Wassers, seiner Temperatur und den Gezeiten zusammen. Erfahrene Seefahrer nutzten dieses Wissen, um schneller voranzukommen.
    »Funktioniert die Magie denn bei jeder Strömung?«, fragte sie Spy.
    »Ich glaube schon«, antwortete er.
    Sheila versuchte sich zu erinnern. Das Mittelmeer war ein relativ ruhiges Gewässer. Es war warm, und viel Wasser verdunstete. Vom Atlantik im Westen strömte kühleres Meerwasser

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