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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Aufregung nicht daran gedacht hatte.
    »Es tut mir leid, Meister!« Seine Stimme klang zerknirscht.
    Fortunatus unterdrückte einen Fluch. Sonderlich schlau war Spy wirklich nicht! Die Amulette waren magische Peilsender und gaben Signale ab, die Spy selbst über weite Entfernungen hinweg spüren konnte. Vorausgesetzt, er schaltete auf Empfang um – was er diesmal offenbar vollkommen vergessen hatte!
    »Dann hol es nach«, befahl Fortunatus. »Und gib mir sofort Bescheid, sobald du ein Signal wahrnimmst.«
    »Selbstverständlich, Meister«, antwortete Spy.
    »Und?« Mario schwamm hinter Spy her. »Hast du das Signal? Kannst du die Richtung bestimmen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte der Fisch.
    »Bekommt man von dir auch mal eine klare Antwort?«, fuhr Mario ihn an. »Vorhin hast du behauptet, dass du Sheilas Amulett ganz deutlich spüren kannst. Und jetzt bist du dir auf einmal nicht mehr sicher. Willst du mich auf den Arm nehmen, oder was?«
    »Ich kann mich nicht richtig konzentrieren«, gestand Spy. »Außerdem stört mich der Stein in meinem Bauch. Ich weiß nicht, ob ich Blähungen habe oder ob es das Signal ist.«
    Mario stöhnte.
    Als Spy vorhin verkündet hatte, er empfinge Signale, hatte sich Mario sofort große Hoffnungen gemacht. Dann hatte der Fisch aber gesagt, dass das Amulett genauso gut irgendwo am Meeresgrund liegen und von dort aus seine Signale aussenden konnte. Es gab keine Garantie, dass Sheila noch lebte.
    Mario hielt es vor Ungeduld kaum mehr aus. Am liebsten hätte er Spy gerüttelt und geschüttelt, damit sich der Fisch mehr anstrengte. Es machte Mario wahnsinnig, wie Spy im Kreis herumschwamm und nicht wusste, ob er etwas spürte oder nicht. Das war jetzt mindestens die zwanzigste Runde. Spy hatte die Linsenaugen halb geschlossen und schien in eine Art Trance gefallen zu sein. Oder war er am Ende eingeschlafen?
    »Achtung, Haie!«, sagte Mario.
    Schlagartig war Spy hellwach. »Wo? Wie viele?« Sein Leib bekam dunkelrote Hektikflecken, und er verschwand blitzschnell in einer Felsspalte.
    »Du kannst wieder rauskommen«, sagte Mario nach wenigen Sekunden. »Ich hab mich getäuscht.«
    Zögernd verließ Spy sein Versteck und schielte dabei misstrauisch nach oben, bis er sich selbst überzeugt hatte, dass kein Hai in der Nähe war.
    »Das hast du absichtlich gemacht«, sagte er dann vorwurfsvoll.
    Mario gab keine Antwort.
    »Das finde ich überhaupt nicht witzig«, meckerte Spy.
    »Und ich finde es nicht witzig, dass du schläfst, anstatt das Amulett anzupeilen«, sagte Mario.
    »Ich habe nicht geschlafen«, verteidigte sich Spy.
    »Und warum sind dir dann die Augen zugefallen?«, fragte Mario. »Oder heißt es bei dir anders? Warst wohl auf Stand-by , wie?«
    Es sah so aus, als wollte Spy wütend etwas erwidern. Doch dann veränderte sich seine Miene, er blähte aufgeregt die Backen auf.
    »Jetzt«, stieß er aus. »Da war es wieder – das Signal. Und diesmal weiß ich auch, aus welcher Richtung es kommt!«

3. Kapitel
    Die Schamanin
    Sheila hatte das Gefühl, auf einer federleichten Wolke zu schweben. Dann kehrte die Schwerkraft zurück.
    Sie spürte den Sand unter sich. Der Wind blies ihr über den Rücken. Die Sonne wärmte auf ihrer Haut.
    Sie wandte den Kopf und sah die klaffende Wunde in ihrer Schulter.
    Roter Nebel verschleierte ihre Sicht.
    Jemand hob sie auf und trug sie vom Strand weg.
    Als Sheila zu sich kam, lag sie in einer dunklen Hütte. Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Ihr war heiß und kalt zugleich, und ihr rechter Arm pochte vor Schmerzen so stark, als würden glühende Kohlen darauf liegen.
    Eine Frau trat an ihr Lager. Sheila konnte sie nur undeutlich erkennen, denn ihr Blick war vom Fieber getrübt. Sie sah das graue zottelige Haar und die große gekrümmte Nase, als sich die Alte über sie beugte. Aus ihren Kleidern stieg der stechende Geruch nach Kräutern auf.
    »Wo bin ich?«, fragte Sheila matt.
    Die Frau murmelte etwas, das Sheila nicht verstand. Sie hielt ihr eine Schale mit einer Flüssigkeit an die Lippen. Sheila nippte und zuckte zurück. Es schmeckte gallenbitter.
    Doch die Alte drang darauf, dass Sheila die Schale austrank. Dann wechselte sie den Verband an Sheilas Arm und bestrich die Wunde mit einer schmerzlindernden Salbe.
    Sheila blickte sich in der Hütte um. Alles war ihr fremd.
    Nachdem die alte Frau die Wunde frisch verbunden hatte, wischte sie Sheila mit einem Schwamm über das Gesicht und kühlte ihre fiebrige Stirn. Es

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