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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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nach. Also musste es eine Strömung nach Osten geben. Aber zu fast jeder Strömung gab es eine Gegenströmung. Das hing mit der Erdrotation zusammen, die dafür sorgte, dass Strömungen kreisförmig verliefen. Sie mussten also versuchen, die Strömung zu erwischen, die nach Westen führte …
    »Kommt«, sagte sie und schwamm los, in der Hoffnung, bald einen der »Fahrstühle« zu entdecken, von denen Fortunatus gesprochen hatte.
    »Und wie geht das dann mit der Magie?«, wollte Mario von Spy wissen, während die beiden Sheila folgten.
    »Ach, ihr müsst nur die Hundertkraft in euren Amuletten aktivieren«, sagte Spy, so als gäbe es nichts Einfacheres. »Dann kommt ihr nicht nur hundertfach schneller vorwärts, sondern ihr könnt auch hundertfachen Druck aushalten und hundertmal länger unter Wasser bleiben als normal. Diese Kraft lässt euch auch eisige Temperaturen oder extreme Hitze ertragen. Ich wünschte, ich hätte auch so ein Amulett, aber mein Meister hat gesagt, dass ich von eurer Kraft profitieren kann. Ich muss mich dazu an einem von euch festklammern.«
    »Na toll«, sagte Mario so leise zu Sheila, dass Spy ihn nicht hören konnte. »Das fehlt gerade noch. Ich finde auch so schon, dass er eine ausgesprochene Klette ist.«
    Aber Sheila hörte ihm gar nicht richtig zu. Sie hielt inne, um auf Spy zu warten. »Das klingt ja interessant. Und wie aktiviert man diese Hundertkraft ?«
    »Mit einem Zauberspruch.«
    »Und wie geht der?«
    »Den darf ich euch leider nicht sagen«, antwortete Spy, und es war ihm anzumerken, dass er seine Macht genoss. »Anweisung von meinem Meister. Ich habe sogar den großen Kiemen-Eid ablegen müssen. Ihr habt die Amulette, aber ihr braucht mich, um damit zu zaubern.«
    Mist, dachte Sheila. Es passte ihr nicht, dass sie so abhängig von Spy waren.
    Spy konzentrierte sich unterdessen auf die Zauberformel. Er bewegte sein Maul und versuchte, die Worte möglichst lautlos auszusprechen. Trotzdem war ständig ein Blubbern und Zischeln zuhören. Sheila bemühte sich, so viel wie möglich davon aufzuschnappen.
    »… … … Sieben Meeren …
    … … … Anderswelt.
    … Amulett … Urgestein,
    … ungestüm … …
    verleih … … Hundertkraft,
    … … große Dinge schafft!«
    Während Sheila sich jedes Wort genau einprägte, spürte sie, wie das Amulett auf ihrer Brust zu pulsieren begann. Es war, als würde sie lauter leichte elektrische Schläge bekommen – ein unangenehmes Gefühl. Aber mit jedem Zucken des Amuletts schien eine wunderbare Kraft in ihren Körper zu fließen. Ihre verletzte Flosse, die sie beim Schwimmen unwillkürlich geschont hatte, fühlte sich plötzlich kräftig und gesund an. Eben noch hatte Sheila geglaubt, gleich zur Wasseroberfläche schwimmen zu müssen, um Atem zu holen, aber dieses Bedürfnis war jetzt ebenfalls völlig verschwunden. Mit der Hundertkraft würden sie und Mario es stundenlang unter Wasser aushalten können!
    »Unglaublich!«, sagte Mario und bewegte prüfend seine Schwanzflosse. Im nächsten Moment war Spy über ihm und biss sich an Marios Rückenflosse fest.
    »Ich wünschte, mein Meister würde mir auch ein Amulett geben, dann bräuchte ich mich nicht an euch festzuhalten«, nuschelte er. »Jetzt seht zu, dass ihr eine Strömung findet. Auf geht’s!«
    Nach einigem Herumsuchen fanden sie tatsächlich eine Strömung, die nach Westen in Richtung Atlantik führte. Fast hätten sie die Strömung gar nicht bemerkt. Mehr zufällig war Sheila aufgefallen, dass sie sich sachte von der Stelle bewegte, ohne etwas dazu zu tun. Sie stand ganz reglos im Wasser, und trotzdem zog unter ihr die Seegraswiese dahin, und Steine waren plötzlich an einem anderen Ort.
    Sie hatten eine sehr langsame Strömung erwischt; ihre Fließgeschwindigkeit betrug nur ungefähr zwei Knoten. Unter normalen Umständen hätte die schwache Strömung sie etwas mehr als dreieinhalb Kilometer pro Stunde vorangebracht, aber nun setzte die Hundertkraft ein und beschleunigte ihr Tempo – genau, wie Fortunatus und Spy es vorausgesagt hatten.
    Mario war einmal mit seiner Mutter im ICE im vordersten Wagen mitgefahren und hatte über den Kopf des Fahrers auf die Gleise sehen können. Ihm war fast schwindelig geworden, als der Zug mit hoher Geschwindigkeit dahinbrauste – und ein ganz ähnliches Gefühl hatte er jetzt.
    Unter ihm flog der Meeresboden vorbei, die Felsen, Korallenriffe … so schnell, dass er keine Einzelheiten wahrnehmen konnte. Auch das Sonar

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