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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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die erbarmungslose Strömung und wurde mitgezogen.
    Mario und Sheila bemühten sich, einander nicht zu verlieren. Sonst waren die Delfine kunstvolle Springer und perfekte Wellenreiter, aber die Wucht des Hurrikans war so stark und die Wellen waren so hoch, dass Mario und Sheila den Naturgewalten hilflos ausgeliefert waren. Der Sturm schuf turmhohe Wellen, Ungetüme aus Wasser, angetrieben vom Wind, der mit unglaublicher Zerstörungswut über das Meer hinwegfegte. Wellenberge und Wellentäler von gigantischen Ausmaßen entstanden. Es war die gruseligste Achterbahnfahrt, die Sheila je erlebt hatte – und ihr einziger Wunsch war, diese Naturkatastrophe lebend zu überstehen. Sie konnten nur hoffen, nicht gegen ein Riff oder einen Felsen geschleudert zu werden.
    Alles schien ein einziger Todesstrudel zu sein, der mit ihnen machte, was er wollte. Waren sie eben noch tief unten am Meeresgrund gewesen, so wurden sie im nächsten Moment nach oben geschleudert und tanzten wie ein Blatt auf der Spitze einer gewaltigen Welle, während sich vor ihnen ein riesiger Abgrund aus Wasser auftat. Über ihnen tobten die Elemente, grelle Blitze zuckten am schwarzgrauen Himmel.
    »Halt durch«, rief Mario Sheila zu, sobald die Wellen sie in Sichtweite wirbelten. »Wir schaffen es!«
    Es war tröstlich, seine Stimme zu hören, doch die nächste Welle trennte sie schon wieder, und die Höllenfahrt ging weiter.
    Vergingen Minuten oder Stunden? Spielte die Zeit überhaupt eine Rolle bei diesem Kampf, den sich Wasser und Wind lieferten?
    Irgendwann merkte Sheila, dass das Schlimmste vorbei war – das Wasser wurde etwas ruhiger, das zornige Meerungeheuer hatte sich ausgetobt, die Wogen glätteten sich nach und nach und wurden sanfter, friedlicher. Auch der Himmel verlor seine drohende schwarzdunkle Färbung und wurde allmählich heller. Der Hurrikan war weitergezogen, die Wolken rissen auf, und die Sonne kam hervor. Sheila tauchte auf, völlig erschöpft, aber heilfroh, dass sie den Sturm überlebt hatte.
    Treibgut schwamm auf dem Meer, Pflanzen und tote Tiere, die der Sturm aus der Tiefe emporgeholt hatte, aber auch Plastikflaschen, Stücke von Fischernetzen und widerlich stinkende Ölklumpen.
    Sheila hielt Ausschau nach Mario und war überglücklich, als sie ihn hundert Meter entfernt entdeckte. Eilig schwamm sie auf ihn zu.
    »Bist du okay? O Mario, ich bin so froh, dass du da bist! Es war schrecklich!«
    Mario war unverletzt. Auch er war erleichtert, Sheila zu sehen.
    »Wie gut, dass dir nichts passiert ist. – Aber wo steckt Spy?«
    Sie schauten sich um und tauchten ein Stück, aber sie konnten den Fisch nirgendwo entdecken. Sheila glaubte, dass er zu Beginn des Sturms noch bei ihnen gewesen war.
    »Ich habe keine Ahnung, wann wir ihn verloren haben. Es ging alles so schnell!«
    Sie suchten die Gegend ab und riefen dabei immer wieder laut nach Spy. Doch alle Anstrengungen waren vergebens. Der Fisch war nirgends zu sehen.
    »Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen«, sagte Sheila. Sie stellte sich vor, wie Spy irgendwo reglos auf dem Meeresgrund lag. Ihre Brust zog sich zusammen. »Wenn er sich verletzt hat …«
    »Er hat den Heilstein«, wandte Mario ein.
    »Stimmt«, sagte Sheila. »Aber ob er auch daran denkt, dass er ihn benutzen kann?« Niedergeschlagen ließ sie den Kopf sinken. Mario stupste sie an.
    »Jetzt sei mal nicht so traurig«, versuchte er sie aufzumuntern. »So schnell dürfen wir unseren Freund nicht aufgeben. Vielleicht ist Spy ja auch nur woanders hingetrieben worden. Dann wird er uns bestimmt finden. Schließlich kann er unsere Amulette orten. Möglicherweise dauert es eine Weile, aber ich bin sicher, irgendwann taucht unser Sackfisch wieder auf, und zwar quietschvergnügt. Und was glaubst du, wie er uns dann wieder die Ohren vollquatschen wird.«
    Es gelang Mario tatsächlich, Sheila etwas Mut zu machen. Siekonnten nichts tun, als ihre Suche fortzusetzen und zu hoffen, dass Spy sie fand.
    Ruhig schwammen sie nebeneinanderher. Das Treibgut und die Kadaver hatten sich viele Kilometer weit auf dem Meer ausgebreitet. Seevögel stießen aus der Luft herab und versuchten, etwas Fressbares zu finden.
    Da meldeten sich plötzlich wieder die Amulette.
    »Scheint so, als hätte uns der Sturm an die richtige Stelle gebracht«, sagte Mario, der genauso überrascht war wie Sheila. »War das Zufall oder Schicksal?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Sheila. Sie dachte an die Prophezeiung, und das machte ihr Hoffnung. Wenn es ihnen

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