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Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Delfine von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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mitfühlend. »Wie habt ihr dann überhaupt etwas gesehen?«
    »Mein Meister hatte natürlich immer starke Taucherlampen dabei, er war ja super ausgerüstet«, berichtete Spy. »Wir fanden auch eine Menge Zeug – Teller, Krüge und so, aber das meiste warzerbrochen oder stark beschädigt. Doch eines Nachts fand mein Meister etwas Besonderes: einen Gürtel aus purem Gold.«
    Spy machte eine kurze Pause. Sheila und Mario warteten gespannt darauf, dass er weiterredete.
    »Von Schmuck verstehe ich nicht viel, ich bin ja nur ein Fisch. Ich dachte, dass der Gürtel wegen des Goldes wertvoll ist. Doch dann kapierte ich, dass es ein magischer Gürtel ist, aber er entfaltet seine Zauberkraft erst, wenn die sieben Zaubersteine wieder in den Fassungen stecken. Die Fassungen waren nämlich leer, als wir den Gürtel fanden. Seitdem will mein Meister unbedingt die sieben Steine finden, die irgendwo in den Meeren versteckt sind.«
    »Und sechs davon haben wir jetzt«, murmelte Sheila. »Aber warum hat uns Fortunatus angelogen? Warum hat er uns nicht gesagt, was er wirklich sucht?«
    »Es ist wegen Zaidon«, sagte Spy. »Schon seit vielen Jahren schickt Zaidon Meereswandler aus, um das fehlende Stück des Weltensteins zu suchen. Mein Meister tut so, als würde er die Meereswandler in ihre Aufgabe einweisen, aber in Wirklichkeit benutzt er sie für seine eigene Suche.«
    »Weil Fortunatus den Weltenstein längst hat«, fügte Mario hinzu.
    »Oh, oh, das wisst ihr auch schon«, jammerte Spy. »Zaidon ahnt nichts davon, dass mein Meister das fehlende Stück des Weltensteins schon sehr lange besitzt. Mein Meister fand den Stein, kurz nachdem er die Ruinen von Atlantis entdeckt hatte. Er wusste jedoch nicht, welche Macht in ihm steckte. Erst als er Zaidon traf, ahnte er, dass es eine Menge Dinge gibt, die sich mit wissenschaftlichen Methoden nicht erklären lassen. Zaidons langesLeben, zum Beispiel. Mein Meister sah Zaidons Weltenstein und begriff allmählich, wie mächtig sein Fund sein musste. Er begann, mit seinem Stück Weltenstein zu experimentieren. Unter anderem erschuf er mich.«
    »Okay«, sagte Mario. »Jetzt wissen wir, warum Fortunatus Zaidon verheimlicht, dass er den fehlenden Weltenstein hat. Aber warum ist der Gürtel so wichtig?«
    Spy dämpfte unwillkürlich seine Stimme. »Das weiß ich nicht.«
    Sheila dachte angestrengt nach. Sie hatte also mit ihrer Vermutung völlig richtiggelegen. Fortunatus betrog Zaidon, er schien andere Ziele zu verfolgen.
    »Wie lange sucht Fortunatus schon nach den Steinen?«, fragte Mario.
    Spy stöhnte ein bisschen. »Das mit der Zeit … das ist ein Problem für mich … Aber warte. Lass mich überlegen. Es ist ungefähr vierzehn Jahre her, seit er den Gürtel gefunden hat. Kurz danach ging die Suche los. Ich war oft dabei, aber kein einziger Meereswandler hat etwas gefunden. Ihr seid die ersten. Die anderen sind alle gescheitert.«
    »Und Zaidon und Fortunatus ließen sie zur Strafe versteinern«, sagte Sheila.
    »Ja«, bestätigte Spy. »Jetzt weiß mein Meister auch, warum sie nichts gefunden haben. Vor einiger Zeit entdeckte er auf dem Meeresgrund eine verschlüsselte Prophezeiung, in der von den sieben Steinen die Rede ist. Ihr seid Teil dieser Prophezeiung. Nur ein dreizehnjähriger Junge und ein dreizehnjähriges Mädchen können die Steine finden. Deswegen hat mein Meister euch auch die Amulette gegeben. An der Kette hängt ein kleines Stück seines mächtigen Weltensteins, der euch magische Kräfte verleiht. Mein Meister glaubt nämlich fest daran, dass es diesmal klappt.«
    Einige Zeit später waren sie wieder unterwegs. Spy wusste, dass sie nach Osten mussten, um den Pazifik, das größte aller Weltmeere, zu erreichen. Dort musste sich der letzte Stein befinden. Während sie den äquatorialen Gegenstrom suchten, der sie nördlich an Australien vorbei zu ihrem Ziel bringen würde, grübelte Sheila noch immer über das nach, was Spy erzählt hatte.
    Mario hatte vorgeschlagen, dass sie zu Zaidon zurückkehren und ihm von Fortunatus’ Verrat erzählen sollten. Doch dann hatte er eingesehen, dass Zaidon genauso wenig zu trauen war wie Fortunatus.
    Sie mussten ihre Suche vorerst fortsetzen.
    »Ich hab einfach Angst, dass wir auch auf dem Delfinfriedhof enden werden, Sheila«, sagte Mario schließlich leise. »Sobald Fortunatus die Steine für seinen Gürtel hat, sind wir überflüssig – und zack! – verwandelt er uns in Stein.«
    »Wir werden uns wehren!«
    Mario seufzte nur.

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