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Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1

Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1

Titel: Die Delta-Anomalie - Starfleet Academy ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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für ein Idiot schließt in einer so wunderschönen Nacht wie dieser sein Fenster?«
    Kirk lächelte. »Denk nach, Rodriguez. Warum würde sich ein Kerl in seinem Zimmer einschließen?«
    Als sich Rodriguez übers Kinn strich und nachdachte, strampelte das Huhn erneut.
    »Es pickt mir in die Hände!«, rief der Schädelmaskentyp, der es hielt.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du Schutzhandschuhe anziehen sollst«, erwiderte der Dritte. Er sah zu Kirk und zuckte mit den Schultern. »Ich habe es ihm gesagt. Der Typ hört einfach nie zu.«
    Kirk nickte. »Natürlich hast du das, Sweeney.«
    »Wow, du erkennst meine Stimme?«, fragte Sweeney. Er zog seine Maske herunter.
    »Selbst Taube würden deine Stimme erkennen«, sagte Kirk. »Wenn du redest, fangen Hunde an zu jaulen. Ist dir das noch nie aufgefallen?« Er drehte sich wieder zu Rodriguez um. »Hast du jetzt eine Antwort für mich, du Genie?«
    Rodriguez grinste breit. »Er hat ein
Mädchen
da drin.«
    »Bingo!« Kirk grinste ihn an. »Jetzt kannst du deinen Abschluss machen.«
    »Wow.« In Rodriguez’ Augen spiegelte sich das Mondlicht. »Das wäre zu perfekt. Aber wie kommen wir da bloß rein?«
    Kirk wandte sich an McCoy. »Ist es bei den Medizinern auch so?«
    »Schlimmer«, erwiderte McCoy.
    »Noch schlimmer?«, fragte Kirk. »Wirklich? Aber ihr seid dort doch so viel älter.«
    »Ganz genau. Wir haben einfach mehr Erfahrung.«
    Studenten am Medizinischen Seminar hatten bereits ihr Medizinstudium abgeschlossen, wenn sie bei der Sternenflotte anfingen. Daher waren sie üblicherweise vier bis fünf Jahre älter als die Kadetten in den anderen Fachbereichen der Akademie.
    »Also, kannst du uns helfen, Kirk?«, fragte Rodriguez.
    »Leute, ich hatte echt einen anstrengenden Tag«, erwiderte Kirk. »Tut mir leid.«
    Rodriguez nickte und zog seine Maske wieder über. »Okay, dann wollen wir mal, Truppe. Lass das Huhn nicht fallen, Bartley!«
    »Aber es pickt mir in die Hände!«, maulte Bartley.
    Kirk wandte sich ab. »Für wen ist dieses Huhn eigentlich gedacht?«, fragte er dennoch.
    »Für Tikhonov«, antwortete Rodriguez.
    Kirk blieb wie angewurzelt stehen. Er drehte sich wieder um.
    »
Viktor
Tikhonov?«
    »Ja klar«, antwortete Rodriguez. »Ich hasse diesen Kerl.«
    McCoy trat neben Kirk. »Jim, du hast schon wieder diesen Blick.«
    »Welchen Blick?«, fragte Kirk, der Rodriguez angrinste.
    »Den, bei dem du am Ende immer vor der Kadetten aufsichtstehst und darum bettelst, in der Sternenflotte bleiben zu dürfen.«
    Immer noch grinsend nickte Kirk.

    Das soziale Leben auf dem Campus hatte oft einen kommandoähnlichen, konkurrenzbetonten Anstrich. Es wurden Verschwörungen ausgeheckt, Bündnisse geschlossen und wieder gebrochen. Begehrte Objekte wurden gestohlen, zurückerobert und wieder gestohlen. Und unerwünschte Objekte geliefert.
    Ein Beispiel: Die Holobüste des berüchtigten Admirals Carleton Schiller aus dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert wechselte nun seit fünfzehn Jahren immer wieder den Besitzer. Nachdem Schiller zum Scherz aus einer Nische der Bibliothek stibitzt worden war, hatte ihn danach eine andere Kadettentruppe am helllichten Tag aus einer Studentenbude entführt. Seitdem galt Admiral Schiller an der Akademie als ein Objekt von höchstem Wert. Selbst der kürzeste Besitz brachte großes Ansehen. Oft hatte Schiller dramatische Auftritte bei öffentlichen Veranstaltungen, gewöhnlich gefolgt von einem Stromausfall. Dies führte üblicherweise zu dem traditionellen Ausruf »Schiller!« und einem wilden Gerangel. In diese Auftritte wurde eine irrsinnige Menge logistischer Planung gesteckt. Einige waren sogar der Meinung, dass Schiller für das taktische Training einiger der klügsten Köpfe der Sternenflotte verantwortlich war.
    Viele dieser Aktivitäten fanden während der sogenannten »Schattenstunden« statt – zwischen dem Ende der offiziellen Veranstaltungen um zwanzig Uhr und der Sperrstunde zwei Stunden später. Diese Zeit war eigentlich fürs Lernen vorgesehen. Manche hielten sich daran, manche nicht.
    Die Wohnheime der Kadetten waren nicht wie typische Studentenbuden. Es gab strenge Verhaltensregeln. Unter der Woche war um zweiundzwanzig Uhr Sperrstunde, und die Lichter mussten um Mitternacht ausgehen. Förmliches Benehmen wurde erwartet – zumindest während des Unterrichts. Der Rang wurde respektiert. Außerdem aßen und trainierten die Kadetten im Allgemeinen in einer Atmosphäre, die die Akademie-Literatur als »gesteigert

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