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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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schaute ihn offen und ernst an. Von ihm ging keine Unsicherheit, kein Zögern aus.
    » Ich habe sie mit den anderen kennengelernt vor etwa einem Monat. Es ist unfassbar, was da heute passiert ist. Sie hat doch keinem etwas getan.«
    Lene dachte an die Ver gewaltigung, die möglicherweise die Ursache für den Mord war. Nein, da hatte Brigitte nicht jemandem etwas getan, sondern jemand ihr . Trotzdem – irgendetwas war an dem jungen Typen, das sie interessierte. Auch er verheimlichte etwas. Sie spürte es einfach.
    Da sprach Renaud weiter.
    » Ja, Mord ist immer unbegreifbar. Das geht auch uns oft so. Aber wir müssen die Ursache finden um zu dem Täter zu kommen. Und da ist alles wichtig. Was verband Sie mit Brigitte?«
    Wurde Jean-Pierre etwa leicht rot? Er befeuchtete seine Lippen, bevor er antwortete.
    » Nichts Besonderes, so eben wie mit den anderen.«
    » Keine Beziehung – ich meine sexuell oder eine Liebesbeziehung, um es deutlicher zu sagen.«
    » Nein! Wir haben uns nur gern unterhalten.«
    » Aber die anderen sagen, dass Brigitte in Sie verliebt war?«
    » Verliebt? Aber das habe ich gar nicht gemerkt.«
    Oder gemerkt, aber nicht beantworten können, spezifizierte Lene in ihren Geda nken. In diesem Moment fiel Lene auf, dass sie in dem Gespräch mit Renaud beim Kaffeeautomaten viel zu wenig auf das angebliche oder zumindest von Marie vermutete Geheimnis zwischen Jean-Pierre und Brigitte hingewiesen hatte. Und die seltsame Bemerkung von Florence. Sie ärgerte sich über sich selbst, konnte ihm jedoch jetzt als Gast nicht ins Wort fallen. Ihm vor dem zu Befragenden zeigen, dass sie mehr wusste als der Kommissar. Nein. Also später, wenn es wichtig war.
    » Dann beschreiben Sie bitte den Abend des 14. Juli. Wann Sie sich von Brigitte getrennt haben, sie zum letzten Mal gesehen haben.«
    Bei den Worten des Kommissars zuckte Jean-Pierre jetzt doch etwas zusammen. Dies zum letzen Mal löste wohl ein Begreifen der Endgültigkeit eines kurzen Augenblicks im Leben aus. Konnte sich Lene bei ihm zumindest vorstellen.
    » Ich bin erst später zu den anderen gestoßen, als es in der Pizzeria ruhiger wurde. Kurz vor dem Feuerwerk haben wir uns im Dorf getroffen. Nach dem Feuerwerk bin ich nach Hause und die anderen sind zum Campingplatz zurück. Es war alles wie sonst.«
    Da fiel Lene ein, dass Marie noch von einer geflüsterten Unterhaltung zw ischen ihm und Brigitte gesprochen hatte.
    Jetzt fragte sie doch d azwischen.
    » Und was wollte Brigitte beim Verabschieden noch von Ihnen?«
    Seine Reaktion war überraschend. Seine Selbstsicherheit war verschwunden, er erinnerte plötzlich an einen kleinen Käfer, der versucht einen Grashalm zu erreichen. Na, nicht ganz gerecht, dachte Lene, der Vergleich. Da hatte er sich schon wieder gefangen. Saß oben auf dem Grashalm.
    » Sie wollte nur wissen, ob wir uns morgen sehen können, allein. Deshalb hat sie geflüstert, damit die anderen das nicht mitbekommen.«
    » Und – was haben Sie ausgemacht?«
    » Sie wollte heute Abend zum Essen in die Pizzeria kommen. Danach würden wir sehen.«
    » Hmm«, brummte Renaud und fragte dann weiter, »ist Ihnen irgendetwas an Brigitte in der letzten Zeit aufgefallen?«
    Zögernd sah er von Renaud zu Lene und dann glitt sein Blick wieder zurück.
    » Aufgefallen? Nein. Oder doch. Sie sprach sehr oft von ihrem Vater. Offenbar hatte sie eine enge Beziehung zu ihm. Er war sehr wichtig für sie.«
    » Gut, er kommt mit Brigittes Mutter und Schwester heute noch hierher. Wir werden weitersehen. Halten Sie sich zu unserer Verfügung. Wir müssen sicher noch einige Fragen stellen. Ihre Adresse und Telefonnummer haben wir. Und bitte, denken sie noch nach, ob Ihnen nicht doch noch etwas einfällt. Außerdem brauchen wir auch Ihre Fingerabdrücke, um sie mit denen im Caravan zu vergleichen. Um fremde Abdrücke herauszufinden«, meinte er beruhigend, als er Jean-Pierres verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte.
    Damit war Jean-Pierre entlassen, Jean-Pierre Malineau, achtundzwanzig Jahre alt, um genau zu sein. Für einen französischen Studenten ungewöhnlich alt, dachte Lene. Sie fragte auch Renaud, ob ihm dies aufgefallen war. Vielleicht ein Zweitstudium, meinte der.
    Inspektorin Baudou war inzwischen auch von der Befragung von Florence zurückgekommen. Eine Beamtin hatte sie gleich mitgenommen wegen der Fingerabdrücke. Baudou warf ein paar Notizen auf den Tisch und ließ sich in einen Stuhl fallen.
    » Was für eine schöne Frau«, sagte  sie und etwas

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