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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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als ob sie etwas teilten, wovon wir nichts wussten. Manchmal haben wir gefragt, aber dann haben sie nur gelacht, und gesagt, dass da doch nichts wäre.«
    Ihre Stimme klang fast entschuldigend . Eine unsichere Maus, dachte Lene und hätte ihr gern etwas mehr Lebensmut gegeben.
    » Und gestern? Erzähl mal ganz von vorn, als ihr euch getroffen habt - um was zu tun?«
    » Es war doch der Nationalfeiertag. Wir haben uns so um acht getroffen bei Florence und Philippe. Und sind runter ins Feriendorf, an die Mole. Dort sind wir am Hafen entlang gebummelt, haben ein Glas Wein getrunken und dabei auf das Wasser geguckt. Die Touris angeschaut, die vorbeikamen. Dann kam Jean-Pierre zu uns. Es war einfach schön. Wir haben viel gelacht.«
    Sie holte Luft. Man sah ihr an, dass sie in den Abend eingetaucht war.
    » Und schließlich das Feuerwerk. In der Menge Menschen eingekeilt, aber es war grandios. Wie jedes Jahr am 14. Juli, ein Riesenspektakel. Brigitte …«
    Sie unterbrach sich und ihre Augen füllten sich mit Wasser. Eine Träne lief ihre rechte Wange hinunter. Marie wischte sie weg ohne sie wirklich wahrzunehmen.
    » Was war mit Brigitte?«
    Marie zögerte noch, schniefte kurz.
    »Ich sah einmal, dass sie sich nahe an Jean-Pierre lehnte, so als ob die Menge sie schubsen würde. Aber das stimmte nicht. Jean-Pierre tat so, als sei das normal, umfing sie mit seinem Arm. Trotzdem …«
    Nun sprich doch deine Sätze endlich mal zu Ende, dachte Lene ungeduldig. Immer die Pausen, wenn es um Jean-Pierre ging!
    » Trotzdem – irgendwie hat er sie dabei auf die freundschaftliche Art gehalten. Als wolle er auf keinen Fall, dass sie verletzt würde, aber auch nicht mehr als Freundschaft. Eine nahe Distanz. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Lene nickte. Sie hätte Marie gar nicht so eine differenzierte Betracht ungsweise zugetraut. Ihr Gegenüber fiel wieder in sich zusammen.
    » Und dann?«
    » Nach dem Feuerwerk sind wir dann nach Hause. Brigitte hat sich von uns am Eingang verabschiedet – sie wohnt ja in einer anderen Ecke des Campingplatzes. Florence und Philippe und ich sind zusammen gegangen.«
    » Und wer ist zuerst bei seinem Platz angekommen?«
    » Ich. Sie sind dann weiter.«
    Wieder erstarb ihre Stimme förmlich.
    »Weißt du, wie spät es war?«
    » Als ich mich ausgezogen hatte und ins Bett bin, habe ich noch auf den Wecker geguckt. Da war es kurz nach halb eins.«
    » Und wie lange vorher warst du an deinem Platz angekommen?«
    » So in etwa eine Viertelstunde vorher. Ich habe noch draußen gesessen und den Nachthimmel angeschaut.«
    Lene rechnete nach. Auch Brigitte hätte spätestens zehn bis fünfzehn Minuten nach Mitternacht an ihrem Caravan sein müssen. Um zehn Minuten vor eins hatte Frank sie gehört. Was war in der Zeit dazwischen gewesen?
    » Und wo war Jean-Pierre? Wann habt ihr euch von ihm getrennt?« fragte sie.
    » Jean-Pierre ist gleich nach dem Feuerwerk zu sich nach Hause. Ach ja, beim Verabschieden hat Brigitte ihn noch zur Seite gezogen und etwas mit ihm geflüstert. Aber ich habe nichts verstanden«, beteuerte Marie sofort.
    Also hat sie versucht mitz ukriegen, worum es ging. Das Mäuschen war neugierig. Wegen Jean-Pierre? Das wollte sie im Auge behalten. Eifersucht war in jedem Mordfall wichtig. Obwohl – einmal war da die Vergewaltigung und dann konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Marie mit aller Kraft den Pareo zuzog. Hoffentlich erhalten wir bald den Bericht aus der Pathologie, dachte sie. Dann wissen wir mehr.
    » Fällt dir sonst noch etwas ein, Marie?«
    Jetzt app ellierte sie an Maries Gefühle. Sie vermutete, dass sie darauf am besten reagieren würde.
    » Weißt du, Brigittes Eltern kommen nachher mit ihrer Schwester. Und die wollen unbedingt wissen, was passiert ist. Haben das größte Anrecht darauf zu erfahren, warum das Brigitte passiert ist. Also, wenn dir noch etwas einfällt, jede Kleinigkeit kann uns helfen.«
    » Nein, eigentlich nicht. Da ist nur noch – irgendwie war Brigitte hinter etwas her. Als ob sie nicht nur Urlaub machen würde so wie wir. Wir sind alle drei hier groß geworden, Florence und Philippe und ich. Wir treffen uns hier jeden Sommer in den Semesterferien. Kennen uns seit unserer Kindheit. Aber Brigitte – nein, das war anders. Nicht richtig Urlaub. Klar, sie hat Eis verkauft um den Aufenthalt hier zu finanzieren. Aber das meine ich nicht. Ich weiß auch nicht.«
    Etwas hilflos kniff sie die Augen zusammen. Seufzte kurz.
    » Das genügt

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