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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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ihre Hand näherte sich ihr fast andächtig.
    » Darf ich?« fragte sie. 
    Dann wurde es ganz still im Raum, selbst von außen drang kein Laut herein.
    Das Vermächtnis ihrer Tochter. Marion kniete vor dem Tischchen um besser sehen zu können. Mit einer zärtlichen Geste hielt sie die Gürtelspange auf der flachen Hand. Schloss die Augen. Dann reichte sie sie Ferdinand.
    » Danke, Lene«, sagte sie nur. Und ging in das angrenzende Badezimmer.
    Ferdinand hatte den Ausdruck ein es Menschen, der es gewohnt ist Kostbarkeiten in der Hand zu haben, sie zu erfühlen. Auch bei ihm war es zu spüren, dass er sich in diesem Augenblick seiner Tochter unendlich nah fühlte. Sich aber gleichzeitig ihres Verlustes noch schärfer bewusst war. Sie, die seine Leidenschaft geteilt hatte. Und nun blieb von ihr nur dieses wunderbare Schmuckstück wie eine Verbindung für immer.
    » Es ist so schön«, sagte er rau und räusperte sich. Meinst du, wir dürfen sie später einmal behalten?«
    » Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, aber ... Wenn sie die Ursache für ihren Tod ist, wird es sehr schwierig. Und für euch wäre es dann auch nicht mehr so, dass ihr sie um euch haben möchtet, könnte ich mir vorstellen. Aber wenn sie nichts mit ihrem Tod zu tun hat, gehört sie für mich zu Brigitte und damit zu euch. Frankreich hat sie schließlich jahrhundertelang nicht gefunden. Die Gürtelspange wollte wohl nur von Brigitte gefunden werden. Was meinst du?«
    Lene lachte ein bisschen verlegen über ihre eigenen Worte, aber Ferdinand sah sie ernst an.
    » Weißt du, das denke ich auch. Manchmal ist das so bei Antiquitäten. Ich glaube ihre Geschichte, wie sie die hier gefunden hat. Ich habe seit vorgestern permanent darüber nachgedacht, was die Konsequenzen für mein Denken, für mein Leben wären, wenn ich an Reinkarnation glauben würde. Und ja, ich sehe eine innere Logik. Ich muss jetzt daran glauben, auch das ist für mich Brigittes Vermächtnis. Glaubst du denn, sie ist deswegen, wegen dieser Spange, umgebracht worden?«
    » Wir wissen es noch nicht. Lass uns weiter suchen, Ferdinand. Der Kommissar macht seine Arbeit gut.«
    Marion kam mit geröteten Augen aus dem Bad, drückte dankbar Lenes Arm.
    »Das war eine gute Idee, uns die Spange zu zeigen. Danke. Kommt, wir gehen wieder hinunter. Am Meer geht es mir immer besser.«
    Unten trafen sie auf Irene und Sophie. Lene setzte sich mit Irene in die Lobby. Endlich konnte sie allein mit ihr sprechen. Sie beobachtete das Mädchen, deren Blick Sophie und Marion folgte, die hinaus auf die Terrasse gi ngen. Dann fragte sie sie nach ihrem Verhältnis zu Brigitte. Ob sie sich immer alles erzählten.
        »Natürlich. Wir mochten uns sehr. Oft bin ich nachts in ihr Zimmer und zu ihr ins Bett und wir haben uns all unsere Erlebnisse erzählt.«
    Ihre Stimme fing an zu zittern und um sie abzulenken fragte Lene schnell nach Liebesgeschichten hier in Frankreich, von denen Brigitte vielleicht erzählt hatte. Ja, sie hatte von dem geheimnisvollen Mann gewusst. Aber Brigi tte hatte ihr nie den Namen gesagt.
    Sonst verrätst du dich, wenn du hierher kommst und ihm vielleicht begegnest , wich sie mir aus, wenn ich danach fragte. Aber mit dem war ja sowieso Schluss.«  
    Sie wusste auch, dass Br igitte in den letzten Wochen verliebt war.
    „ In Jean-Pierre. Sie hat so gehofft, dass er jetzt endlich eine Beziehung mit ihr anfängt. Und jetzt ist es zu spät. Wie es ihm wohl damit geht? Hat er das einmal gesagt?« 
    Lene verneinte.
    A uf der Rückfahrt fasste Sophie ihre Eindrücke zusammen.
    » Weißt du, Irene wollte schon gern mitkommen, aber sie möchte ihre Eltern nicht allein lassen. Noch nicht. Vielleicht kommt sie morgen, denn sie möchte sehen, wo Brigitte gelebt hat. Und wo, na ja, du weißt schon. Sie kann das alles noch nicht begreifen. Aber wer könnte das schon an ihrer Stelle.«
    Als sie auf ihrem Platz ankamen, erwartete sie eine Überraschung. Robert und Nathalie kamen ihnen entgegen und Jonas und Susanne kochten schon in der Küche im Vorzelt.
    » Gleich alles fertig. Wir können mit dem Apéritif anfangen«, strahlte Susanne.
    » Lene, hast du noch einen Moment? Ich wollte dir noch etwas erzählen.«
    Sie ging mit Robert ein Stück die Allee hinunter und er berichtete, was er herau sgefunden hatte.
    » Ich kenne einen Freund von Jean-Pierre, sogar ziemlich gut, und den habe ich heute Morgen getroffen. Auf meine Fragen nach Jean-Pierre hat er mir erzählt,

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